Collection Baccara Band 0305
Bullenritt und gestern Abend, als sie in seinen Armen förmlich dahingeschmolzen war.
Zurück in seiner Suite, fragte er sich, was Abby wohl gerade tun mochte. Arbeitete sie seinen Terminplan aus? Oder hockte sie über seiner Hochzeitsplanung?
Seine Hochzeit.
Es gab ihm keine Ruhe, dass er kurz davor gewesen war, Mona zu betrügen. Er liebte sie zwar nicht, hatte ihr aber ein Versprechen gegeben. Und er war ein Mann, der zu seinem Wort stand.
Der verhängnisvolle Ausrutscher war allerdings nicht mehr rückgängig zu machen. Der Kuss hatte ganz ungeahnte Gefühle in ihm geweckt, eine Sehnsucht, zu der er sich nicht fähig geglaubt hatte. Nie zuvor in seinem Leben hatte er eine Frau so sehr gewollt wie Abby.
Umso wichtiger, nicht die Beherrschung zu verlieren. Er durfte seinen wild gewordenen Hormonen nicht erlauben, die Oberhand zu gewinnen. Ein millionenschweres Geschäft stand auf dem Spiel. Das durfte er nicht vergessen.
Und Abby? Sie wusste genau, wie viel die angestrebte Firmenfusion ihm bedeutete. Auf keinen Fall würde sie seine Pläne absichtlich sabotieren, das hielt er für gänzlich ausgeschlossen.
Doch die Vorstellung, sie sei in ihn verliebt, war absurd. Er musste leise lachen. Abby hatte nie etwas in dieser Richtung erkennen lassen. Im Gegenteil, um private Themen hatte sie immer einen großen Bogen gemacht.
Dieser Kuss zählte nicht. Außerdem war die Initiative sowieso von ihm, Cade, ausgegangen. Er war es gewesen, der ihren perfekten Körper mit den sexy Rundungen an sich gezogen hatte. Und er war es gewesen, der sie gleich an Ort und Stelle genommen hätte, wäre nicht das Handyklingeln gewesen, das ihn wieder zu Verstand gebracht hatte.
Okay, sie hatte auf seinen fordernden Kuss nicht gerade unwillig reagiert. Aber auch das konnte er ihr eigentlich nicht vorwerfen. Er hatte ihr ja gar keine andere Wahl gelassen. Sie war einfach zu überrumpelt gewesen, um klar zu denken. So etwas kam vor. Anschließend hatte sie ihm ganz cool den Aktenordner in die Hand gedrückt, hatte sich umgedreht und war gegangen. Kein Protest, keine Tränen über seine Zurückweisung. Ein weiterer Beweis, dass sie nicht interessiert war. Wie albern von ihm, das Gegenteil auch nur in Erwägung zu ziehen.
Ein energisches Klopfen an der Tür brachte ihn in die Wirklichkeit zurück. Cade stand auf, um zu öffnen, und sah sich Abby gegenüber.
„Ah, gut, dass Sie von ihrem Treffen zurück sind.“ Ohne eine Aufforderung abzuwarten, schob sie sich an ihm vorbei und ging zielstrebig in den Wohnbereich seiner Suite. „Zufällig bin ich da über eine Sache gestolpert, die einiges Potenzial hat. Die Sache ist so heiß, dass wir uns keine Verzögerung erlauben dürfen.“
Anerkennend musterte Cade das zartgelbe Sommerkleid, das locker um ihre Fußknöchel schwang und die Schultern frei ließ. Sehr hübsch, es stand Abby ausgezeichnet. Doch auf Verführung war sie nicht aus, nein, ganz bestimmt nicht. So cool, wie sie eben an ihm vorbeigerauscht war …
„Worum geht’s?“, wollte Cade wissen.
„Bei meinen Recherchen nach einem Flitterwochenhotel in Puerto Vallarta bin ich auf ein Resort gestoßen, das wegen Gästemangels kurz vor der Schließung steht.“
Während sie erzählte, ertappte Cade sich dabei, wie er fasziniert auf ihren Mund starrte. Schon meinte er, diese weichen, rosigen Lippen wieder unter seinen zu spüren …
„Ich habe gleich für morgen früh einen Besichtigungstermin vereinbart.“
Er blickte irritiert auf. „Wie bitte?“
„Wir fliegen hin, um uns das Resort anzusehen“, erklärte sie ungeduldig. „Nachdem ich Ihren Namen erwähnte, versicherte man mir, Stone Enterprises auf jeden Fall das Vorkaufsrecht einzuräumen.“
Ja, das war Abby, seine effiziente Sekretärin. Was täte er nur ohne sie? Vermutlich ruhig schlafen, dachte er in einem Anflug von Selbstironie.
„Ich verständige meinen Piloten.“ Er zog das Handy aus der Hosentasche und drückte eine Taste. „Wie lange brauchen Sie zum Packen?“
Ihre Augen blitzten unternehmungslustig, und sie neigte lächelnd den Kopf. „Schon erledigt. Meine Koffer stehen unten.“ Sie wandte sich forsch zum Gehen. „Ich treffe Sie dann in der Lobby.“
Damit zog sie die Tür hinter sich zu.
Himmel, wie sollte er bloß mit dieser ungewohnt resoluten Abby umgehen? Trotz ihrer bemerkenswerten Kompetenz hatte sie nie versucht, ihn derart zu überrollen wie gerade eben. Normalerweise beschränkte sie sich darauf, Vorschläge zu machen und die
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