Collection Baccara Band 0293
jedenfalls nie vergessen. Es bedeutet mir sehr viel. Ich gehe jetzt wieder zu ihr. Die Ärzte wollen sie nachher noch einmal untersuchen. Ich lasse es euch wissen, wenn es Neuigkeiten gibt.“ Dann wandte er sich an Trent. „Könntest du bitte mitkommen?“
„Selbstverständlich.“ Er beugte sich zu Julia und gab ihr einen flüchtigen Kuss. „Ich bin gleich wieder da.“
Bevor Julia wusste, wie ihr geschehen war, war er mit seinem Bruder verschwunden. Sie war überrascht, dass Trent in Gegenwart seiner Mutter und Matthews so offen seine Gefühle zeigte, und sie warf den beiden einen verstohlenen Blick zu.
Inzwischen hatten die beiden Männer den Fahrstuhl erreicht.
„Ich kann dir gar nicht sagen, wie dankbar ich dir bin, dass du gekommen bist und mir hilfst, die Dinge in die Hand zu nehmen“, sagte Evan. „Brock befindet sich zurzeit auf halber Strecke zwischen Los Angeles und Hawaii. Er hat gesagt, er kommt sofort, aber ich habe es ihm ausgeredet. Ich glaube, gerade für Mom ist es wichtig, dass du hier bist. Sie ist doch schwächer als man denkt, wenn man sie so sieht.“
„Das geht schon in Ordnung. Kümmere du dich um deine Frau und dein zu erwartendes Baby und überlasse den Rest getrost mir.“
„Danke dir.“ Als der Fahrstuhl kam, legte Evan Trent die Hand auf die Schulter und sah ihm in die Augen. „Julia ist eine großartige Frau, Trent. Ich sage das nicht nur, weil sie Laneys beste Freundin ist. Ich habe sie selbst ein bisschen kennengelernt.“
„Okay, worauf willst du hinaus?“
„Dass eine Frau wie sie einfach in dein Leben schneit, ist ein großes Glück, mach dir das klar. Viele warten ein Leben lang vergebens auf eine solche Begegnung, du solltest nicht leichtfertig damit umgehen. Lass dir das von einem sagen, der selbst gerade noch die Kurve gekratzt hat. Mit Laney und mir wäre es um ein Haar noch schiefgegangen. Heute weiß ich nicht mehr, was ich ohne sie anfangen würde. Also gib dir Mühe. Wenn dir wirklich etwas an ihr liegt, musst du ihr das zeigen, Trent. Mehr sag ich nicht dazu.“ Die Türen des Fahrstuhls begannen, sich zu schließen. „Denk darüber nach“, rief Evan Trent im letzten Augenblick noch zu.
Trent stand eine Weile da, ohne sich zu rühren. Evans Worte klangen wie ein Echo in seinen Ohren nach.
„Entschuldigen Sie, junger Mann.“
Erschrocken drehte er sich um. Eine ältere Frau stand da und wollte den Fahrstuhl rufen, den Trent blockierte. Verwirrt entschuldigte er sich und trat beiseite. Dann ging er zurück auf den Innenhof zu den anderen. Von fern sah er, wie Julia sich angeregt mit seiner Mutter unterhielt. Trent blieb stehen, drehte sich um und verließ das Krankenhaus durch den Haupteingang. Er brauchte frische Luft.
Julia saß auf der Bettkante und hielt die Hand ihrer Freundin. Sie hatten ein paar Augenblicke für sich allein.
Laneys Augen hatten ihren ungesunden Fieberglanz verloren, und frische Farbe war in ihr Gesicht zurückgekehrt. Gegen vier Uhr nachmittags hatte die Nachricht die Wartenden erreicht, dass die Mutter und das Ungeborene über den Berg seien.
„Du hast uns einen ganz schönen Schrecken eingejagt“, sagte Julia.
„Es tut mir leid. Es ist alles so schnell gegangen. Evan hat mir erzählt, dass ihr schon seit gestern Nacht hier seid. Ich finde das großartig von euch.“
„Aber das ist doch selbstverständlich. Ich hätte es nicht ausgehalten, nicht zu wissen, wie es dir geht. Wie fühlst du dich denn so?“
„So, als wäre ich gerade in einem Fass die Niagarafälle hinuntergepoltert.“ Laney lachte leise. „Aber die Hauptsache ist, dass mit dem Baby alles in Ordnung ist. Die Ärzte sind zufrieden. Die Herztöne sind wieder normal, und die Wehen haben endlich auch aufgehört. Ich muss noch eine Weile im Bett bleiben, dann ist es überstanden. Das Personal hier war großartig. Das muss ich sagen.“
„Evan hat sie aber auch auf Trab gehalten.“
„So sind sie, die Tyler-Männer“, sagte Laney mit einem Anflug von Stolz.
„Erzähl mir mehr davon“, warf Julia gut gelaunt ein.
Laney richtete sich ein Stück im Bett auf. „Sag mal, seid ihr euch schon nähergekommen, Trent und du?“
„Kommt darauf an, was du unter Näherkommen verstehst.“
„Ich meine damit“, sagte Laney und senkte vertraulich die Stimme, „habt ihr euch ineinander verliebt?“
Julia sah ihre Freundin an und seufzte tief. „Was mich betrifft, ja. Ich bin hoffnungslos in ihn verliebt. Bei Trent kann man das nicht so genau sagen. Er
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