Collection Baccara Band 0300: Ein Kuss für fünf Millionen / Meine Liebe kannst du nicht kaufen / Gefährlich sexy - verboten reich / (German Edition)
deine neue Assistentin.“
Jeff war sichtlich erfreut, sie wiederzusehen, trat einen Schritt auf sie zu und reichte ihr die Hand. Dieses Mal konnte Holly der Begrüßung nicht ausweichen, erwiderte den Händedruck aber mit eisiger Miene. Jeff hielt ihre warme, weiche Hand einen Moment lang fest und blickte in ihre grünen Augen, in denen er glaubte, ein kurzes Aufflackern entdecken zu können. Dann zog Holly schnell die Hand weg.
„Ich hoffe, dass wir gut miteinander auskommen“, sagte er. Es war aufrichtig gemeint.
„Das hoffe ich auch“, meinte Holly etwas schnippisch.
Jeff fragte sich, wie Noah sie bloß dazu gebracht hatte, diesen Job zu übernehmen. Er musste ihr schon etwas Besonderes dafür geboten haben.
Noah sprach noch einige organisatorische Dinge an, die geregelt werden mussten, dann verabredeten sie für den Nachmittag ein weiteres Meeting zu dritt, um die Prioritäten in Jeffs Zuständigkeitsbereich zu klären. Danach zog Holly sich zurück.
„Puh“, seufzte Jeff. „Wenn Blicke töten könnten, läge ich jetzt hier ausgestreckt am Boden. Bist du sicher, dass Holly mit mir zusammenarbeiten wird?“
Noah lächelte wissend. „Holly ist clever. Sie weiß, was sie will. Schließlich bekommt sie von mir einen Haufen Geld dafür. Es wird schon alles gut gehen, Jeff, verlass dich drauf.“
„Dein Wort in Gottes Ohr. Ich werde dich gelegentlich daran erinnern.“
Noah lachte nur.
2. KAPITEL
Es war noch dunkel, als Holly am darauffolgenden Dienstag ihre Wohnung verließ, um zu Jeffs Ranch zu fahren. Je weiter sie Dallas hinter sich ließ, umso beklommener wurde ihr zumute bei dem Gedanken, von jeder Zivilisation abgeschnitten zu sein. Auch als sie Fort Worth längst passiert hatte, schimpfte sie noch immer leise vor sich hin und verfluchte abwechselnd Noah und sich selbst. Der Gedanke, diese todlangweilige, nicht enden wollende Strecke jeden Tag zweimal bewältigen zu müssen, schien ihr unerträglich.
Auch die vergangene Woche war wenig ermutigend gewesen. Jeff war täglich nach Dallas gekommen, um von ihr und Noah mit den nötigen Informationen über seinen neuen Aufgabenbereich versorgt zu werden. Er hatte sich schweigsam gegeben, während Noah und sie die neue Linie mit Cabrera-Produkten erläuterten und Ziele für das Unternehmen steckten. Mitunter war sich Holly sogar unsicher gewesen, ob Jeff überhaupt richtig zuhörte.
Die Zweifel, die sie von Anfang an an ihm gehabt hatte, schienen sich zu bestätigen. Dass er keinen besonderen Ehrgeiz entwickelte, was die Brand Enterprises betraf, konnte man nach Hollys Meinung schon daran ablesen, dass er dem eigenen Familienbetrieb schon recht frühzeitig den Rücken gekehrt hatte und seinen eigenen Weg gegangen war. Und was für einen Weg. Sie konnte sich nicht vorstellen, dass ein Cowboy, der das Leben mit einer solchen Gelassenheit nahm, wie es bei Jeff den Anschein hatte, sich erfolgreich in der schnelllebigen, von harter Konkurrenz bestimmten Geschäftswelt durchsetzen konnte.
Die endlose Fahrt gab Holly genügend Gelegenheit, sich vorzustellen, wie es auf Jeffs Ranch aussehen würde. Vor Augen hatte sie ein windschiefes Holzhaus mit einem klappernden Fliegengitter vor der Tür und Hühnern, die auf der Veranda herumliefen. Um den Garten und Vorgarten war wahrscheinlich ein Stacheldrahtzaun gespannt, um die Kühe davon abzuhalten, ein mickriges Gemüsebeet abzufressen.
Holly erschauerte vor den Bildern ihrer eigenen Fantasie. Das Einzige, was dagegen half, war der Gedanke an die halbe Million Dollar am Ende dieses Jahres und an die Möglichkeit, bei Brand Enterprises noch weiter aufzusteigen, wenn alles gut ging. Wie eine Bestätigung erschien ihr, dass rechts und links des Highways, so weit die Scheinwerfer des Wagens reichten, nichts anderes zu sehen war als stachelige Büsche, stachelige Kakteen und stachelige Zäune. Und das jeden Tag vier Stunden lang – zum Wahnsinnigwerden, dachte Holly.
Dann verließ sie den Highway und nach etlichen weiteren Meilen erreichte sie eine mit einem Gatter versehene schmale Durchfahrt zwischen zwei Steinpfosten. Der Wagen wurde durchgerüttelt, als sie über das Gitterrost fuhr, das das Vieh daran hinderte, die Durchfahrt zu passieren. Am östlichen Horizont begann es zu dämmern. Vor einem weiteren Tor holte Holly eine Fernbedienung heraus und drückte den Code, den Jeff ihr genannt hatte. Die schmiedeeisernen Flügel des Tors öffneten sich. Als Holly hindurchfuhr, sah sie einen Roadrunner über
Weitere Kostenlose Bücher