Collection Baccara Band 0305
Augen eines Mischlings. „Ich will nur meinen Büffel, okay? Dann verschwinde ich. Und wenn ich morgen die Kälber hole, bringe ich dir einen Batzen Fleisch mit.“
Er knurrte. Mit einem Wachhund hatte sie nicht gerechnet. Was nun? Sie griff in die Hosentasche und zog einen Marshmallow heraus. „Lecker, lecker. Möchtest du? Andy liebt das Zeug. Hier, fang!“ Sie warf den Marshmallow in die Luft, und der Hund schnappte danach. Dann trottete er zufrieden davon. Glück gehabt!
Als Maggie die Scheune betrat, schwenkte sie die Taschenlampe herum. Nichts … außer einem riesigen Loch in der seitlichen Wand. Von der Größe eines Büffels? Und auf dem Boden lagen zerfetzte Tüten mit der Aufschrift Peeps – BJs und Andys Lieblingsspeise.
Hatte Pruitt wirklich geglaubt, er könnte einen Büffel in dieser Scheune festhalten? Maggie kicherte. Andy in einer Scheune, das musste wirklich spaßig gewesen sein. Sie ging zu dem Loch in der Wand, trat ins Freie und kam auf eine umzäunte Weide. Nicht sehr groß, und wie sie im Mondlicht sah, war der Zaun durch etliche Heuballen verstärkt worden. Sie richtete den Strahl der Taschenlampe auf die Weide und sah … „ Andy! Da bist du. Oh mein Gott! Ich hab dich vermisst.“
Er schüttelte seinen großen zotteligen Kopf und blickte sie an, als wolle er sagen: Das wird aber auch höchste Zeit.
Maggie triumphierte. Sie hatte es geschafft! Sie hatte Andy gefunden. Nun würde sie in der Lage sein, die Sky Notch zu retten.
Sie begann, die Heuballen vom Gatter wegzuräumen, und schob den Riegel beiseite. „Komm, Baby“, lockte sie ihren Büffel. „Wir bringen dich jetzt hier raus, und du kommst wieder nach Hause.“
„Das glaube ich nicht.“ Pruitts Stimme klang bedrohlich.
Maggie erstarrte vor Entsetzen. Wieso hatte Dixie nicht angerufen? Was war schiefgegangen? Sie drehte sich um – der Mann stand vor ihr und sah verdammt wütend aus.
Doch Frechheit siegte. „Dan. Hi. Was tust du hier?“
„Das sollte ich dich wohl fragen, Maggie Moran.“
„Ich hole mir meinen Büffel zurück. Und ich gehe nicht ohne ihn.“
„Okay. Wenn du nicht anders willst.“ Dan richtete sein Gewehr auf sie.
Jack parkte den Minivan auf dem Hof der Sky Notch, dann blickte er verwundert auf sein Handy. Was war das eben für ein seltsamer Anruf gewesen? Eine Frau hatte geschrien: „Er kommt! Verschwinde!“ und aufgelegt. Wer könnte das gewesen sein? Die Nummer kannte er nicht, und … Oje! Jetzt fiel es ihm auf. „Das ist ja Maggies Telefon!“
Sie hatten die gleichen Handys – wie der Zufall es so wollte. Und als sie heute Nachmittag beim Kaffee gesessen hatten, hatten sie beide telefoniert. Die Handys auf den Tisch gelegt – und anscheinend miteinander vertauscht.
Doch was sollte dieser Anruf? Verschwinde! Wo zum Teufel war Maggie? Was trieb diese eigensinnige Frau schon wieder?
Ihr Geländewagen stand nicht auf dem Hof … der große Pferdetransporter auch nicht. Oh, verdammt, er wusste, wo sie war! Bei Pruitt, um Andy zu holen!
Jack fluchte laut. Er selbst hatte ihr den Tipp gegeben. Wie konnte er nur so blöd sein? Er hätte sich doch denken können, dass sie sofort zu Pruitt fuhr.
Er wählte die Nummer, die zuletzt angerufen hatte. „Wer ist da?“
„Wer möchte das wissen?“, fragte die Frau. „Sind Sie attraktiv, Single und über dreißig?“
„Dixie?“
„Jack? Woher hast du meine Telefonnummer? Ist alles okay?“
„Maggie und ich haben die Handys vertauscht. Sie hat meins. Ich hab ihrs. Deshalb hast du gerade mit mir gesprochen.“
„Oh Gott! Maggie ist bei Pruitt. Ich hab sie angerufen, damit sie schnell verschwindet. Pruitt ist auf dem Weg nach Hause. Das heißt, er müsste schon da sein.“
„Seine Ranch liegt drüben am Red Rock, oder?“
„BJ und ich müssen Maggie retten. Sie würde uns auch nie im Stich lassen.“
„ Nein! Haltet euch raus. Ich werde …“ Die Leitung war tot. Jack fluchte wie nie zuvor, und das sollte etwas heißen. Er wendete den Wagen und raste zurück zur Straße, während er Roys Telefonnummer wählte. Hastig erzählte er dem jungen Sheriff, was los war, und der fluchte ebenso wild wie er.
Die Ranch von Pruitt war nicht schwer zu finden. Jack fuhr langsam den Kiesweg hinauf … bis er im Scheinwerferlicht einen Jeep sah, der rechts am Weg parkte. BJ und Dixie? Ja, das musste BJs Wagen sein.
Falls Pruitt nicht zur Waffe griff, hatten die drei Musketiere ihn wohl schon überwältigt. Doch wenn der Mann auf sie schoss …
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