Collection Baccara Band 0294
versteckte sich in einer dunklen Ecke des Raumes. Gespannt wartete er, was passieren würde.
Stille.
Weitere Minuten vergingen. Wo blieb Julie?
Leise ging er zur Tür und öffnete sie.
Niemand war zu sehen.
Er blickte zu Boden und entdeckte eine Kerze, ein Feuerzeug und eine weitere Nachricht. Vorsichtig hob er die Sachen auf und ging in den Raum zurück. Dort zündete er die Kerze an und las die Nachricht: Schalte die Musikanlage an.
Er drückte die Play-Taste des CD-Spielers, woraufhin leise Musik aus den Lautsprechern drang.
Langsam wurde er unruhig. Ihm wurde bewusst, dass er Julie vollkommen ausgeliefert war. Doch gerade das erregte ihn.
Der Meditationsraum der Klinik war in einem ruhigen Garten mit Blick auf den Colorado eingerichtet worden. Tagsüber wurden hier Akupunktur, Massage und andere alternative Heilmethoden angeboten. Nachts war der Raum verschlossen.
Julie fragte sich, wie Sebastian an den Schlüssel gekommen war.
Aber diese Frage beantwortete sich schnell. Immerhin konnte er jeden mit seinem Charme um den Finger wickeln.
Julie ging den schmalen Gartenpfad zum Meditationsraum entlang. Sie war neugierig und erregt. Sebastians Nachricht war äußerst vielversprechend gewesen. Allein der Gedanke daran ließ ihr prickelnde Schauer der Lust über den Körper laufen. Sie wusste, dass sie von den Überwachungskameras aufgezeichnet wurde, solange sie sich außerhalb des Gartens befand. Aber was war an einem Spaziergang bei Mondenschein schon verdächtig?
Als sie den Garten erreichte, atmete sie tief durch und ging mit entschlossenen Schritten auf den Meditationsraum zu.
Die Tür war angelehnt.
Julie betrat den Raum und sah sich um. Es war stockdunkel und duftete nach Hyazinthe und Lavendel. Im Hintergrund nahm sie leise Meditationsmusik wahr.
„Hallo?“, wisperte sie. „Ist jemand hier?“ Auf der anderen Seite des Raumes flackerte eine Kerze. Sie ging weiter. „Sebastian?“
Sie bekam Gänsehaut.
Da sah sie ihn. Er hielt eine Kerze in der Hand und war vollkommen nackt. Seine Augen funkelten wie Diamanten.
„Mach die Tür zu“, sagte er heiser. „Und schließ sie ab.“
Ohne zu zögern, folgte sie seinen Anweisungen.
„Komm mit.“ Er drehte sich um und verschwand in der Dunkelheit.
Sie folgte ihm in den Meditationsbereich, wo an einer Wand ein breiter Wasserstrahl auf einer Schieferplatte herunterplätscherte und eine entspannte Atmosphäre schuf. Davor stand eine Massageliege, die mit einem Laken bedeckt war.
Sebastian stellte die Kerze auf einen Tisch, auf dem sich verschiedene Öle und Lotionen befanden. Dann wandte er sich zu ihr um.
Sie machte einen Schritt zurück.
Der entschlossene Ausdruck in seinen Augen zeigte ihr, dass er voller Begierde war. Auch Julie spürte, wie ein Verlangen in ihr aufstieg, das sie nicht lange bändigen können würde. Sie war so erregt, dass sie kaum einen klaren Gedanken fassen konnte.
Sebastian deutete auf die Massageliege. „Setz dich.“
Er reichte ihr die Hand, und als sich ihre Finger berührten, merkte sie, dass sich etwas Besonderes zwischen ihnen abspielte. Zum wiederholten Mal zwang sie sich daran zu denken, dass es hier ausschließlich um Sex ging, mehr nicht.
Die Frage war bloß, ob sie gegen ihre beinahe überwältigenden Gefühle ankämpfen konnte.
„Du willst mich doch nicht etwa foltern, oder?“, fragte sie mit rasendem Herzschlag.
Er lächelte verschmitzt. „Vielleicht.“
Sein muskulöser Körper war so beeindruckend, dass sie nicht den Blick von ihm nehmen konnte. In seinen Augen sah sie Entschlossenheit und Leidenschaft.
Doch genau in diesem Moment erkannte sie zum ersten Mal Sebastians wahres Ich. Er war nicht so frei und unbeschwert, wie er vorgab. Hinter der Fassade war er ein sensibler Mann, und nicht der Playboy, für den ihn alle hielten. Er war genauso verletzlich und einsam wie sie selbst. Doch das versuchte er hinter seinem aufwendigen Lebensstil und seiner demonstrativen Gelassenheit zu verstecken. In Wahrheit war er immer noch der Junge vom Land, der niemandem traute, um nicht verletzt zu werden.
Diese Gewissheit machte sie traurig und ließ sie die Aufregung etwas vergessen. Wer war dieser mysteriöse Mann wirklich?
Als er mit einem Mal seine Seidenkrawatte in den Händen hielt, wirkte er fast animalisch.
„Was hast du damit vor?“, fragte sie zögerlich.
Er kam auf sie zu. „Ich werde dir die Augen verbinden.“
Sie wusste nicht genau, was sie von der Idee halten sollte. Aber er ließ ihr
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