Collection Baccara Band 0311
Fingerknöchel. „Emma Montgomery willst du mich heiraten?“
„Kannst du mir versprechen, dass ich es niemals bereue?“
„Nein.“
Schließlich lächelte sie. Aber wirklich glücklich wirkte sie dabei nicht. „Du hättest lügen und Ja sagen können.“
„Ich bin lieber ehrlich zu dir.“ Nathan legte die Hände an ihre Wangen. „Ich will, dass unsere Ehe auf Respekt und Vertrauen basiert.“
„Aber wenn es den Deal mit meinem Vater nicht gäbe, würdest du mich nicht heiraten.“
„Deal oder nicht – wenn ich nicht heiraten wollte, würde ich es nicht tun.“
„Glaubst du, dass du mich jemals lieben kannst?“, fragte Emma angespannt.
Das war die Frage, vor der er sich gefürchtet hatte. Der Geschäftsmann in ihm riet ihm, sie anzulügen. Aber das bedeutete, dass er den Rest seines Lebens heucheln würde. Er musste ehrlich sein, selbst wenn er riskierte, sie zu verlieren. „Ich kann dir nicht versprechen, dass wir bis ans Lebensende glücklich sein werden. Aber mein Bekenntnis zu dir und unserem gemeinsamen Leben musst du nie infrage stellen.“ Er streichelte ihre Wange. „Heirate mich.“
Seine Worte ernüchterten sie. „Ich muss es nicht tun.“
„Wie meinst du das?“
„Mein Schmuck bei Biella’s ist verkauft. Das Geld reicht, um mein Konto auszugleichen. Ich habe die Wette mit meinem Vater gewonnen.“ Ihre Stimme bebte. „Ich muss mich nicht länger mit einer Ehe zufriedengeben, die allein auf Vertrauen und Respekt basiert.“
„Du willst Liebe.“ Mit einer Hand raufte Nathan sich das Haar.
„Mehr als alles andere.“
„Ein Ende wie im Märchen gibt es in der Realität nicht, Emma.“
Sein Hohn traf sie tief. „Nicht für uns“, flüsterte sie. „Nicht, wenn du mich nicht lieben kannst. Aber eines Tages vielleicht für mich, wenn ich dich nicht heirate.“
„Du bist naiv.“
Sie stand auf. „Nein, das bin ich nicht.“
Ganz langsam erhob er sich ebenfalls und versuchte, seine Enttäuschung zu verbergen. „Du wirst den Rest deines Lebens damit verbringen, einem Traum nachzujagen. Liebe ist eine Illusion.“
„Du hast unrecht. Liebe ist das, was uns auch in schlechten Tagen zusammenhält, was uns mit Hoffnung und Vertrauen erfüllt. Sie macht uns stark. Das würdest du erkennen, wenn du nicht grundsätzlich davon ausgingest, enttäuscht zu werden.“
„Du bist diejenige, die unrecht hat, wenn du glaubst, dass ich nichts für dich empfinde.“
„Keine Liebe …“ Sie schnappte nach Luft, als Nathan sie an den Unterarmen packte und eng an sich zog.
Obwohl er wütend auf sie war, begehrte er sie heftig. Er hätte sie auf der Stelle lieben können. Er stellte sich vor, wie er sie immer und immer wieder bis kurz vor den Orgasmus bringen würde – so lange, bis sie zugab, dass er der einzige Mann war, dem sie jemals auf diese Weise gehörte.
Nein, das half nichts. Schließlich würden sie das Bett verlassen müssen und wieder in dieselben Auseinandersetzungen geraten. Denn weder er noch sie waren zu einem Kompromiss bereit. „Dann sind wir vermutlich in einer Sackgasse gelandet.“ Er ließ sie los. Sie hatte bekommen, was sie wollte, und es gab keinen Grund mehr für sie, ihn zu heiraten. Damit war das Geschäft mit ihrem Vater geplatzt. Er hatte nichts mehr, wofür er kämpfte. „Ich hoffe, du bereust deine Entscheidung nicht.“
Emma drehte ihm den Rücken zu. „Warum sollte ich?“
„Weil du bei mir immer genau weißt, was du bekommst. Kannst du dir in dieser Hinsicht beim nächsten Mann genauso sicher sein?“ Als sie nicht antwortete, ging er ins Schlafzimmer und zog sich schnell an. Dann kam er zurück und blieb vor ihr stehen. Sie hatte sich währenddessen nicht vom Fleck bewegt. Doch jetzt hob sie die Hand und legte sie ihm auf den Arm.
„Auf Wiedersehen, Emma“, sagte er in endgültigem Ton. Er wollte, dass sie begriff, dass er sie unwiderruflich verließ.
„Auf Wiedersehen, Nathan. Werde glücklich.“
Er verließ die Hotelsuite und ihr Leben.
In der zweiten Februarhälfte hatte Emma viel zu tun. Ihr Loft hatte sie verkauft, weil ihr die nötige Begeisterung gefehlt hatte, um die Renovierung in Angriff zu nehmen. Mit ihren Sachen war sie in ein kleines Zweizimmerapartment eingezogen. Da sich ihr Schmuck bei Biella’s gut verkaufte, bot sie ihre Kreationen jetzt auch in Juweliergeschäften in Austin und Dallas an. Sich bis zur Erschöpfung in Arbeit zu vergraben, mochte sie nicht von ihrem Liebeskummer kurieren, aber für ihren
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