Collection Baccara Band 0294
er aus nichtigen Gründen zu ihr ins Büro, sodass sie sich schon fast kontrolliert vorkam.
„Hast du mal einen Moment Zeit, Dakota?“, fragte Cody und blickte zu Sara.
„Nur eine Sekunde.“
Cody schien Dakotas kurz angebundene Antwort jedoch nicht zu hören. Sein Blick ruhte noch immer auf Sara. Dakota starrte ihn für einen Augenblick verwirrt an. Vielleicht hatte sein ständiges Vorbeikommen doch nichts mit ihr zu tun, sondern eher mit Sara.
Innerlich musste Dakota über sich selbst lachen. Ihr fehlte wirklich Schlaf! Wie sonst wäre sie sonst auf die abstruse Idee gekommen, ihr Bruder würde wegen Sara …? Nein, eher würde die Hölle zufrieren!
Sie ging mit Cody in ihr Büro. Doch er hatte es offensichtlich nicht eilig, sondern folgte ihr nur langsam.
Plötzlich schien er wieder ganz bei der Sache zu sein. „Dakota, ich mache mir allmählich ernsthaft Sorgen um dich“, sagte er mit gesenkter Stimme.
Dakota lehnte sich in ihrem Stuhl zurück. „Warum?“
Er zog die Augenbrauen hoch. „Du bist unkonzentriert und vergisst deine Termine.“
Das Gespräch schien unangenehm zu werden.
„Das sieht dir gar nicht ähnlich. Normalerweise bist du stärker bei der Sache.“
„Ich bin durchaus bei der Sache!“
Cody lächelte. „Das glaubst du doch selbst nicht.“
„Sei nicht so herablassend, Bruderherz!“
„Ich bin auch dein Boss, und daher ist es mir wichtig, dass du im gegenwärtigen Fall volles Engagement zeigst. Dieser Fall ist nicht nur wichtig für die Firma, sondern auch für deine Karriere.“
Dakota versuchte, ihre Wut zu zügeln. Eigentlich hatte Cody ja recht. Sie war wirklich nicht so bei der Sache, wie sie sein sollte.
Cody seufzte schwer. „Ich habe gehört, dass du dich in letzter Zeit häufig mit Tony getroffen hast. Ist er vielleicht der Grund für deine Zerstreutheit?“
„Wer hat dir erzählt, dass ich mit ihm weg war?“
„Jemand hat erwähnt, dass du dich bei Sargenttis mit einem merkwürdigen Typen getroffen hast, und außer Tony kenne ich niemanden, auf den die Beschreibung passt, die mir genannt worden ist.“
Dakota schoss das Blut ins Gesicht. „Was soll das heißen? Wie kannst du Tony als ‚merkwürdigen Typen‘ bezeichnen?“
Cody schloss kurz die Augen. „Du weißt genau, wie ich es gemeint habe.“
„Nein, das weiß ich nicht. Ich fände es auf jeden Fall sehr bedauerlich, wenn sich herausstellen sollte, dass mein Bruder ein ignoranter Snob ist!“
„Du übertreibst mal wieder.“
„Das Gleiche kann man von dir behaupten.“
„Dieses Gespräch führt anscheinend zu nichts.“ Cody stand auf und rückte seine schon fast obszön teure Prada-Krawatte zurecht. „Wir reden später weiter.“
„Aber nicht über Tony. Mein Privatleben geht dich nichts an, weder als mein Vorgesetzter noch als mein Bruder!“
Cody verzichtete auf eine Antwort und ging schweigend weg.
Warum war sie eigentlich so wütend? Schließlich hatte sie mit so etwas rechnen müssen. Aber hatte sie unbewusst vielleicht extra Sargenttis als Treffpunkt ausgewählt, um aller Welt zu zeigen, dass sie mit Tony zusammen war?
Dakota wurde plötzlich übel. Tony war schließlich kein schmutziges Geheimnis, sondern ihr Freund. Himmel, sie war ja fast genauso überheblich und arrogant wie Cody! Schien in der Familie zu liegen.
Sie rieb sich die Schläfen. Dummerweise hatte ihr Bruder recht gehabt: Sie war im Moment wirklich zerstreut – was sie sich nicht leisten konnte. Wenn sie den aktuellen Fall gewann, würde das ihre Karriere mehr beflügeln als die Tatsache, dass sie zu den fünf Besten ihres Abschlussjahrgangs gehört hatte.
Die schmerzliche Wahrheit war, dass sie gerade keine Zeit für Tony hatte. Noch schlimmer war jedoch, dass sie nicht die geringste Ahnung hatte, wann sich das je ändern würde.
Nachdenklich starrte Tony auf die inzwischen kalt gewordenen Sachen vom Chinesen. Ob er Dakota doch wieder anrufen sollte? Sie hatte ihm noch immer nicht ihre Privatnummer gegeben, aber er konnte es ja mal im Büro versuchen. Das konnte schließlich nicht schaden, oder? Im schlimmsten Fall würde sie ihn nur verfluchen.
Als auch nach dem fünften Freizeichen niemand abnahm, vermutete Tony, dass der Empfang wahrscheinlich nicht mehr besetzt war. Er wollte gerade auflegen, als sich zu seiner Überraschung Dakota meldete.
„Hey, spielst du gerade die Empfangsdame?“
„Sie geht immer um sechs nach Hause.“
„Kluge Frau.“
„Stimmt. Doch dummerweise muss dann derjenige das
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