Collection Baccara Band 0294
Optimismus passiert?“
„Touché, aber ich finde trotzdem, wir sollten allmählich rein.“
„Lass uns noch ein bisschen bleiben.“
„Willst du mich etwa wieder schmollen sehen?“
Sie grinste. „Dann schließe ich einfach die Augen.“
„Dakota?“
„Hm?“ Sie drehte sich zu ihm um, ohne den Kopf zu heben.
„Ich würde dich gern etwas fragen. Du brauchst mir nicht zu antworten, wenn du nicht willst.“
„Darauf kannst du Gift nehmen.“
Er lächelte. „Warum ziehst du dich eigentlich immer so spießig an?“
Sie presste die Lippen zusammen. „Ich bin Anwältin. Soll ich vielleicht wie eine Stripperin rumlaufen?“
„Warum denn gleich so empfindlich?“
„Kritisiere ich dich etwa wegen deines Kleidungsstils?“
„Das war doch keine Kritik!“ Tony hatte Mühe, seine Ungeduld zu verbergen. „Ich bin nur neugierig geworden, weil ich den Eindruck habe, dass du absichtlich unscheinbar wirken willst.“
„Ich wirke nur professionell.“
„Und was hättest du mitgenommen, wenn du selbst deine Reisetasche gepackt hättest?“
„Einen einteiligen Badeanzug, weil das viel praktischer ist, ein paar Shorts und vielleicht …“ Sie seufzte. „Warum ist das so wichtig?“
„Weil dein Stil irgendwie nicht zu dir passt. Ich versuche nur, schlau aus dir zu werden.“
Dakota schob sich die Sonnenbrille auf den Kopf und sah ihn an. „Mutter wollte immer, dass Dallas und ich uns bescheiden kleiden. Selbst als wir klein waren, hat sie uns nichts Hübsches angezogen. Du kannst dir also vorstellen, wie streng sie war, als wir ins Teenageralter kamen. Sie wollte, dass wir nur mit unserem Intellekt oder unseren Leistungen Aufmerksamkeit erregen, nicht wegen unseres Aussehens.“
„Wow! Sie hat es wahrscheinlich gut gemeint.“
Er musste an Dallas denken, die auf dem Bau Jeans und T-Shirts trug wie alle anderen auch. Aber sie hatte immerhin kurze Zeit erfolgreich als Model gearbeitet. Vielleicht aus Rebellion?
Als hätte sie seine Gedanken erraten, fügte Dakota hinzu: „Ich habe mich während der Collegezeit genau wie Dallas gegen meine Mutter aufgelehnt. Ich fing damit an, kurze Röcke, enge Jeans und knappe Tops zu tragen. Nichts Schlimmes, nur das, was junge Frauen halt so anziehen. Aber ich musste irgendwann feststellen, dass meine Mutter recht gehabt hatte.“
Dakota schwieg. Sie musste schlucken. „Das war nicht die Art Aufmerksamkeit, die ich wollte.“
Da steckt mehr dahinter als nur ihre Mutter, dachte er. Viel mehr, wenn man bedachte, wie angespannt sie im Moment wirkte. „Willst du darüber reden?“
„Nein. Genug von mir, jetzt musst du mir etwas über dich erzählen.“
Er zuckte mit den Schultern. „Da gibt es nicht viel zu erzählen. Meine Kindheit war eher uninteressant. Mein Vater besitzt einen Autoschrottplatz, den er von seinem Vater geerbt hat, und meine Mutter war Hausfrau. Ich habe zwei Brüder und eine Schwester.“
„Sind deine Geschwister jünger oder älter als du?“
„Ein Bruder ist älter als ich.“
„Sind sie verheiratet?“
„Meine Brüder sind schon unter der Haube und haben einen Haufen Kinder. Ich kann mir kaum die vielen Namen merken.“ Das war jedoch gelogen. Er kannte jeden einzelnen der kleinen Schlingel und hatte nicht eine einzige Geburtstagsparty versäumt.
„Wohnen sie alle in New York?“
„Mein jüngerer Bruder ist gerade nach Atlanta gezogen, um meinem Großvater in seinem Teppichgeschäft zu helfen. Meine Mom stammt nämlich aus Georgia.“
„Das ist ja interessant. Wie haben deine Eltern sich eigentlich kennengelernt?“
„Mom war Touristin. An ihrem ersten Tag in der Großstadt hat ein Taxifahrer ihr einen solchen Schrecken eingejagt, dass sie beschloss, ein Auto zu mieten.“
Dakota zuckte zusammen. „Ups!“
„Allerdings. Mein Vater musste sie am nächsten Tag abschleppen. Den Rest der Geschichte kannst du dir bestimmt vorstellen.“
„Eine Urlaubsromanze, die zur großen Liebe wurde. Wie rührend.“ Dakota nahm ihren Orangensaft und trank den Rest aus. „Was ist mit dir? Gibt es einen besonderen Grund, warum du noch nicht verheiratet bist?“
„Ich habe sehr gute Laufschuhe.“
„Aha.“ Lächelnd ließ sie den letzten Eiswürfel in ihren Mund gleiten.
Fasziniert starrte Tony auf ihren schlanken Hals und ihre Lippen, die ihm vor allem deshalb so gut gefielen, weil sie sich an den Mundwinkeln leicht nach oben bogen.
Dakota saugte an dem Eis. Ihm gefiel sogar die Art, wie sich ihr Hals dabei bewegte.
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