Collection Baccara Band 0294

Deshalb werde ich mich gar nicht erst auf die Suche begeben. Und um dich muss ich mich schließlich auch noch kümmern.“
    „Siehst du, Blanche? Wenn ich verheiratet wäre, hättest du gar keinen mehr, auf den du aufpassen müsstest. Und das kann ich dir nicht antun.“
    Blanche schnaubte. „Gute Nacht, Sebastian. Ruf mich an, wenn du etwas brauchst.“
    Sebastian lächelte. „Schlaf gut, Blanche.“
    Kurze Zeit später beendete er die Arbeit und schaltete den Laptop aus. Dann zog er sich um und legte sich ins Bett. Seine Gedanken drehten sich immer wieder um Julie.
    Er kam nicht darauf, warum sie ihn in den Bann zog. Natürlich war sie süß. Und sie hatte einen wohlgeformten Körper. Sobald er nur an sie dachte, stieg heißes Verlangen in ihm auf. Er begehrte sie mit erschreckender Heftigkeit.
    Doch irgendwie bekam er das Gefühl nicht los, dass sie auf eine ernste Beziehung aus war. Er dachte daran, sie anzurufen und das Mittagessen abzusagen. Doch dann fiel ihm ein, dass es schon fast Mitternacht war.
    Warum war er mit einem Mal so unsicher? Normalerweise wusste er ganz genau, was er von einer Frau wollte. Er hatte im Untersuchungszimmer beschlossen, sie zu verführen. Doch seit er mit Blanche geredet hatte, zweifelte er daran.
    Was fühlte er für Julie?
    Sebastian verdrängte den Gedanken. Blanche redete gern auf sein Gewissen ein. Er würde nicht zulassen, dass sie seine Entscheidungen beeinflusste.
    Er beschloss, eine kleine schnelle Affäre mit Julie DeMarco einzugehen.
    Und davon würde ihn niemand abbringen.

3. KAPITEL
    Diese Dummköpfe glauben tatsächlich, dass sie einen PR-Experten anheuern können, um die Klinik aus den negativen Schlagzeilen zu bringen? Da haben sie sich aber gewaltig getäuscht. So leicht lasse ich mir nicht das Handwerk legen.
    Sicher, der Lebenslauf, den ich auf Dr. Butlers Schreibtisch gefunden habe, ist beeindruckend. Der Mann, der so verboten gut aussieht, leitet eine der erfolgreichsten PR-Agenturen des Landes. Popstars, Filmschauspieler, B-Prominenz – alle vertrauen sie ihm.
    Und die Frauen liegen ihm zu Füßen. Jetzt auch noch Julie DeMarco … pah! Die haben ohnehin beide eine Lektion verdient. Die ach-so-vertrauenswürdige Krankenschwester der Abteilung für Sexualtherapie hat monatelang mit einem verheirateten Mann geschlafen! Gibt es denn gar keine Tabus mehr? Julie DeMarco verdient es, dass dieser Playboy ihr das Herz bricht.
    Der Plan ist brillant. Was ist schließlich gewiefter, als einen PR-Experten mit seinen eigenen Waffen zu schlagen?
    Die werden beide ihr blaues Wunder erleben.
    Julie war so nervös, dass sie kaum Luft bekam. Seit sie mit Roger Schluss gemacht hatte, war sie mit keinem Mann mehr ausgegangen.
    Dabei war es gar kein richtiges Date. Es war ein Treffen in einem Restaurant, wo viele andere Menschen anwesend sein würden.
    Vor Aufregung ganz unruhig, saß Julie vor dem Sushi Palace in ihrem Auto. Das Restaurant befand sich knapp einen Kilometer von der Klinik entfernt. Sie war früh dran. Es war halb elf Uhr morgens, aber sie hatte es zu Hause nicht mehr ausgehalten und war früher zum verabredeten Treffpunkt gefahren.
    Ihre Schicht begann erst um halb drei. Den Krankenhauskittel hatte sie auf den Rücksitz gelegt, auch wenn es praktischer gewesen wäre, ihn gleich anzuziehen. Doch für Sebastian wollte sie schick sein.
    Fast eine Stunde hatte sie gebraucht, um sich zurechtzumachen. Die ganze Zeit hatte sie sich gefragt, ob Sebastian Black wirklich der Mann war, auf den sie gewartet hatte, und ob er nicht doch eine Nummer zu groß für sie war.
    Die Antwort auf diese Frage würde sie wahrscheinlich in wenigen Minuten bekommen.
    Nach Rücksprache mit Vanessa und Elle hatte sie ein sexy Outfit gewählt, das nicht zu aufdringlich wirkte. Sie trug eine schwarze Hose, schwarze Stiefel mit hohen Absätzen und ein rosa-weiß gestreiftes Oberteil.
    Sie sehnte sich nach einem Mann, der sie in die Kunst der Liebe einführte.
    Das nämlich war ihr Geheimnis. Wenn es um Sex ging, war sie eine vollkommene Anfängerin. Kein Wunder, dass sie durch die Eignungsprüfung für die Ausbildung zur Sextherapeutin gefallen war.
    Ihre ersten sexuellen Erfahrungen hatte sie mit ihrem Biologieprofessor Phillip Gregory gesammelt. Er hatte sie entjungfert und ihr am Ende des Semesters eine Eins gegeben. Kurz danach hatte er sie verlassen und ihr damit das Herz gebrochen. Ihr Selbstbewusstsein hatte noch lange unter der Enttäuschung gelitten. Trotzdem hatte sie nie