Collection Baccara Band 0294
aufgegeben, nach der wahren Liebe zu suchen.
Jetzt war sie fast dreißig Jahre alt und konnte an beiden Händen abzählen, wie oft sie Sex gehabt hatte. Dreimal mit Phillip und sieben Mal mit Roger.
Es war zum Weinen.
Insgeheim machte sie ihre Mutter dafür verantwortlich, dass sie zur hoffnungslosen Romantikerin geworden war. Sie hatte ihr stets eingeredet, sie würde eines Tages den Richtigen finden. Und als ihre Mutter zur Witwe geworden war, hatte sich alles nur noch verschlimmert.
Julie fragte sich, ob der frühe Tod ihres Vaters daran schuld war, dass sie sich zu älteren Männern hingezogen fühlte. Es wirkte fast so, als suchte sie nach einem väterlichen Vorbild.
Sie musterte sich im Innenspiegel des Autos und war überrascht, wie sexy sie aussah. Kurz kamen ihr Zweifel, ob sie nicht zu viel Lippenstift und Mascara aufgetragen und ein zu tief ausgeschnittenes Oberteil gewählt hatte.
Aber war sie nicht hier, um Sebastian Black zu verführen? Sie wollte sexuelle Erfahrungen mit ihm sammeln und ausprobieren, wie es sich anfühlte, sich auf eine unverbindliche Affäre mit einem Mann einzulassen. Außerdem war dies die beste Möglichkeit, um über Phillip und Roger hinwegzukommen. Und wenn sie mehr über Sex erfuhr, würde ihr das sicherlich auch bei der Arbeit mit ihren Patienten helfen.
Nervös tippte sie auf das Lenkrad. Was suchte sie hier überhaupt? Glaubte sie wirklich, dass Sebastian Black die Lösung ihrer Probleme war?
Ein Sportwagen hielt vor dem Restaurant. Noch bevor sie den Fahrer erkennen konnte, wusste sie, dass es Sebastian sein musste. Er stieg aus dem Wagen, und sein Anblick verschlug ihr fast den Atem. Groß, breitschultrig, dunkelhaarig und teuflisch sexy. Man hätte meinen können, er sei direkt einem Celebrity-Magazin entsprungen.
Dieser Mann ist eine Nummer zu groß für mich. Er wird mich zum Nachtisch verspeisen.
Sie musste sich eingestehen, dass ihr der Gedanke gefiel.
Sebastian griff nach seiner Aktentasche und ging zum Eingang des Restaurants. Er trug einen maßgeschneiderten Designeranzug mit einem lavendelfarbenen Hemd und einer passenden Krawatte.
Er sah wirklich zum Anbeißen aus.
Bisher hatte sie sich vor Männern gehütet, die sich mit wechselnden Frauen umgaben. Ihr waren ältere Männer lieber gewesen, die ihr Sicherheit boten.
Doch sie wusste genau, wohin diese Denkweise sie geführt hatte.
Beinahe hätte sie den Motor gestartet und wäre davongefahren. Doch bevor sie der Mut endgültig verließ, fasste sie sich ein Herz und stieg aus. Dieser Situation musste sie sich stellen. Sie würde Sebastian verführen, die Zeit mit ihm genießen und ihn wieder verlassen. Immerhin war er nur für kurze Zeit in der Stadt. Das war die perfekte Gelegenheit.
Fest entschlossen betrat sie das Restaurant.
Eine dunkelhaarige Frau in einem roten Kimono begrüßte sie im Foyer. „Ein Tisch für eine Person?“
„Eigentlich bin ich mit jemandem verabredet“, erwiderte Julie zögerlich.
In diesem Moment kam Sebastian hinter der Empfangsdame hervor. Er schien Ausschau nach ihr gehalten zu haben. Und das Lächeln auf seinem Gesicht zeigte ihr, dass er sich über das Wiedersehen freute.
„Gut schauen Sie aus“, sagte er ein wenig überrascht und musterte sie mit einem intensiven Blick, der sie noch nervöser machte.
Sofort spürte sie wieder diese Spannung zwischen ihnen. In seinen Augen konnte sie Begierde erkennen. Sie fühlte sich wie etwas ganz Besonderes, da er ihr seine volle Aufmerksamkeit schenkte.
Julies ganzer Körper begann zu prickeln, und sie musste tief Luft holen.
Sebastian reichte ihr die Hand.
Und als ihre Hände sich berührten, verschwamm das Restaurant endgültig um sie herum. Sie sah nur noch Sebastian. Kein Mann hatte sie bisher so sehr in den Bann gezogen.
Er musste gut sein, in seinem Job als PR-Experte. Sie fühlte sich wie etwas Besonderes, auch wenn sie wusste, dass er wahrscheinlich jede Frau so behandelte.
Als er ihre Hand losließ, war der Bann gebrochen.
„Sind Sie bereit?“, fragte er, während sie sich setzten.
Sie blinzelte. „Was meinen Sie?“
„Die Befragung.“
„Oh ja, natürlich. Was immer Sie möchten.“
„Wirklich?“ Er lächelte und musterte sie erneut.
Julie schoss das Blut in die Wangen. Sie holte tief Luft und sog dabei den Duft seines Aftershaves ein. Am liebsten hätte sie an seinem Ohrläppchen probiert, um zu prüfen, ob er genauso gut schmeckte, wie er duftete. Ihr Verlangen wuchs immer mehr.
Erst jetzt
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