Collection Baccara Band 0294
ertappte sie ihn dabei, dass er auf ihre Beine starrte.
Er lächelte. „Das hier ist doch meine Arbeit.“
„Ich meinte eigentlich deinen Vollzeitjob.“
„Das ist er.“
Dakota wusste zunächst nicht, was er meinte. „Aber du arbeitest doch für Capshaw Construction.“
„Nicht mehr.“
„Wann hast du denn gekündigt?“
„Kurz nach Dallas.“
„Das wusste ich ja gar nicht!“
Lachend stellte Tony das Essen in die Mikrowelle und stellte sie an. „Offensichtlich nicht. Isst du eigentlich mit Stäbchen?“
Dakota nickte betäubt. Kein Wunder, dass er nicht nachvollziehen konnte, wie wenig Zeit sie hatte. „Ich dachte, du hast einen festen Job. Wie kommst du so eigentlich finanziell über die Runden?“
„Sobald ich ein Haus renoviert habe, verkaufe ich es wieder.“
„Das hier etwa auch?“, fragte sie enttäuscht. Warum war sie eigentlich enttäuscht? Schließlich konnte es ihr nur recht sein, wenn er wieder aus Manhattan wegzog.
Plötzlich wurde Dakota bewusst, dass Tony sie forschend ansah, und drehte sich hastig um, um Stäbchen und Servietten herauszusuchen.
„Warum fragst du?“
„Weil mir das Haus gefällt. Du hast ausgezeichnete Arbeit geleistet. Es muss dir doch schwerfallen, dich davon zu trennen.“
„So ist das eben bei meinem Job“, antwortete er achselzuckend. „Ich hatte schon gehofft, du wärst enttäuscht, weil ich dann hier wegziehe.“
Das Klingeln der Mikrowelle signalisierte, dass das Essen wieder heiß war. Doch Tony rührte sich nicht und schien auf eine Erwiderung von Dakota zu warten.
„Wir haben doch sowieso kaum Zeit füreinander“ sagte Dakota schließlich und deutete in Richtung Mikrowelle. „Holst du jetzt das Essen raus?“
Tony blinzelte und wandte den Blick ab, um seine Enttäuschung zu verbergen. „Klar.“
Jetzt war vermutlich der passende Zeitpunkt gekommen, um Tony reinen Wein einzuschenken. Dakota holte tief Luft. „Wir werden uns leider auch in Zukunft nicht öfter sehen können. Als Cody Geschäftführer wurde, hat er praktisch im Büro gelebt. Mein Vater genauso. In meiner Kindheit haben wir ihn manchmal nur sonntags beim Essen gesehen.“
„Und heute?“, fragte Tony ausdruckslos und trug das Essen zum Tisch. „Haben die beiden inzwischen ein Privatleben?“
Dakota stutzte. „Na ja, natürlich“, antwortete sie vorsichtig. „Ich meine, sie besuchen viele gesellschaftliche Ereignisse.“ Sie setzte sich und legte sich die Serviette auf den Schoß. „Dad ist zum Beispiel in verschiedenen Komitees der Bundesanwaltskammer …“
„Du musst dich mir gegenüber nicht rechtfertigen.“ Tony beugte sich über sie und gab ihr einen Kuss, bevor er sich setzte.
„Mach ich doch gar nicht.“ Oder? „Ich weiß selbst nicht, wie ich es erklären soll, aber wenn man seine Arbeit liebt …“
„Hey, ich garantiere dir, dass niemand seine Arbeit mehr liebt als ich, aber ich habe trotzdem ein Privatleben.“
Dakota seufzte. „Reichst du mir mal die Nudeln?“
„Gern. Wenn du nicht darüber reden willst, wechseln wir das Thema.“
„Gute Idee.“
„Wie wär’s, wenn wir Samstagabend ausgingen? Ich kenne da ein tolles Restaurant in Soho …“ Als er ihren Gesichtsausdruck sah, lehnte Tony sich zurück und runzelte die Stirn. „Was ist los?“
„Ich kann nicht.“
„Willst du etwa Samstagnacht arbeiten?“
„Ich muss zu einem Dinner der Bundesanwaltskammer. Es findet nur einmal im Jahr statt, und es fällt auf, wenn man sich dort nicht blicken lässt. Eine ziemlich langweilige Veranstaltung, vor allem für die Ehepartner oder Freunde.“
Als Dakota Tonys erwartungsvollen Gesichtsausdruck bemerkte, ließ sie fast die Stäbchen fallen. Warum hatte sie das nur erzählt? Sie konnte ihn unmöglich mitnehmen. Er würde sich dort bestimmt zu Tode langweilen.
Hastig stopfte sie sich Nudeln in den Mund, um einen Vorwand zu haben, nicht weiterreden zu müssen. Hoffentlich hatte Tony ihre Gedanken nicht erraten.
„Also dreht sich sogar euer Privatleben um eure Arbeit?“
Dakota kaute. So hatte sie das noch gar nicht gesehen, aber irgendwie hatte er recht.
„Ist das nicht normal?“, erwiderte sie schließlich. „Nach dem College sind doch die meisten unserer privaten Kontakte beruflich bedingt. Wenn du ein Bier trinken gehst, dann doch auch meistens mit deinen Kollegen, oder?“
Tony nickte. „Gutes Argument. Aber zumindest ist es meine freie Entscheidung, und ich gehe gerne mit ihnen weg.“
Sie seufzte. „Gutes
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