Collection Baccara Band 0305
oder sie, glaube ich, aber ich fühle seit etwa einem Monat die Bewegungen. Es fühlt sich an wie …“ Sie schüttelte voll Staunen den Kopf. „Ich weiß nicht, wie ich es beschreiben soll.“
„Aber es ist ein schönes Gefühl, oder? Es tut nicht weh.“
Ihr Blick war fast schüchtern. Sie nickte. „Ja, es ist sehr schön.“
„Sagst du mir, wenn es sich das nächste Mal bewegt? Ich würde es gern einmal fühlen.“
Sie wurde rot, als hätte er um etwas ungemein Intimes gebeten. „Ja.“
„Danke.“
Sie nickte und schwieg wieder.
Oh, sie würde ihm das Leben erschweren, das wusste er. Wahrscheinlich nicht einmal absichtlich, sie war einfach eine komplizierte Frau. Aber er würde es ihr auch nicht leicht machen.
Charlie wollte ihn nicht heiraten, doch sie musste es tun. Um ihrer selbst willen, seinetwegen und vor allem um des Kindes willen. Also musste er sie überzeugen. Rafe wusste auch schon wie. Genau so, wie er sich in dieses Chaos hineinkatapultiert hatte.
Er würde sie verführen.
3. KAPITEL
Charlotte hatte keine Ahnung, worauf sie sich bei Rafes Wohnung gefasst machen musste. Sie war nur sicher, dass sie nicht mit dem Haus seiner Eltern im Lake Shore Drive zu vergleichen sein würde. Grant und Emma Connelly bewohnten ein feudales Herrenhaus im georgianischen Stil, das mit edlen Antiquitäten eingerichtet war. Die Villa lag mitten in einem prachtvollem Park mit großem Pool und einem Buchsbaumirrgarten. Insgesamt ein Anwesen, das von erlesenem Geschmack und beängstigendem Wohlstand zeugte.
Was auch immer ich unbewusst erwartet haben mag, dachte sie, als sie mitten in Rafes Loft stand, das jedenfalls nicht.
Abgesehen von der Küche war die gesamte Etage ein einziger Bereich mit Holzfußboden, hoher Decke und mutigen Farben. Möbel und nicht Wände unterteilten den Raum. Der Wechsel von Holz zu Fliesen markierte die Essecke.
Eine Couchgarnitur in einem leuchtenden Apricot-Ton schuf einen L-förmigen Bereich vor dem Kamin. Die Feuerstelle selbst war modern und weiß, die Wand dahinter dunkelblau. An derselben Wand befanden sich Bücherregale, drei Fenster, eine Stereoanlage und ein Großbildfernseher. Vor dem Fernseher standen bequeme Polsterstühle in Grün, Gelb und Dunkelrot. Eine Hängematte schaukelte sanft vor dem großen Fenster an der Wand rechter Hand. Hier führte eine Eisentreppe ins obere Geschoss, neben der Treppe stand eine beeindruckende Holzstatue einer nackten Frau.
„Du machst so ein merkwürdiges Gesicht“, sagte er. „Wenn dir die Wohnung nicht gefällt, dann schimpf mit meiner Schwester. Sie hat die meisten Möbelstücke ausgesucht.“
Sie sah Rafe an. Er stand inmitten all dieser Farben, wirkte dunkel und gefährlich und absolut fehl am Platz mit seinen Bartstoppeln und dem zerzausten Haar. In diesem Licht war seine Augenfarbe nicht schwarz, sondern blau – dunkelblau wie der Nachthimmel. „Am Kronleuchter hängt eine Krawatte“, bemerkte sie trocken.
Er blickte überrascht hoch. „Dort ist sie also.“
Charlotte drehte sich um und unterdrückte ein Lächeln. Der Raum war stilvoll, teuer, extravagant – und unglaublich unordentlich. Dinge lagen überall dort, wo sie nicht hingehörten. Bücher, Zeitschriften, Kleidung. Eine Gitarre. Zwei große, total vertrocknete Pflanzen. Computerbauteile lagen auf dem Esstisch aus Glas, zusammen mit Tageszeitungen, einem Paar Socken und einem Werkzeugkoffer. Den Ledermantel, den er ihr geliehen hatte, hatte er auf ein Sitzkissen geworfen. Die Nackte aus Holz trug ein Plastik-Lei, den hawaiianischen Halsschmuck aus Blüten, und eine Kappe der Chicago Cubs.
Sie fand das Durcheinander merkwürdig liebenswert. Dieses farbenfrohe, unaufgeräumte Apartment ließ Rafe, der in ihren Augen zu sexy, zu reich und zu selbstbewusst war, menschlicher erscheinen.
Er seufzte. „Ein ziemliches Durcheinander, nicht wahr?“
„Hmm …“ Sie suchte nach einer taktvollen Erwiderung, doch ihr fiel nichts ein und so blieb sie bei der Wahrheit. „Ja.“
„Es ist aber sauber. Darum musst du dir keine Sorgen machen. Doreen kommt mindestens einmal in der Woche, wenn ich in der Stadt bin, und die Frau ist ein Putzteufel.“
Verdammt, sein gewinnendes Lächeln war unwiderstehlich. Sie bückte sich, um einen schiefen Stapel Zeitungen gerade zu rücken. „Hast du in der Hängematte geschlafen?“
„Es ist sehr gemütlich dort.“
„Was ist hinter der roten Wand?“
„Die Küche. Außerdem gibt es auf dieser Etage noch eine
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