Collection Baccara Band 0294
fiel ihr der Strauß mit lila- und pfirsichfarbenen Orchideen auf dem Tisch auf. Daneben lag eine Karte mit ihrem Namen.
„Sind die Blumen für mich?“, fragte sie gerührt.
„Ich wollte Ihnen danken, dass Sie diesem Treffen zugestimmt haben.“
Sie nahm die Karte in die Hände und las sie. Damit Sie mich nie wieder mit jemandem verwechseln. Sebastian.
„Das war aber nicht notwendig“, sagte sie verlegen.
„Mögen Sie die Blumen nicht?“
„Doch, sehr sogar. Woher wussten Sie, dass das meine Lieblingsblumen sind?“
„Ich habe mich erkundigt.“
Dass er sich die Mühe gemacht hatte, jemand von ihren Kollegen danach zu fragen, schmeichelte ihr. „D…danke“, stammelte sie.
„Sehr gern.“
Julie wusste, dass sie vorsichtig sein musste. Sie durfte sich von ihm nicht gleich um den Finger wickeln lassen. Dennoch musste sie sich eingestehen, dass es eine aufmerksame Geste von ihm war.
Ich darf mich nicht verlieben, dann werde ich nur wieder enttäuscht …
Sie genoss es, wie er sie ansah. Seine Aufmerksamkeit war vollkommen auf sie gerichtet. Noch nie hatte ein Mann sie so angeblickt. Vor allem kein Mann wie er.
„Schießen Sie los“, sagte sie.
„Wie bitte?“
„Wollen Sie nicht mit den Fragen beginnen?“
„Ach so, natürlich.“ Sebastian lächelte und las in seinen Unterlagen. „Seit wann arbeiten Sie bei Confidential Rejuvenations?“
„Ich bin gleich nach meiner Ausbildung in die Klinik gekommen. Meine Freundin Elle hatte sie mir empfohlen.“
„Haben Sie von Anfang an in der Abteilung für sexuelle Störungen gearbeitet?“
„Nein, nein.“ Sie schüttelte den Kopf. „Dort habe ich erst vor ein paar Monaten begonnen. Davor war ich auf einer anderen Station.“
„Warum haben Sie gewechselt?“
Sie wollte ihm nicht erzählen, dass sie sich dazu entschlossen hatte, um mehr über Sex zu erfahren, denn dafür schämte sie sich sehr.
„Kann es sein, dass das gar nicht das Richtige für Sie ist?“, fügte er hinzu.
„Wie kommen Sie darauf?“
„Ich weiß nicht. Aber ich kann mir vorstellen, dass man in dieser Abteilung viele abartige und perverse Dinge mitbekommt, die zu einer zarten und unschuldigen Frau wie Ihnen nicht passen.“
„So bin ich nicht“, widersprach sie. „Und auch wenn ich das wäre, könnte ich in der Abteilung arbeiten, weil die Patienten jemanden brauchen, der ganz anders ist als sie.“
„Sie brauchen jemanden, der sie versteht und das durchgemacht hat, was sie quält.“
Das stimmte. Und sie wusste das. „Natürlich, da gebe ich Ihnen recht“, sagte sie.
„Wirklich?“
„Ja.“
„Das hier schockiert dich also nicht?“
Julie wollte gerade fragen, was er damit meinte, doch sie kam nicht mehr dazu, da Sebastian seine Lippen auf ihre presste.
Er hatte nicht vorgehabt, sie zu küssen. Eigentlich hatte er bloß so tun wollen, doch die Situation war ihm entglitten. Wie von einer fremden Macht gesteuert beugte er sich über den Tisch und berührte ihre Lippen mit seinen. Und zu seiner Überraschung erwiderte sie den Kuss. Er war überwältigt davon, wie sehr er sie begehrte und sich zu ihr hingezogen fühlte. Noch nie zuvor hatte er so intensive Gefühle für eine Frau gehabt.
Er fragte sich, was das zu bedeuten hatte und hätte beinahe die Lippen von ihren gelöst.
Doch Julie hätte das in diesem Moment gar nicht zugelassen. Gerade legte sie die Hände um seinen Nacken und küsste ihn leidenschaftlich. Niemals hatte er angenommen, dass sie sich von ihm in der Öffentlichkeit küssen lassen würde. Dafür hatte sie viel zu schüchtern gewirkt.
Ihre Küsse wurden immer fordernder. Er genoss es, wie sie mit seiner Zunge spielte und währenddessen sein Haar zerzauste. Und das heiße Spiel machte ihm Lust auf mehr. Am liebsten hätte er sie mit auf sein Hotelzimmer genommen und jeden Millimeter ihre Körpers geküsst.
Julie war ganz anders als die Frauen, die er bisher getroffen hatte. Sie war frech und spontan, auch wenn sie unschuldig und naiv wirkte. Er konnte nicht aufhören, wieder und wieder ihren süßen, einladenden Mund zu küssen, und die Berührungen ihrer weichen Zunge raubten ihm den Atem.
Dann brach sie plötzlich den Kuss ab und lehnte sich in ihrem Stuhl zurück. Sie sah ihn mit großen Augen an und atmete schwer.
Alle im Restaurant starrten zu ihrem Tisch. Sebastian zögerte und wusste nicht, was er tun sollte. Julie wirkte schockiert.
„Ich muss mich für mein Verhalten entschuldigen“, hörte er sich sagen. „Ohne es
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