Collection Baccara Band 0312
den Daumen in den Mund und klammerte sich an ihren Hals.
„Ich hätte besser einen Babysitter nehmen sollen.“
„Wir brauchen keinen Babysitter“, widersprach Jake. „Was seid ihr zwei eigentlich für Feiglinge?“
„Bin ich nicht.“ Peter wand sich auf ihrem Arm und wollte hinuntergelassen werden. „Ich bin so tapfer wie Frodo.“
Jake zerzauste seinem Sohn das Haar. „Ich weiß, dass du das bist.“
Peter blickte zu ihr hoch. „Mommy ist nicht so tapfer.“
„Dann müssen wir es für sie sein.“
Jake ging in die Hocke, um mit Peter auf Augenhöhe zu sein. Peter nickte und legte eine seiner winzigen Hände in ihre. Er lächelte zu ihr auf, und sie verspürte tiefe Liebe für ihren Sohn und für seinen Dad. Jake nahm seine Rolle als Vater sehr ernst, und sie bedauerte, dass sie so lange damit gewartet hatte, ihm von Peter zu erzählen.
„Bist du bereit?“, fragte er.
Sie nickte und folgte ihm in die Bibliothek. Die Bibliothekarin in ihr erstarrte vor Ehrfurcht. Eine private Sammlung wie diese war der Stoff, aus dem Träume gemacht waren. Sie vergaß fast ihre Nervosität. Dafür umklammerte Peter jetzt trotz seiner tapferen Worte im Foyer schüchtern ihr linkes Bein. Sie strich ihm über den Rücken und konzentrierte sich auf ihn und nicht die anderen Personen im Raum.
Es waren fünf. Jakes Onkel Abraham Danforth und Wesley Brooks saßen am Computer am anderen Ende des Saals. Sie kannte Wes vom College und „Honest“ Abe, in Anspielung auf Abraham Lincoln, aus den Artikeln, die sie über ihn und seine Familie in den Zeitungen gelesen hatte. Abe war der Patriarch der Danforths, ein pensionierter Navy SEAL, der jetzt für den Senat kandidierte.
Auf der Couch saß ein Paar, das aufstand, als sie eintraten. Vermutlich Jakes Eltern. Beide betrachteten sie und Peter voller Neugier.
Die Frau mit den wunderschönen roten Haaren und den strahlend grünen Augen musste Nicola sein, Abes PR-Beraterin. Larissa hatte den Eindruck, sie war größer als sie, obwohl sie mit ihren eins fünfundsiebzig nicht klein war.
„Ist das unser Enkel?“, fragte Miranda Danforth und kam auf sie zu.
Jakes Mutter hatte die blonden Haare zu einem frechen Bob geschnitten. Sie hatte freundliche blaue Augen, sodass Larissa sich in ihrer Gegenwart sofort sicher und gut fühlte.
„Mom, das sind Larissa Nielsen und mein Sohn“, sagte Jake.
Peter klammerte sich noch fester an sie und wollte sich auch nicht umdrehen, um seine Großmutter zu begrüßen.
„Tut mir leid“, sagte Larissa. „Er fremdelt etwas.“
„Das ist okay.“ Miranda strich über seinen Rücken. „Setzten Sie sich doch mit Peter zu mir.“
Larissa folgte ihr durch den Raum zum Ledersofa, dabei war sie sich der anderen Anwesenden sehr bewusst. Wes Brooks, Jakes Zimmergenosse, blickte von seinem Computer auf. Er lächelte sie freundlich an und zwinkerte ihr zu. Sie war froh, wenigstens ein vertrautes Gesicht unter all den Danforths zu sehen. Kaum hatten sie sich gesetzt, ergriff Nicola das Wort.
„Jake hat mich wegen der Situation angerufen.“
„Entschuldigen Sie, dass ich unterbreche, Nicola“, sagte Miranda Danforth. „Peter, hast du Lust, mit mir in die Küche zu gehen. Dort bekommen wir sicher Plätzchen und ein Glas Milch.“
„Was für Plätzchen?“
„Peter!“
„Schon gut, Larissa. Ich glaube, es gibt welche mit Schokolade.“
„Darf ich, Mama?“
„Geh nur, mein Schatz. Mrs Danforth ist deine Großmutter.“
„Wow. Ein Daddy und eine Großmutter.“
Miranda lächelte ihn an. „Du hast auch einen Großvater und noch viel mehr Familie.“
„Wirklich?“, fragte Peter.
„Wirklich. Ich erzähle dir von allen, während du deine Plätzchen isst.“
„Okay!“
Peter nahm Mirandas Hand und folgte ihr aus der Bibliothek. Larissa fühlte sich nackt ohne ihren kleinen Sohn auf dem Schoß. Sie faltete die Hände und versuchte so zu tun, als wäre sie nicht verantwortlich für die missliche Lage dieser ach so wichtigen Familie.
„Ich habe den ganzen Nachmittag nachgedacht und habe eine Lösung gefunden, die, wie ich glaube, allem, was Miss Carmody schreiben könnte, die Spitze nehmen wird“, sagte Nicola nun.
„Großartig, ich werde bei allem helfen so gut ich kann“, versprach Larissa.
Jake, der sich neben sie gesetzt hatte, legte einen Arm um ihre Schultern. Sie lehnte sich zurück und lächelte ihn an. Er erwiderte das Lächeln nicht, doch in seinem Blick lag eine Wärme, die ihr durch und durch ging.
„Perfekt.
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