Collection Baccara Band 0305
Gästetoilette. Das Bad, mein Schlafzimmer und das Büro befinden sich oben.“
„Und das Gästezimmer? Wo soll ich schlafen?“
Er rieb sich den Nacken. „Ich habe eigentlich kein richtiges Gästezimmer. Den dafür vorgesehenen Raum habe ich zum Büro umfunktioniert.“
„Wenn du glaubst, ich steige in dein Bett …“
„Du wirst dort allein sein … wenn du das möchtest.“
Sie unterließ es, auf diese Provokation mit einer Antwort einzugehen, sondern lief die Treppe hinauf.
Hinter der ersten Tür in der oberen Etage verbarg sich ein großes, hochmodern ausgestattetes Büro, doch auch hier herrschte ein unglaubliches Chaos.
Das Badezimmer war lang und schmal, blau gefliest mit strahlend weißen Einbauten und einer ebenerdigen Glasdusche. Das Glanzstück bildete eine höher gelegene rechteckige Wanne am Ende des Raumes, die so tief war, dass man darin ertrinken konnte. „Wahnsinn.“
Rafe stand in der Tür. „Wer hätte das gedacht? Die tüchtige Miss Masters ist eine Badezimmerliebhaberin.“
Das Bad war wirklich ein Traum. Charlotte seufzte vor Wonne und Neid und blickte über die Schulter. „Warum liegen die Handtücher nicht auf dem Boden herum, sondern sind ordentlich aufgehängt?“
„Kindheitstrauma. Meine Mutter konnte schrecklich wütend werden, wenn nasse Handtücher auf dem Boden lagen. Möchtest du ein Bad nehmen, bevor wir essen? Was hältst du von Steaks?“
„Mach dir keine Mühe. Ein Sandwich reicht. Oder wir holen …“ Die Worte blieben ihr im Hals stecken, als sie zu seinem Schlafzimmer kam.
Zuerst sah sie nur das Bett – riesig, ungemacht, mit zerwühlten Laken, verstreut herumliegenden Kissen, die Daunendecke auf dem Boden hängend. Genauso hatte ihr Bett an jenem Morgen vor fünf Monaten ausgesehen.
Hatte gerade jemand das Bett mit ihm geteilt?
„Du denkst an das letzte Mal, als wir zusammen in einem Schlafzimmer waren.“
„Nein.“ Erinnerungen stürmten auf sie ein, ihr wurde heiß, ihr Pulsschlag beschleunigte sich. Sein Mund, seine Hände an ihrem Körper. Forschend und fordernd. Und ihr eigenes Verlangen, dieses Fordern zu befriedigen. „Überhaupt nicht.“
„Ich aber. Ich erinnere mich, wie sich dein hämmernder Puls unter meinen Lippen angefühlt hat. Hier an dieser Stelle.“ Er hob die Hand und berührte seinen eigenen Hals.
Unwillkürlich hob auch sie die Hand an den Hals, ließ sie aber schnell wieder sinken. Ihr Puls schlug in diesem Augenblick wie verrückt. Verdammt. „Ich habe jetzt keine Lust auf eine Reise in die Vergangenheit. Ich würde mir lieber den Schmutz abwaschen.“
„Warum mag ich deinen kühlen, sarkastischen Mund so sehr?“ Er schüttelte den Kopf. „Wenn ich das nur wüsste.“
Sein Mund lächelte. Seine Augen nicht. Sie waren dunkel, gespannt. Heiß. Oh, sie kannte diesen Blick und war heute Abend genauso fasziniert davon wie vor fünf Monaten. Unwillkürlich wich sie einen Schritt zurück, als er sich ihr näherte.
Sein Lächeln wurde noch breiter. „Dein Schlafanzug“, sagte er. Erst jetzt merkte sie, dass er einen alten Jogginganzug in den Händen hielt. „Ich habe dir gesagt, dass ich nicht über dich herfallen werde. Aber wenn du Lust auf Sex hast, stehe ich gern zur Verfügung.“
„Träum weiter.“
Noch immer lächelte er vielsagend. „Das werde ich, Charlie. Das werde ich.“
Sie bekam einen trockenen Mund. Und sie verspürte plötzlich etwas, das sich nach heftigem Verlangen anfühlte. Sie entriss ihm den Jogginganzug und verschwand damit so würdevoll wie möglich.
Die Luft war warm und feucht, das Wasser noch wärmer und wohltuend. Ihr Haar duftete nach Rafes Shampoo. Charlotte schäumte das linke Bein ein, dann zog sie den Rasierer über ihren Unterschenkel.
Das Badezimmer entsprach ihrem Traum von einem Bad. Sei ehrlich, dachte sie, nicht nur das Bad. Das ganze Loft war ein Traum.
Bis auf das Chaos. Sie verzog den Mund. In ihrem Traumapartment gab es kein Durcheinander. Und auch keine Hängematte. Doch die teuren Möbel, der geschickte Einsatz von Farben, die gelungene Raumaufteilung, die eiserne Treppe, der Kamin und die prächtigen Teppiche – davon träumte sie seit Jahren.
Charlotte sehnte sich nach schönen Dingen. Das ist das Ergebnis einer Kindheit voller Entbehrungen, dachte sie mit bitterem Humor und tauchte ihr Bein wieder ins Wasser. Sie bewunderte diese Eigenschaft nicht an sich, aber sie akzeptierte sie. Besitz würde ihr wahrscheinlich immer etwas zu viel bedeuten.
Sie lehnte sich
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