Collection Baccara Band 0294
normalerweise er, der eine Frau verführte und sich am nächsten Morgen aus ihrer Wohnung schlich, ohne sich weitere Gedanken zu machen. Was war bloß passiert?
Die gute Laune war ihm vergangen. Er zog sich an und fuhr ins Hotel zurück, wo er eine Dusche nahm. Anschließend machte er sich auf den Weg in die Klinik, um sich mit den Folgen der Geiselnahme zu beschäftigen.
In seinem Büro, das er im Hauptgebäude von Confidential Rejuvenations vorübergehend bezogen hatte, sah er die Informationen durch, die er in den letzten Tagen gesammelt hatte. Zunächst galt es zu prüfen, welche Angestellten während der Sabotageakte in der Klinik gearbeitet hatten.
Angefangen hatte alles im Frühjahr, als vertrauliche Informationen über einen Popstar, der wegen Drogensucht in Therapie gewesen war, in die Boulevardpresse gelangt waren. Kurze Zeit später hatte es ein durch Brandstiftung ausgelöstes Feuer in der Klinikküche gegeben. Darauf folgten mehrere Diebstähle, ein Stromausfall, zerschlitzte Autoreifen auf dem Parkplatz und schließlich die Videoübertragung der Gruppensitzung.
Sebastian brachte in Erfahrung, dass lediglich fünf Klinikmitarbeiter bei allen Zwischenfällen im Dienst gewesen waren. Maxine Woodbury, Carlisle Jones, Devi Parker, Roger Marshall und Julie DeMarco.
Sebastian runzelte die Stirn, als er Rogers und Julies Namen las. Er glaubte nicht, dass Julie etwas mit den Sabotageakten zu tun hatte. Aber Roger? Sebastian kannte ihn nicht.
Er holte tief Luft. Wenn Roger wirklich der Saboteur war, konnte das sogar Konsequenzen für Lincoln haben. Vielleicht würde er Keeley nicht mehr heiraten wollen. Aber warum sollte eigentlich ein Mann vom Format eines Roger Marshall solch feige Taten begehen und damit seinen guten Ruf in Gefahr bringen?
Im gleichen Atemzug stellte sich die Frage, warum überhaupt jemand auf der Liste das tun sollte. Maxine war eine neunundsechzigjährige Großmutter. Carlisle Jones hatte Frau und Kinder. Devi Parker war eine Therapeutin, die es in ihrem Beruf weit gebracht hatte. Und Julie … sie war einfach zu nett, um solche Dinge tun zu können.
Dabei kannte Sebastian sie gar nicht richtig. Vielleicht führte sie ein Doppelleben und plante in ihrer Freizeit neue Intrigen.
Er schüttelte den Kopf. Das war absurd. Vielleicht war es ja keiner der fünf Mitarbeiter auf der Liste. Es konnte genauso eine Aushilfskraft oder ein Patient gewesen sein. Sebastian wollte keine voreiligen Schlüsse ziehen.
In diesem Augenblick klopfte Tanner an die offene Tür. „Kann ich Sie sprechen?“
„Natürlich.“ Sebastian deutete auf einen Stuhl. „Was gibt es Neues?“
Tanner schloss die Tür und setzte sich. „Wir müssen diesen Sabotageakten ein Ende bereiten. Butler, Covey und Garcia wollen nicht die Polizei einschalten. Aber ich bin mir sicher, dass der Saboteur nicht aufhören wird.“
„Da bin ich ganz Ihrer Meinung.“
„Der Saboteur kennt die Klinik genau. Als er die Autoreifen auf dem Parkplatz aufgeschlitzt hat, waren die Kameras außer Gefecht gesetzt worden. Demnach muss es jemand sein, der mit den Sicherheitsmaßnahmen vertraut ist.“
Sebastian musterte Tanner einen Moment lang. „Warum erzählen Sie mir das?“
„Ich brauche jemanden, dem ich vertrauen kann und der einen scharfen Verstand hat. Deshalb wende ich mich an Sie.“ Der Sicherheitschef hielt einen Augenblick inne. „Ich bin alle Mitarbeiter durchgegangen, die während der Sabotageakte in der Klinik waren. Allerdings hätte man die Webkamera auch schon Tage vor der Sitzung in diesem Raum installieren können.“
„Ich habe ebenfalls eine Liste erstellt.“
„Es ist Ihnen also bekannt, dass Julie DeMarco zum Kreis der Verdächtigen gehört?“
„Ja.“
„Sie müssen wissen, wie dankbar ich Ihnen für Ihren Einsatz bei der Geiselnahme bin. Noch einmal wird uns so etwas nicht passieren. Ich werde alles tun, um das zu verhindern.“
„Haben Sie einen Verdacht, wer die Kamera in dem Raum installiert haben könnte?“, fragte Sebastian.
„Wir haben das Gerät nach Fingerabdrücken untersucht. Leider waren nur die von Cruz darauf zu finden. Der Saboteur muss Handschuhe getragen oder die Spuren verwischt haben.“
„Glauben Sie, dass es sich um mehrere Täter handelt?“
Tanner zuckte mit den Schultern. „Wir können nichts ausschließen.“
„Carlisle ist für mich der Hauptverdächtige. Als Hausmeister hat er Zugang zu allen Räumen. Außerdem kennt er sich mit den Überwachsungskameras
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