Collection Baccara Band 0294
Erregung. Mit einem Mal wurde ihr bewusst, dass sie Macht über ihn besaß, und diese Erkenntnis verlieh ihr plötzlich ungeahnten Mut.
Langsam ließ sie die Zunge über seine Lippen gleiten und nahm seine Unterlippe zwischen die Zähne. Er ließ sie gewähren, als sie seinen Mund erforschte. Doch plötzlich bekam sie Angst vor ihrer eigenen Courage.
Was stimmte bloß nicht mit ihr? War es etwa schon so lange her, dass sie mit einem Mann zusammen gewesen war?
Tony musste ihr Zögern gespürt haben, denn er berührte sanft ihre Wange. „Ist dir schon aufgefallen, wie blau der Himmel inzwischen ist?“
Dakota lächelte schwach. „Manchmal scheint sogar die Sonne.“
„Habe ich es nicht gesagt?“
Dakota stieß ihn scherzhaft vor die Brust. Als sie nach unten blickte, stellte sie fest, dass er noch immer erregt war. Es fiel ihr schwer, den Blick loszureißen. Am liebsten hätte sie Tony sofort ins Bett gezerrt. Dafür war sie ja schließlich hier, oder?
„Sieh mal!“ Tony zeigte auf zwei Paare, die in Badekleidung zum Wasser gingen.
Die Wolken waren in der Zwischenzeit weiß, und die Sonne konnte sich gegen sie durchsetzen. Sie schien auf einmal so hell, dass Dakota die Augen zusammenkneifen musste. Das Wetter wurde eindeutig besser, sogar das Meer funkelte inzwischen türkisblau. Immer mehr Urlauber strömten zum Strand.
„Vielleicht sollten wir das gute Wetter nutzen und ebenfalls an den Strand gehen“, schlug Dakota vor, hoffte jedoch insgeheim, dass Tony sie packen, küssen und überreden würde, mit ihm ins Bett zu gehen.
„Gute Idee.“ Tony trat einen Schritt zurück. „Ich ziehe nur rasch meine Badehose an.“
Dakota versuchte, ihre Enttäuschung zu verbergen. „Ich brauche nur noch meine Sandalen, dann bin ich fertig.“
Tony ging ein paar Schritte rückwärts, wobei er Dakota mit Blicken verschlang. „Ich kann es kaum erwarten, dich in diesem Bikini ins Wasser zu werfen.“
„Da kannst du allerdings lange warten. Ich kann nämlich nicht schwimmen.“
„Umso besser, dann bringe ich es dir bei.“
Dakota lachte kopfschüttelnd und zeigte zur Badezimmertür. „Geh!“
„Du kannst es wohl gar nicht erwarten, mich ins Wasser zu kriegen, oder?“
„Du hast mich durchschaut!“
Tony zwinkerte ihr grinsend zu und verschwand.
Dakota musste unwillkürlich lächeln. Sie konnte nämlich sehr wohl schwimmen. Genau genommen war sie auf dem College sogar die Zweitbeste ihres Schwimmteams gewesen. Aber wenn Tony es ihr unbedingt beibringen wollte, dann bitte schön. Sie hatte nichts dagegen!
Na also, jetzt wusste er wenigstens Bescheid. Tony grinste in sich hinein, während er zwei große Liegestühle durch den Sand zum Wasser zog. Miss Shea war also doch scharf auf ihn. So zu tun, als könne sie nicht schwimmen! Dabei wusste er genau, dass sie im Schwimmteam ihres Colleges gewesen war. Dallas hatte das nämlich irgendwann mal erwähnt.
„Brauchst du einen Sonnenschirm?“, fragte er, nachdem er seinen Liegestuhl neben ihren bugsiert hatte.
„Nein, ich habe mich eingecremt.“
„Okay, aber manchmal vertragen sich Sonne und ein Kater einfach nicht.“
„Ich habe weder einen Kater noch so viel Erfahrung mit Alkohol, wie du zu haben scheinst.“
„Ich war seit dem College nicht mehr betrunken. Wann willst du eigentlich endlich mal das Ding da abnehmen?“
Dakota ignorierte seine Frage. „Du warst auf dem College?“
„Ich bin tief gekränkt, dass dich das überrascht.“ Tony zog seine Schuhe aus.
„Tut es doch gar nicht. Okay, vielleicht schon, aber nur, weil Dallas mir nie davon erzählt hat.“
„Dann hast du sie also über mich ausgefragt?“ Tony musste über die gequälte Miene lächeln, die sie immer aufsetzte, wenn er sie neckte. „Ich habe das Studium nicht abgeschlossen“, erklärte er. „Es war mir einfach zu langweilig.“
Er zog sich das T-Shirt über den Kopf, streckte sich auf seinem Liegestuhl aus und warf einen neugierigen Blick auf Dakota. Er konnte es kaum erwarten, dass sie das Tuch ablegte. Sein Puls raste wie in seiner Kindheit, wenn Weihnachten war, aber offensichtlich hatte sie keine Eile. Stattdessen wühlte sie noch immer in ihrer Strandtasche herum. Vielleicht, um Zeit zu schinden?
Er verstand sie noch immer nicht. Warum war sie nur so unsicher? Zog sie sich deshalb so konservativ an, wenn sie ins Büro ging?
Er öffnete den Mund, um etwas zu sagen, vergaß jedoch völlig, was, als sie plötzlich aufstand und den Knoten ihres Tuchs löste.
Weitere Kostenlose Bücher