Collection Baccara Band 0293
für die Feier hatte sie auch schon begonnen. Sie würde im Januar heiraten, weil es im Sommer einfach zu heiß war.
Ihre College-Freundinnen waren da, hatten Tausende Kilometer zurückgelegt, um ihre Verlobung mit ihr zu feiern. Sie hatte sie angerufen und sie praktisch angefleht, nach Texas zu kommen. Einen Tag später war sie plötzlich trübselig und erwog, die Einladung rückgängig zu machen. Doch das hatte sie nicht getan, und nun fragte sie sich, ob sie sich vielleicht wünschte, dass ihre Freundinnen ihr die Heirat ausredeten.
Wieder erleuchtete roter und blauer Funkenregen den Himmel, und Kate blickte zu den Gästen hinüber. Sie suchte mit den Augen die Stelle ab, wo sie Dennis zuletzt im Gespräch mit Clyde Thompson gesehen hatte, dem Besitzer der Red Rock Ranch. Ihr Verlobter hatte es raus, sich bei den Reichen und Mächtigen anzubiedern.
Fast das ganze Wochenende hatte Dennis auf dem Fest durch Abwesenheit geglänzt. Dabei wusste er, wie wichtig es ihr war, dass er ihre Freundinnen kennenlernte. Am Tag zuvor war er weder beim Grillen noch beim Tanzen dabei gewesen, und das Rodeo am Mittag und das anschließende Picknick hatte er auch ausgelassen. Erst vor einer Stunde war er endlich aufgekreuzt. Seitdem arbeitete er sich wie ein gewiefter Politiker durch die Schar der Gäste. Sie fragte sich voller Unbehagen, ob es das war, das ihren Reiz ausmachte – ihr Name und ihr gesellschaftlicher Status.
Nein, das war ungerecht. Es lag nur an ihrer Erschöpfung, dass sie wütend auf Dennis war. Über hundertfünfzig Menschen waren dieses Wochenende auf die Ranch gekommen, was unzählige Vorbereitungen bedeutet hatte. Sobald alles aufgeräumt war und sie ausreichend Schlaf gehabt hatte, würde sie wieder in ihrem Normalzustand sein, glücklich, dass sie solch einen guten Mann heiraten würde. Einen Mann, auf den sie sich immer verlassen konnte. Einen Mann, der sie verstand und liebte. Sie könnte sich wieder voll auf die Hochzeitsplanung konzentrieren, was ihre Stimmung mit Sicherheit heben würde.
Da ihr ein wenig übel war, schlang sie die Arme um ihren Oberkörper. Sie musste Dennis suchen gehen. Bis jetzt hatte er nur Jessica kennengelernt, aber noch nicht ihre anderen beiden Freundinnen. Die waren mit ihren Brüdern irgendwohin verschwunden. Das war etwas, was sie nicht kommen gesehen hatte.
Eine atemberaubende Kaskade goldener Funken erglühte am Himmel, gefolgt von Raketen in leuchtenden Farben. Die Show steigerte sich zum Finale. Die Menge war begeistert, und Kate lächelte, froh, dass das Wochenende ein Erfolg geworden war. Sie überlegte, ob sie für diejenigen, die schnell aufbrechen wollten, die Beleuchtung der Auffahrt anstellen sollte, oder ob es dafür noch etwas zu früh war.
Sie schaute zu den geparkten Fahrzeugen hinüber und bemerkte die Silhouette eines Mannes, der die Auffahrt heraufschlenderte. Merkwürdig, dass jetzt noch jemand kam. Sie blinzelte in die Dunkelheit und wartete auf die nächsten Lichtgarben, um besser sehen zu können. Plötzlich stockte ihr der Atem.
Nein, das konnte nicht sein. Das konnte unmöglich Mitch Colter sein. Zwar hatte er so breite Schultern wie Mitch, er war genauso groß und schlank, und er hatte sogar diesen leicht schwingenden Gang, aber Mitch war in Florida. In Appleton war er schon acht Jahre nicht mehr gesehen worden.
Acht Jahre, zwei Monate, eine Woche.
Während der Mann näher kam, wurde sie immer nervöser.
Sie stand in der Nähe der Küchentür. Fast hätte er sie nicht wiedererkannt. Sie war größer, als er sie in Erinnerung hatte. Und kurviger. Doch das rotbraune Haar verriet sie. Diese Farbe hatte er noch nie bei einer anderen Frau gesehen. Allerdings hatte sie es auf Schulterlänge kürzen lassen. Zu schade. Lang und wild hatte er es lieber gemocht.
Als er auf das Haus zuging, merkte er, dass sie ihn entdeckt hatte, deshalb änderte er seinen Entschluss, sich unter die Menge zu mischen, und steuerte direkt auf Kate zu. Er bemerkte, wie sie sich plötzlich kerzengerade machte. Ihre Haltung wirkte fast abwehrend. Das verstand er nicht. Vielleicht erkannte sie ihn nicht. Keiner wusste, dass er kommen würde. Bis vor zwei Tagen hatte er es selbst nicht gewusst.
Das Feuerwerk war fast vorbei. Er hatte den Unabhängigkeitstag so oft bei den Mannings gefeiert, dass er wusste, das große Finale würde jeden Moment kommen. Er fragte sich, wieso Kate ganz allein abseits stand.
Sie kam die Stufen herunter.
„Hallo, Mitch.“ Sie runzelte
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