Collection Baccara Band 0294
angekommen. Deshalb befrage ich verschiedene Angestellte der Klinik, um mir ein Bild über die Situation machen zu können.“
„Wie lange wirst du in der Stadt bleiben?“
„Bis der gute Ruf der Klinik wiederhergestellt ist.“
„Und wie lange wird das dauern? Eine Woche? Oder zwei?“
„Vielleicht einen Monat. Dieser Fall scheint schwieriger zu sein als sonst.“
Ein Monat? Das war die perfekte Dauer für eine kleine Sexaffäre und kurz genug, um sich nicht in Sebastian zu verlieben. Doch wie sollte sie die Sache anstellen?
„Du siehst nachdenklich aus“, bemerkte er. „Beschäftigt dich etwas?“
„Ich habe gerade an den Kuss von vorhin gedacht.“
„Ich auch“, sagte er lächelnd.
Julie hatte Angst, ihre Absichten zu deutlich auszusprechen. Aber es stand außer Zweifel, dass sie ihn wollte. Und nicht nur, weil sie sexuelle Befriedigung suchte, sondern auch, um Roger zu vergessen.
Sie stellte sich vor, wie es wäre, wenn Sebastian sie am ganzen Körper berühren und in sie eindringen würde. Und während sie ihn ansah, wurde ihr klar, dass er genau das war, was sie brauchte.
„Der Kuss reicht mir nicht“, traute sie sich zu sagen.
Seine Augen leuchteten. Neugierig beugte er sich zu ihr. „Was möchtest du damit sagen?“
„Ich habe gehört, dass … ähm … du eine Art …“
„Ja?“
Sie schluckte. „… Experte der Liebe bist.“
„Wo hast du das denn gehört?“
„Dein Ruf eilt dir voraus.“
Er hob eine Braue. „Tatsächlich?“
„Stimmt es denn?“, erkundigte sie sich vorsichtig.
„Ich prahle nicht gern damit.“
„Aber es stimmt, oder?“
Sein Lächeln wurde breiter. „Die meisten Frauen behaupten das zumindest.“
Das klang äußerst vielversprechend!
„Ich habe gehört, dass du nie lange bei einer Frau bleibst“, fuhr sie fort.
„Ich bin ein überzeugter Junggeselle.“
„Gut.“
„Gut?“
„Ich bin nicht auf der Suche nach einer festen Beziehung.“
„Nein?“ Er schien ihr nicht zu glauben.
„Nein.“
„Verstehe ich das richtig? Du willst mir ein Angebot machen?“
Julie errötete. „Ja.“
„Hm.“ Sebastian sah sie überrascht an.
„Es gibt allerdings eine Bedingung“, fuhr sie fort.
„Und die wäre?“
„Es geht nur um Sex.“
„Wie bitte?“
„Wir fühlen uns zueinander hingezogen. Aber keiner von uns möchte sich binden. Deshalb wäre es eine Affäre, bei der es bloß um unseren Spaß geht. Nach einem Monat gehst du nach Austin zurück, und alles ist vergessen.“
„Du möchtest eine reine Bettgeschichte mit mir anfangen?“
„Ich würde es zwar nicht so nennen, aber ja, so etwas in der Art.“
Er musterte sie kritisch. „Ist das ein Test? Hat Blanche dich dazu überredet? Oder war es Lincoln?“
„Ich kenne diese Namen nicht.“
„Wie auch immer. Du meinst es also ernst?“
„Du kannst dir nicht vorstellen, wie viel Überwindung mich meine Offenheit gekostet hat. So etwas habe ich noch nie zu einem Mann gesagt.“
„Ich bewundere deinen Mut.“
„Willigst du ein?“
Sebastian sah sie einen Moment lang an und schüttelte den Kopf.
„Nein?“, fragte sie enttäuscht.
Julie hatte keinen Augenblick überlegt, dass er Nein sagen könnte. Es hatte zwischen ihnen gefunkt. Das konnte er nicht leugnen. Außerdem hatte er doch den Ruf eines Playboys. Wieso wollte er ihr Angebot also nicht annehmen?
Wahrscheinlich war Julie ihm nicht hübsch genug. Vermutlich ging er üblicherweise mit aufstrebenden jungen Schauspielerinnen ins Bett, und in dieser Liga konnte sie nicht mitspielen.
„Nein“, wiederholte er.
„Warum nicht?“, fragte sie und wünschte sich gleich, dass sie es nicht getan hätte. Sie wollte nicht, dass sich ihre Vermutungen bestätigten. Bestimmt war er gerade mit einem Model zusammen. Was hatte sie sich bloß gedacht?
Sebastian faltete seine Serviette zusammen, legte sie auf den Tisch und verlangte die Rechnung. „Weil das nicht zu dir passt.“
„Wie meinst du das?“
„Es kommt mir so vor, als würdest du dich verstellen. Sieh dich mal an. Du bist total rot geworden.“
„Böse Mädchen werden eben rot.“
„Das ist nicht der einzige Grund. Es liegt auch daran, wie du dein Sushi isst.“
„Das verstehe ich nicht.“
„Du bist eifrig, aber unerfahren. Ich kann in deinen Augen sehen, wie viel es dich gekostet hat, mir diese Frage zu stellen.“
„Du übertreibst“, protestierte sie.
„Das finde ich nicht.“
„Was wäre denn falsch daran, wenn ich einmal versuchen
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