Collection Baccara Band 0294
zu wollen, habe ich eine Grenze überschritten.“
Sie starrte ihn weiterhin bloß an.
„Ich wollte dich so gern küssen“, fuhr er fort. „Trotzdem hätte ich mich beherrschen sollen.“
„Manchmal kann man sich gegen seine Gefühle nicht wehren.“ Sie berührte ihn sanft am Arm.
„Ich wollte nicht, dass du einen falschen Eindruck von mir bekommst.“
Sie lächelte verschmitzt. „Deswegen brauchst du dir keine Sorgen zu machen.“
Er schluckte. „Normalerweise bin ich nicht so aufdringlich.“
„Nein?“
„Nein. Etwas an dir lässt mich die Kontrolle über mich verlieren“, erwiderte er leidenschaftlich. „In den letzten vierundzwanzig Stunden habe ich mich immer wieder gefragt, wie deine Lippen schmecken würden. Ich musste es einfach herausfinden.“
„Und haben sich deine Erwartungen erfüllt?“
„Du hast sie mehr als übertroffen“, sagte er und küsste sie erneut.
Julie schloss die Augen und genoss seinen Kuss, der noch intensiver war als der erste. Man merkte Sebastian an, dass er Erfahrungen mit Frauen hatte. In ihm lagen so viel Leidenschaft und Sinnlichkeit. Sie verspürte einen leichten Stich, wenn sie daran dachte, wie viele Frauen er wohl schon glücklich gemacht hatte.
„Entschuldigen Sie. Möchten Sie Ihre Bestellung aufgeben?“, unterbrach die Kellnerin sie.
Sebastian löste die Lippen von ihren und lächelte. Er bestellte, ohne überhaupt in die Speisekarte zu blicken.
Da Julie sich nicht mit Sushi auskannte, bestellte sie das Gleiche wie er. „Wow“, seufzte sie, nachdem die Kellnerin gegangen war, „du küsst aber gut.“
„Du auch“, erwiderte Sebastian lächelnd.
Bis die Kellnerin mit dem Essen kam, saßen sie einander gegenüber und sahen sich an, ohne etwas zu sagen.
Sebastian nahm schließlich die Essstäbchen in die Hand und griff nach einem Stück Sushi. „Öffne den Mund.“
„Schmeckt es sehr nach Fisch?“
„Du hast noch nie Sushi gegessen?“
„Nein.“
Er sah sie verwundert an. „Warum hast du mir das nicht gesagt? Wir hätten auch woanders hingehen können.“
„Ich wollte es nicht so kompliziert machen. Außerdem habe ich deinem Geschmack vertraut. Immerhin kommst du aus Beverly Hills.“
Er lächelte. „Wenn du wüsstest.“
„Was meinst du?“
„Wo ich herkomme.“
„Erzähl es mir“, forderte sie ihn auf.
Er schüttelte den Kopf. „Das ist eine lange Geschichte.“
Julie war enttäuscht, dass er sich ihr nicht anvertrauen wollte. „Was genau tun wir eigentlich hier, Mr. Black?“
„Wir essen zu Mittag. Und nenn mich bitte Sebastian.“
„Du hast mich zu diesem Essen eingeladen, um über die Klinik zu reden. Aber ich bekomme das Gefühl nicht los, dass du andere Gründe dafür hattest. Ist es etwa doch ein Date?“
„Möchtest du, dass es ein Date ist?“
Wollte sie das? „Nein.“
„Dann ist es keines.“
„Wir sind hier, um uns darüber zu unterhalten, wie man den Ruf der Klinik retten kann“, erinnerte sie ihn.
Sebastian berührte kurz seine Lippen. „Nach so einem Kuss? Ich glaube nicht, dass ich mich jetzt noch konzentrieren kann.“
Seine Ehrlichkeit traf sie unerwartet. Julie wusste nicht, was sie darauf entgegnen sollte. Sie nahm ihre Essstäbchen und aß ein Stück Sushi, um Zeit zu gewinnen.
„Lass uns trotzdem über Confidential Rejuvenations reden“, sagte sie schließlich, auch wenn das nicht das Thema war, das ihr augenblicklich im Kopf herumging. Doch um das anzusprechen, fehlte ihr der Mut.
„Na gut. Was denkst du über die Geschehnisse in der Klinik?“
„Ich glaube, man sollte zuerst dafür sorgen, dass niemand mehr der Klinik Schaden zufügen kann, bevor man jemanden anstellt, der den Ruf des Hauses rettet.“
„Die Klinikleitung nimmt an, dass es zu keinen weiteren Sabotageakten mehr kommen wird.“
„Ich glaube, der oder die dafür Verantwortliche wartet nur, bis sich die Aufregung nach dem Mordversuch an Tanner gelegt hat, um danach erneut zuzuschlagen.“
„Wie kommst du zu dieser Annahme?“
Julie zuckte mit den Schultern. „Das sagt mir mein Gefühl.“
„Hast du eine Ahnung, warum jemand den Ruf der Klinik zerstören will?“
„Ich könnte mir vorstellen, dass es sich um einen Angestellten handelt, der sich von der Klinik unfair behandelt fühlt. Vielleicht ist es aber auch ein ehemaliger Patient, der nicht die Behandlung erhalten hat, die er sich erhoffte.“
Sebastian nickte. „Interessant.“
„Hast du denn eine Theorie?“
„Ich bin gerade erst hier
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