Collection Baccara Band 0293
sie mit Brad ausging, dann sollte er verdammt noch mal etwas tun, um sie zu stoppen.
12. KAPITEL
Vier Nächte waren vergangen, seit Kate ihre Show abgezogen hatte, und Mitch hatte fast alle Grundsätze gefährdet, die ihm wichtig waren.
Er saß da und beobachtete sie im Schlaf. Sie lag eingerollt auf der Seite, Knie angezogen, Po herausgestreckt. Ein Bein der weiten Khakishorts war hochgerutscht und gewährte ihm einen Blick auf ihren rosa Spitzenslip.
Eigentlich müsste er die Monitore kontrollieren.
Zwei Stunden hatte er noch vor sich und fühlte sich bereits müde.
Kein Wunder. Er hatte während Kates Schicht von acht bis halb zwei keine Minute geschlafen. Sie hingegen konnte mühelos abschalten, und er hasste es, dass ihr das so leichtfiel. Sie hatte nach dem Ende ihrer Schicht auf dem Bett gesessen, um ein paar Minuten zu plaudern, und ehe er sich versah, schlief sie tief und fest. Jetzt drehte sie sich um und blinzelte schläfrig.
„Bist du das?“
Er setzte sich kerzengerade auf. „Ja, ich mache die Überwachung. Du bist eingeschlafen.“
„Ich weiß“, murmelte sie und zwinkerte. „Dieses Geräusch … ist das dein Handy?“
Es war sein Handy. Er war so in Gedanken gewesen, dass er das Gebimmel nicht wahrgenommen hatte. Schnell zog er das Telefon hervor. Als er das Display prüfte, wusste er, wer anrief und dass nichts passiert war.
„Hallo?“ Er blickte zu Kate, die besorgt aussah – begreiflicherweise, da Clint am Nachmittag nach Hawaii abgeflogen war. Er signalisierte ihr, dass alles okay sei, und ging dann auf den Flur.
„Hallo? … Ja, Baby, ich bin da.“
„Oh, Mitch.“
Savannah Spelling hatte getrunken. Sie war nicht betrunken, aber dennoch enttäuschte sie ihn. Anscheinend war sie wieder einmal in einen Schlamassel geraten.
„Du fehlst mir. Wann kommst du nach Hause?“
„Weißt du, wie spät es ist?“
„In Palm Beach oder in diesem schrecklichen Kaff, wo du angeblich sein musst?“
„Ich bin hier noch nicht fertig. Wo bist du, Baby?“
Sie war im Bett, langweilte sich und greinte. „Dad möchte auch, dass du wieder zur Arbeit kommst.“
„Er ist doch noch im Ausland, Baby.“
„Ich hasse es, wenn du nicht hier bist.“
„Hör zu, Baby. Zieh jetzt die Decke bis zu deinem Kinn hoch.“
„Okay.“
Mitch lächelte traurig beim kindlichen Klang ihrer Stimme. „Stell dir vor, dass ich deine Decke feststecke.“
Sie gähnte. „Rufst du mich morgen an?“
„Ja, versprochen. Schlaf gut, Baby.“ Er wartete, bis sie auflegte, und stellte dann erst sein Handy aus.
Arme kleine Savannah. Sie brauchte ihn, aber er konnte nicht immer in ihrer Nähe sein. Schließlich hatte er auch ein Leben.
Kate stellte sich schlafend, als Mitch ins Zimmer zurückkam. Es war nicht leicht, völlig still zu liegen, nachdem sie das eben gehört hatte. Verdammt, warum hatte er ihr nicht gesagt, dass in Florida eine Frau auf ihn wartete? Sie wäre auf Abstand gegangen und hätte sich eine weitere Demütigung erspart.
Wäre es ein anderer Mann gewesen, würde sie denken, dass er mit ihr spielte und sich über ihre Annäherungsversuche amüsierte, aber ihr alter Freund Mitch? Vielleicht kannte sie ihn nicht so gut, wie sie dachte. War sie nicht auch überzeugt gewesen, dass sie Dennis kannte?
Dieser deprimierende Gedanke brachte sie zur Besinnung. Sie würde nicht hier liegen bleiben und so tun, als ob sie schliefe. Genau genommen wollte sie nicht mit Mitch im selben Zimmer sein. Sie öffnete die Augen und sah ihn vor den Monitoren sitzen. „Na, fertig mit Telefonieren?“
Er drehte sich zu ihr um. „Tut mir leid, dass es dich wach gehalten hat.“
Verblüfft setzte sie sich auf. Wenn er wusste, dass sie wach gewesen war, musste er sich doch denken können, dass sie zugehört hatte, aber er war kein bisschen verlegen. Unglaublich.
„Wer war das?“
„Die Tochter meines Chefs.“
„Um halb vier morgens?“
„Die junge Dame hat Probleme mit Grenzen“, sagte er trocken und wandte sich wieder zu den Monitoren.
Kate kochte innerlich vor Wut. „Du hättest mir sagen können, dass du eine Freundin hast.“
Er schnaubte. „Wenn ich eine hätte, dann hätte ich es dir gesagt und uns beiden eine Menge Kopfweh erspart.“
Sie schwang die Beine aus dem Bett und schlüpfte in ihre Sandalen. Mitch sah ihr zu.
„Ich weiß nicht, was du gehört hast, aber du hast offensichtlich die falschen Schlussfolgerungen gezogen.“
Ja, offensichtlich. Kate presste die Lippen zusammen.
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