Collection Baccara Band 0300: Ein Kuss für fünf Millionen / Meine Liebe kannst du nicht kaufen / Gefährlich sexy - verboten reich / (German Edition)
gekostet, und es war darüber dunkel geworden. Scheinwerfer leuchteten den umzäunten Reitplatz aus. Aber nun ging der Fuchs lammfromm im Trab und folgte jedem Schenkeldruck und jedem Zug an den Zügeln.
Als Jeff hörte, dass sich ein Auto näherte, achtete er nicht weiter darauf. Es war nicht ungewöhnlich, dass einer seiner Leute spätabends auf die Ranch zurückkehrte. Er hob erst den Kopf, als er eine vertraute Stimme ihm zurufen hörte: „Ich dachte mir schon, dass ich dich hier treffe.“
Jeff zügelte sein Pferd und kam im Schritt auf die Gestalt zu, die im Schatten am Zaun stand und nicht so recht in die Umgebung passte. Hosen mit Bügelfalte, Halbschuhe und ein gebügeltes Hemd. Jeff konnte sich ein nachsichtiges Lächeln nicht verkneifen, als er sah, wie sein Bruder Noah umständlich über den Zaun kletterte. Noah war eben ein Städter und würde es immer bleiben.
Jeff brachte das Pferd zum Stehen. „Ist etwas mit Dad?“, fragte er vom Sattel herab, erstaunt darüber, dass sein Zwillingsbruder ihn zu so später Stunde aufsuchte. Ihr Vater Knox Brand hatte vor Kurzem seinen zweiten Herzinfarkt gehabt, und lag noch in der Klinik. Die ganze Familie war in Sorge um ihn.
„Mit Dad ist alles in Ordnung. Tut mir leid, falls ich dir einen Schrecken eingejagt habe, indem ich einfach unangemeldet hier aufkreuze“, erwiderte Noah. „Es geht um etwas ganz anderes.“
Das Pferd begann unruhig zu tänzeln, aber Jeff brachte es sofort wieder zum Stehen. „Was führt dich also hierher?“
„Neues Pferd?“, erkundigte sich Noah, ohne auf die Frage einzugehen.
„Yep. Sein Vorbesitzer musste ihn abgeben, weil er mit ihm nicht zurechtkam.“
„Sieht aus, als könnte aus dem jungen Burschen mal ein gutes Rennpferd werden“, bemerkte Noah.
„Seit wann verstehst du etwas von Pferden?“
„Ich gehe von Zeit zu Zeit auf die Rennbahn, um zu wetten. Und da ich nicht gerne verliere, habe ich mich ein wenig mit Pferden beschäftigt.“
Jeff schwang sich aus dem Sattel. „Ich muss ihn noch eben versorgen. Wenn du willst, können wir ja im Stall weiterreden. Du hast mich neugierig gemacht.“ Er nahm den Hengst am Zügel, und zusammen gingen sie zu einem großen scheunenartigen Gebäude hinüber. „Ist es wichtig?“
„Wenn es nicht wichtig wäre, würde ich den Abend bei meiner Frau und meinem Kind verbringen, und nicht hier in der Wildnis.“
Während Jeff das Pferd festband und ihm Sattel und Decke abnahm, setzte sich Noah auf einen Strohballen ein Stück weiter. „Die Ärzte meinen, Dad könnte nächste Woche wieder entlassen werden. Aber sie haben ihm dringend geraten, kürzerzutreten. Er solle sich besser allmählich aus dem Geschäft zurückziehen.“
Jeff verzog das Gesicht. „Ich weiß gar nicht, ob ihm das so guttut. Das Geschäft ist sein Leben. Dad hat nichts anderes, keine anderen Interessen, kein Hobby – nichts.“
„Ja, man kann es sich kaum vorstellen. Knox Brand und Brand Enterprises, das war immer eine Einheit. Aber aus diesem Grund bin ich hier. Dad soll natürlich den Vorsitz im Vorstand der Gesellschaft behalten, aber ums operative Geschäft müssen sich nun andere kümmern. Und dafür brauche ich dringend deine Hilfe, besonders seitdem wir die neue Produktlinie der Cabrera Leathers vermarkten und noch zwei andere Unternehmen zum Konzern dazugekommen sind.“
„Meine Hilfe bei Brand Enterprises? Um Himmels willen, nein. Verdammt, Noah, du weißt, wie ich diese Büroarbeit hasse“, antwortete Jeff geradeheraus.
Noah machte eine besorgte Miene. Er steckte in Schwierigkeiten. Sein Vater fiel für das tägliche Geschäft aus, und das Familienunternehmen, die Brand Enterprises, hatte gerade die Exklusivrechte für den Vertrieb der Cabrera-Lederwaren erworben, der besten und teuersten Markenartikel der Branche.
Cabrera-Stiefel gehörten zu den begehrtesten Luxusgütern und waren ein Statussymbol für die Reichen und Mächtigen im Land. Jetzt waren sie wichtigster Teil einer ganz neuen Produktlinie bei Brand, und Jeff schien wie geschaffen dafür, ihren Absatz anzukurbeln. Nicht nur weil er ein fähiger Geschäftsmann war, sondern auch, weil er selbst zum Businessanzug nie etwas anderes trug als Cowboystiefel.
„Hör zu. Es ist nur für das nächste Jahr. Ich brauche dich, bis jemand anderer eingearbeitet ist. Du warst früher lange genug in der Firma und kennst den Betrieb. Du hast die Finanzen im Griff und kannst Geschäfte abschließen. Das hast du oft genug
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