Collection Baccara Band 0305
„Organisieren Sie das normalerweise auch?“
Sie fuhr sich mit der Zungenspitze über die plötzlich trockenen Lippen. „Ja.“
„Und was noch in der Art?“ Sein Blick war weiter unverwandt auf ihren Mund gerichtet. Abby hatte Mühe, nicht direkt vor seinen Füßen schmachtend dahinzuschmelzen.
„Ach, das kommt ganz auf das Paar an.“ Sie riss sich zusammen und versuchte, sich auf ihre Antwort zu konzentrieren und nicht auf den Mann. „Als Hochzeitsplanerin lernt man die Menschen, mit denen man es zu tun hat, ziemlich gut kennen. Also kann man schon mal eine Überraschung riskieren. Viele Events versuche ich direkt auf meine Kunden zuzuschneiden. Eins meiner Paare war ganz versessen auf Abenteuerurlaube, also organisierte ich eine Skydiving-Stunde für die beiden, auch wenn das nicht unbedingt meinen Vorstellungen entspricht.“
Der Blick seiner Nougataugen verhakte sich mit ihrem, als er fragte: „Und was entspricht Ihren Vorstellungen?“
„Ich bin da ganz unkompliziert. Events wie dieses gefallen mir: romantische Zweisamkeit irgendwo draußen in der Natur. Damit bin ich schon zufrieden.“
„Sie wollen Ihren Lover also ganz für sich allein haben und keine störenden Personen um sich herum.“
Ihren Lover. Sie hatte schon so lange keinen mehr gehabt, dass sie sich an den letzten kaum noch erinnerte. „Ja, wahrscheinlich haben Sie recht.“
Daraufhin schwiegen beide. Nur das Plätschern der Wellen und die Klänge der Harfe waren zu hören. Doch Abby empfand das Schweigen nicht als unangenehm, im Gegenteil. Sie fühlte sich ganz und gar im Einklang mit sich selbst und mit dem Mann an ihrer Seite.
In die Stille hinein fragte Cade: „Warum verabreden Sie sich nicht mal?“
„Keine Zeit.“
Er kam noch näher, so dicht, dass sein Bein ihres berührte. Himmel, wollte er sie jetzt etwa küssen? Instinktiv öffnete sie leicht die Lippen.
Der Zauber des Augenblicks wurde durch den schrillen Klingelton seines Handys unterbrochen. Leise fluchend trat er einen Schritt zurück und fuhr sich mit der Hand durchs Haar, bevor er das Mobiltelefon aus der Hosentasche zog.
„Stone.“
Diskret entfernte Abby sich von ihm. Im Stillen belegte sie den unwillkommenen Anrufer mit den fantasievollsten Schimpfwörtern, die ihr einfielen. Nur eine Millisekunde war sie vom heiß ersehnten Kuss entfernt gewesen. Mist!
„Ja, Mona …“
Abby blickte mit starrem Blick auf das dunkle Meer hinaus und schlang, plötzlich fröstelnd, die Arme um sich. Mona. Cade telefonierte also mit seiner Verlobten. Willkommen zurück in der Wirklichkeit, Abby Morrison!
4. KAPITEL
Was war bloß mit ihm los? Hatte er völlig den Verstand verloren? Ein harmloser Flirt, okay, aber er war kurz davor gewesen, sehr weit über das Ziel hinauszuschießen.
Cade schloss die Tür seiner Suite hinter sich und knöpfte das Hemd auf. Hätte Mona nicht gerade im richtigen – oder, wie man es sah, unpassenden – Moment angerufen, hätte er Abby geküsst. So gefangen war er von der romantischen Atmosphäre gewesen – und von der jungen Frau, die er bis vor wenigen Tagen nur als seine tüchtige Assistentin betrachtet hatte.
Und genau das ist sie, mehr nicht, du hirnverbrannter Idiot!
Aber nicht nur er war beinahe zu weit gegangen, diesen Vorwurf musste man auch Abby machen. Flitterwochen zu planen, war eine Sache; ein Event bis ins kleinste intime Detail live durchzuspielen, eine ganz andere. Zugegeben, sie war die beste Assistentin, die er je gehabt hatte. Ihr Können war wirklich beachtlich. Und genau dieses Können war es, das ihn jetzt in Schwierigkeiten zu bringen drohte.
Verflixt, diese völlig unangemessenen neuen Gefühle für Abby schienen wie aus dem Nichts aufgetaucht. Gerade jetzt, kurz vor dem entscheidenden millionenschweren Deal, konnte er eine solche Ablenkung nicht gebrauchen.
Kurz entschlossen griff er nach dem Telefon auf seinem Nachttisch, hob den Hörer ab und wählte Abbys Zimmernummer.
„Hallo.“
Sogar ihre Stimme ließ ihn sofort an heißen Sex am Strand denken.
„Ich brauche meinen Terminplan für diese Woche.“
„Jetzt?“
„Nein, vor fünf Minuten.“
Selbst verärgert über seinen rüden Ton knallte er den Hörer auf die Gabel. Doch am allermeisten ärgerte er sich darüber, wie sie mit seiner Libido spielte. Vermutlich ahnte sie noch nicht einmal, was sie mit ihrer Inszenierung in ihm auslöste.
Keine Minute später klopfte es. Cade riss die Tür auf. Verdammt. Abby trug immer noch dieses sexy Kleid,
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