Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Collection Baccara Band 0293

Collection Baccara Band 0293

Titel: Collection Baccara Band 0293 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: CHARLENE SANDS DEBBI RAWLINS KATE LITTLE
Vom Netzwerk:
einer Antwort erhielt er nur einen skeptischen Blick. Er hatte Lust, ihr zu sagen, wie viel sie ihm bedeutete, aber er wusste, dass er damit gegenwärtig auf taube Ohren stieß. Und doch dachte er in letzter Zeit nur an sie. Er durfte sie nicht drängen. Denn verlieren wollte er sie auf keinen Fall. Er brauchte sie hier in Tempest West.
    „Ich habe nicht übertrieben. Du bist wirklich eine Zauberfee.“
    Sie machte sich von ihm frei und wich einen Schritt zurück. „Ich habe meine Arbeit gemacht, mehr nicht“, wiederholte sie, „das, wofür du mich geholt hast.“
    Der Ton, in dem sie das sagte, gab ihm deutlich zu verstehen, dass sie ihm noch längst nicht verziehen hatte. Er wich ihrem Blick aus. Trotzdem war es ihm wichtig, ihr seine Anerkennung zu zeigen. Dass sie das Beste aus sich herausholte, obwohl sie ihm die Machenschaften übel nahm, mit denen er sie hergelockt hatte, bewies ihre Größe. Er bewunderte diese Haltung und überlegte fieberhaft, wie er ihr Respekt zollen konnte.
    „Du hast dir etwas Besonderes von mir verdient.“
    Julia machte große Augen. „Etwas Besonderes … von dir?“
    Er nickte. Während er das sagte, war ihm selbst noch keineswegs klar, was dieses „Besondere“sein sollte, deshalb sagte er aufs Geratewohl: „Ja, einen Bonus. Wenn hier alles unter Dach und Fach ist …“
    „Einen Bonus?“, unterbrach sie ihn. „Redest du von einem Erfolgshonorar – von Geld?“
    „Nun ja, warum nicht …“
    Ihr Blick wurde starr. Dann atmete sie einmal hörbar durch und sagte leise, aber in scharfem Ton: „Sieh zu, dass dieses Erfolgshonorar nicht zu knapp ausfällt, Trent Tyler. Das habe ich mir, weiß Gott, allein dafür verdient, dass ich dich ertragen muss.“
    Darauf drehte sie sich auf dem Absatz um, ging aus dem Raum und knallte die Tür hinter sich zu.
    Rastlos ging Julia in ihrer Suite auf und ab. Noch immer bebte sie vor Wut. Sie redete halblaut mit sich selbst und bedachte Trent mit einer Flut von Flüchen. Sie konnte es nicht fassen. Hatte dieser Mann überhaupt nichts kapiert? Lag ihm gar nichts an ihr? Gab es für ihn nur dieses verfluchte Hotel?
    Es war genau so gekommen, wie sie es immer befürchtet hatte. Aber wider besseres Wissen hatte sie sich von ihrer Hoffnung leiten lassen. Tief in ihrem Herzen hatte sie nicht aufgehört, von einem Happy End mit diesem Cowboy zu träumen, als gäbe es „und wenn sie nicht gestorben sind …“ nicht nur im Märchen.
    War sie wirklich so dumm? Sie war für ihn doch nichts als eine bloße Erfolgsgarantie. Trents einziges Interesse richtete sich auf eine möglichst erfreuliche Gewinnbilanz, ein ausgebuchtes Hotel und vielleicht noch den Triumph, im Vergleich zu seinem Bruder Brock besser abzuschneiden.
    Unschlüssig lief sie durch die Räume ihrer Suite. Julia hatte aufräumen wollen, bevor an diesem Abend ihre Gäste kamen, konnte sich aber nicht recht entschließen, wo sie anfangen sollte. Schließlich gab sie es auf, ließ sich aufs Bett fallen und begann zu weinen. Sie fühlte sich von Trent zurückgestoßen, sie war leer und ausgebrannt. Nach einer Weile fielen ihr die Augen zu. Sie ließ es geschehen. Bis die anderen zum Essen kamen, waren noch ein paar Stunden Zeit. Sie hatte sich eine Pause verdient.
    Vier Stunden später fühlte Julia sich besser und hatte neue Kräfte gesammelt. Der Nachmittagsschlaf hatte ihr gutgetan, und ihre Verzweiflung war einem trotzigen Willen zur Selbstbehauptung gewichen. Sie durfte sich nicht unterkriegen lassen, und auf gar keinen Fall durfte sie sich vor Trent eine Blöße geben. War sie es nicht selbst gewesen, die darauf bestanden hatte, das Verhältnis zu ihm auf das Geschäftliche zu reduzieren? Demzufolge war ein Erfolgshonorar nicht mehr als recht und billig. Mehr hatte sie nicht zu erwarten, aber auch nicht weniger.
    Julia entschied sich für ein langes schwarzes Abendkleid aus Chiffon und Satin und wählte dazu Strassohrringe. Ihr Haar ließ sie offen, sodass es ihr in Wellen über die Schultern fiel. Ein Lippenstift in einem frechen Rot und ein zartgrüner Lidschatten vollendeten das Werk. Inzwischen hatten die Kellner einen Tisch auf dem Balkon gedeckt. Julia überzeugte sich, dass alles bereit war. Dann machte sie sich auf den Weg, um Sarah abzuholen.
    Sarah lugte zunächst nur vorsichtig durch den Türspalt. Als sie Julia erkannte, öffnete sie und verkündete strahlend: „Ich bin fertig. Von mir aus kann es losgehen.“
    Die letzten Stunden schienen ihr gut bekommen zu sein.

Weitere Kostenlose Bücher