Collection Baccara Band 0307: Gekaufte Küsse / Heißkalte Winternacht / Der sinnliche Plan des Millionärs / (German Edition)
Besuch im Tal. Wir gehen essen.“
„Also, wenn ich dich so anschaue …“, meinte Chardonnay, „…glaube ich nicht, dass du dich mit einer alten Freundin triffst. Sag die Wahrheit, hast du einen netten Mann kennengelernt?“
Ruth lachte. „Wie häufig habe ich dir gesagt, dass es für mich nur einen Mann gibt, nämlich deinen Vater?“
„Etliche Male.“ Chardonnay lehnte sich an die geschlossene Tür – und fragte sich, ob es Spencer wohl ebenso ergangen war wie ihrer Mutter. Gab es eine Frau, die er geliebt und verloren hatte? Eine Frau, die ihm noch immer viel bedeutete … so viel, dass er sich nicht mal vorstellen konnte, sich neu zu verlieben?
„Was bedrückt dich?“, unterbrach Ruth ihre Gedanken. „Komm. Lass uns reden.“ Sie setzte sich aufs Bett. „Irgendetwas quält dich doch. Das sehe ich dir an.“
Chardonnay seufzte. „Es geht um Spencer Westmoreland.“
„Aha. Weißt du, dass er heute wieder bei Gramps war?“
„Ja.“
„Dein Großvater mag ihn.“
„Oh ja, er schwärmt geradezu von ihm.“
„Und wieso bereitet Mr Westmoreland dir Probleme?“
Chardonnay setzte sich neben ihre Mutter. „Spencer hat mich gebeten, seine Frau zu werden. Und wir heiraten noch vor Weihnachten.“
Ruth schaute sie verblüfft an. „Du machst Scherze, oder?“
„Nein, Mom.“ Sie schüttelte den Kopf. „Mir bleibt keine andere Wahl.“
„Wie meinst du das?“
Chardonnay begann zu erzählen. Von der geplanten Ehe. Auch von dem Kredit, der ihr Weingut nicht retten würde. Denn sie könnten das Geld nicht pünktlich zurückzahlen, und Spencer drohte, dann sofort die Zwangsvollstreckung einzuleiten.
„Nein, da musst du ihn falsch verstanden haben“, meinte Ruth, die bis dahin schweigend zugehört hatte. „Mr Westmoreland wäre nicht imstande, alte Leute wie Gramps und Grammy aus ihrem Haus zu vertreiben.“
Chardonnay verdrehte die Augen. Wie es aussah, hatte Spencer es geschafft, sich bei ihrer Familie einzuschmeicheln. Jetzt traute ihm niemand etwas Böses zu. „Ich schwöre dir, er hat es gesagt.“
„Trotzdem willst du ihn heiraten?“ Ruth schüttelte den Kopf. „Wie kannst du auch nur eine Sekunde lang glauben, deine Großeltern und ich würden zulassen, dass du eine Zweckehe eingehst, damit wir das Weingut behalten können? Du bist für uns das Wichtigste auf der Welt, mein Kind. Dein Glück liegt uns doch mehr am Herzen als alles andere.“
„Ich weiß.“ Chardonnay griff nach der Hand ihrer Mutter. „Aber ich muss es tun.“
Ruth blickte sie forschend an. „Du musst? Oder möchtest du Spencer heiraten?“
„Wie kommst du jetzt darauf? Du weißt doch, wie ich über ihn denke. Ich fluche ja laut genug über diesen Mann, und das seit Tagen.“
Ruth tätschelte ihr die Hand. „Habe ich dir schon mal erzählt, dass ich deinen Vater anfangs überhaupt nicht ausstehen konnte?“
„Nein“, sagte Chardonnay überrascht. „Da er die Liebe deines Lebens ist, bin ich davon ausgegangen, dass ihr immer ein Herz und eine Seele wart.“
„Ja.“ Ihre Mutter lachte. „Zunächst haben wir uns jedoch zwei Wochen lang nur gestritten. Er fand mich zickig. Und ich war eifersüchtig auf ihn.“
„Warum?“
„Weil Gramps ihn so gern mochte. Er konnte sich wunderbar mit Chad unterhalten. Da fühlte ich mich benachteiligt, weil ich dachte, mein Vater hätte lieber einen Sohn gehabt.“
„Bestimmt nicht.“
„Nein. Die alten Geschichten sind jetzt auch unwichtig. Ich wollte dir ja nur deutlich machen …“ Ruth lächelte. „Dein Vater und ich haben eine Weile gebraucht, bis wir begriffen, dass wir uns ineinander verliebt hatten.“
„Schön, dass du mir das erzählst. Doch bei Spencer und mir wird es nicht so sein. Er will eine Ehe ohne Liebe. Das hat er ausdrücklich gesagt. Weißt du … ich bin ihm unendlich dankbar für alles, was er für Gramps getan hat. Aber er ist nicht der Mann, für den du und Grammy ihn haltet.“
Ruth legte ihr den Arm um die Schultern. „Und ich habe das Gefühl, Chardonnay, Spencer Westmoreland ist auch nicht der Mann, für den du ihn hältst.“
8. KAPITEL
Sein Herz pochte heftig, als Spencer das Gebäude betrat, in dem heute die jährliche Weinverkostung der Russells stattfand. In wenigen Sekunden würde er Chardonnay wiedersehen. Endlich! Es erstaunte ihn, wie sehr er sie in den vergangenen Tagen – und vor allem den einsamen Nächten – vermisst hatte. So sehr, dass er nach der Landung in San Francisco vom Flughafen direkt ins Napa
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