Collection Baccara Band 0292
sie ihre Ziele, bis sie alles erreicht hatten, was zu erreichen war. Dass Jonas ein FBI-Agent war, machte die Sache nicht gerade einfacher. In diesem Beruf zählten Erfolge und Beförderungen.
Außerdem hatten Jonas und sie nur eine Affäre gehabt. Ein paar Wochenenden, wenn er Zeit hatte, von Washington D. C. nach Austin zu fliegen. Niemand hätte das ernsthaft eine Beziehung nennen können. Und Alex hatte die ganze Sache beendet, noch bevor sich irgendeine Entwicklung hatte abzeichnen können.
Nachdenklich studierte er ihr Profil. „Du hast mir nicht abgenommen, dass ich für dich da sein wollte. Was sollten dann deiner Meinung nach all meine Anrufe und Mails?“
„Vielleicht wollte ich nicht zum Objekt deiner Fürsorge werden“, erwiderte sie kühl.
Sie kamen zu einer offenen Kasse. Alex nahm ihm den Einkaufskorb aus der Hand und machte sich daran, die Einkäufe auf das Kassenband zu legen.
In diesem Moment eilte der Filialleiter auf sie zu. Sein Gesicht war gerötet und bildete einen starken Kontrast zu seinem makellos weißen Hemd. „Ich muss mich bei Ihnen entschuldigen. Kann ich irgendetwas für Sie tun? Geht es Ihnen gut?“
Das musste wohl Dennys Onkel sein. Allerdings konnte Alex keine Familienähnlichkeiten erkennen. „Alles in Ordnung. Vielen Dank. Ich würde jetzt gern meinen Einkauf bezahlen und dann nach Hause fahren.“
„Erlauben Sie mir, Ihre Sachen einzupacken. Sie müssen natürlich nichts bezahlen. Dieser unangenehme Zwischenfall tut mir sehr leid. Ich versichere Ihnen, dass so etwas nicht noch einmal vorkommen wird“, erklärte der Filialleiter eifrig.
Alex fragte sich, wie oft der arme Mann wohl wegen seines Neffen schon in Schwierigkeiten geraten war. Sie hob abwehrend die Hände. „Ich danke Ihnen vielmals. Aber ich sehe keinen Grund, weshalb ich meinen Einkauf nicht bezahlen sollte.“
„Wo ist der Kerl, der sie attackiert hat?“, mischte Jonas sich in das Gespräch.
Der Mann räusperte sich und wurde vor Verlegenheit noch eine Nuance röter im Gesicht. „Einer meiner Mitarbeiter fährt ihn gerade nach Hause. Ich habe dort angerufen. Seine Familie wird dafür sorgen, dass er diesen Supermarkt nicht mehr ohne Begleitung betritt.“
Unwillkürlich musste Alex lächeln. Der Filialleiter war offenbar ziemlich eingeschüchtert. Wenn Jonas es darauf anlegte, hatte er diese Wirkung auf fast jeden. Zumindest war er ein Mensch, den man nicht übersah. Als sie ihn kennenlernte, war es ihr nicht leichtgefallen, ihre übliche kühle Fassade aufrechtzuerhalten. Jonas war ein enger Freund des Richters Dylan Justiss, der sich wiederum zu einem höchst ungelegenen Zeitpunkt in ihre Mandantin Eva Martel verliebt hatte.
„Bitte sehr“, sagte der Filialleiter in ihre Gedanken hinein. Er reichte ihr die Papiertüte mit ihren Einkäufen und ignorierte dabei geflissentlich ihre Kreditkarte. „Ich kann mich nur nochmals bei Ihnen entschuldigen.“
„Danke“, sagte Alex, nahm die Tüte und hastete dem Ausgang entgegen.
Sie war sich bewusst, dass alle Angestellten und Kunden in ihrer Nähe sie mit Blicken verfolgten. Das war ihr äußerst unangenehm. Sie konnte es kaum erwarten, den Supermarkt zu verlassen und sich in Parkes Toyota zu flüchten.
„Alex? Warte einen Moment“, bat Jonas.
Sie hielt inne, die Hand schon am Türgriff des Wagens. Dann holte sie tief Luft, drehte sich um und blickte ihm ins Gesicht. Er hatte es wirklich nicht verdient, dass sie ihn hier so einfach stehen ließ.
„Keine Erklärung? Gar nichts?“, fragte er und setzte seine Sonnenbrille auf.
„Vorbei ist vorbei, Jonas. Du hast deine Welt, ich habe meine. Lass uns einfach dabei bleiben. Ich bin überzeugt, dass wir allein besser dran sind.“
Er stand abwartend da. Zum ersten Mal schaute sie ihn genauer an und erschrak. Die Konturen seines markanten Gesichts erschienen ihr schärfer, als sie es in Erinnerung hatte. Um seinen Mund zeichneten sich zwei feine Linien ab, die früher bestimmt noch nicht da gewesen waren.
„Wie kannst du da so sicher sein? Alex, hast du in letzter Zeit mal in den Spiegel geschaut? Du sieht aus, als ob es dir nicht besonders gut ginge.“ Er warf ihr noch einen letzten Blick zu und wandte sich dann ab.
„Ach wirklich?“, rief sie ihm hinterher. „Ich kann dein freundliches Kompliment nur zurückgeben.“
Alex war wütend. Sie fand, sie hatte ihm einen Gefallen getan, indem sie ihrer Affäre ein Ende setzte. Aber er reagierte typisch männlich, spielte den Beleidigten
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