Collection Baccara Band 0294
Patienten ein Gefühl von Exklusivität, das sie von zu Hause kannten.
Sebastian blätterte weiter und informierte sich über die angebotenen Dienstleistungen. Von Schönheitschirurgie und Behandlungen von Zwangsneurosen bis hin zu Drogenentzug und Heilung von Sexualstörungen wurde fast alles angeboten.
Sexualstörungen.
Das war die Abteilung, in der Julie DeMarco arbeitete.
Er versuchte, diesen Gedanken und die sexuelle Erregung, die er in ihm auslöste, zu verdrängen.
Nachdem er sich den Rest der Akte angesehen und alle Probleme, mit denen die Klinik in der letzten Zeit kämpfen musste, zusammengefasst hatte, begann er, einen Plan niederzuschreiben, mit dem er den Ruf von Confidential Rejuvenations retten wollte.
Vielleicht konnte er herausfinden, wer die Klinik sabotierte.
Selbstbewusst überlegte er, dass er, wenn er mit Charme und Geschick vorging, vielleicht mehr herausfinden konnte als die lokale Polizeibehörde.
Er war gespannt, zu erfahren, was Julie DeMarco zu verbergen hatte. Seine Erfahrung sagte ihm nämlich, dass jeder ein Geheimnis hatte, auch wenn er noch so unschuldig wirkte.
Während er die Grundzüge einer vielversprechenden Medienkampagne in den Laptop tippte, bekam er eine Nachricht. Blanche wollte ihn sprechen.
Er schaltete die integrierte Webkamera ein und startete eine Videokonferenz mit seiner Sekretärin.
„Wie geht es dir?“, fragte sie.
„Gut. Was machst du um diese Zeit noch im Büro?“
„Ich gehe gleich nach Hause. Aber vorher wollte ich mich erkundigen, wie die Dinge in Austin laufen und ob du etwas brauchst.“
„Du arbeitest zu viel“, bemerkte Sebastian nüchtern.
„Du glaubst, dass du mich gut kennst, was?“, erwiderte Blanche lächelnd.
„Komm schon, Blanche. Wenn du ein Privatleben hättest, würdest du um acht Uhr abends nicht mehr im Büro sein.“
„Du weißt doch gar nicht, was ich hier tue. Vielleicht ist mein Liebhaber bei mir.“
„Das soll ich dir abkaufen?“
„Nein.“
„Also, was gibt es Neues?“, fragte Sebastian ungeduldig.
„Ich wollte mich nur vergewissern, dass es dir gut geht. Lincoln hat mir von seinen Plänen erzählt. Was sagst du dazu?“
Sebastian zuckte mit den Achseln. „Das ist mir egal.“
„Du lügst.“
„Na gut, wenn du unbedingt die Wahrheit hören möchtest … Lincoln macht einen großen Fehler.“
„Er liebt sie. Und sie liebt ihn.“
„Sie passen nicht zusammen.“
„Woher willst du das wissen?“
„Sie sind ganz gegensätzliche Charaktere.“
„Gegensätze ziehen sich an“, beharrte Blanche.
Er dachte an Julie und schüttelte lachend den Kopf.
„Aha“, sagte Blanche. „Ich verstehe.“
„Was verstehst du?“
„Wie heißt sie?“
„Wer? Wovon redest du, Blanche?“
„Du hast doch bereits einen neuen Namen in deinem kleinen schwarzen Buch stehen, oder?“
„Nein“, stritt Sebastian ab und wunderte sich gleichzeitig, wie gut Blanche ihn kannte.
„Lange wird es aber nicht mehr dauern“, fügte sie hinzu.
„Was kann ich sagen? Ich liebe die Frauen.“
Sie faszinierten ihn. Er genoss es, den süßen Duft eines femininen Parfums einzuatmen und die zarte Haut einer Frau zu berühren. Außerdem begeisterte ihn die weiblich Denkweise, die so mysteriös und unvorhersagbar sein konnte.
Ihm gefielen kleine und große, dünne und dicke, blonde oder rothaarige Frauen. Er liebte sie einfach alle. Deshalb konnte er sich auf keine festlegen. Es gab zu viele wunderschöne Frauen auf dieser Welt.
„Vielleicht solltest du dich zurückziehen“, schlug Blanche vor.
„Wie bitte?“
„Du machst einer Frau nach der anderen den Hof und kannst dich kaum noch auf deine Arbeit konzentrieren.“
Sebastian lächelte über die altmodische Ausdrucksweise, die so herrlich zu Blanche passte. „Du weißt doch, dass ich auf schnelle Abenteuer stehe. Ich bin meistens nur wenige Tage in einer Stadt, für mehr bleibt mir gar nicht die Zeit.“
„Deshalb bist du noch nicht verheiratet.“
„Die Ehe ist nichts für mich.“
„Ich glaube, du hast einfach noch nicht die richtige Frau getroffen“, sagte Blanche. „Wenn das eines Tages passieren sollte, wirst du deinen Bruder und Keeley verstehen.“
In Wahrheit wollte er sie gar nicht verstehen. „Wirklich? Wenn du so viel über Beziehungen und Liebe weißt, warum bist du selbst Single?“
Blanche richtete sich in ihrem Stuhl auf. „Ich hatte meine großen Lieben, Sebastian. Aber das ist vorbei. Außerdem kann kein Mann mir Edward ersetzen.
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