Collection Baccara Band 0312
er sie nur umso mehr begehrte. Zugleich befürchtete er, dass sie nicht die geeignete Frau für eine Affäre war.
„Herzlichen Dank“, sagte Chelsea und lächelte ihn an.
Damien setzte sich ihr gegenüber, froh, dass die Tischplatte seinen Schoß verbarg.
„Möchten Sie einen Aperitif?“, fragte die Brünette.
„Wahnsinnig gern!“, schoss es aus Chelsea heraus, während Damien gleichzeitig sagte: „Ich hatte eine Flasche Mount Mary Pinot Noir 1993 auf den Namen Halliburton reservieren lassen.“
„Oh!“, meinte die Brünette ehrfürchtig. Dann besann sie sich, nickte und warf Damien einen letzten sehnsüchtigen Blick zu, von dem ihm die Brust trotz seiner Begleiterin eigentlich sofort hätte schwellen müssen. Erstaunt stellte er fest, dass ihn die Brünette völlig kaltließ.
Schließlich war er mit Chelsea allein, durch die Position des Tisches, die geschickte Beleuchtung und einen großen Benjamin Ficus abgeschirmt von den Blicken der anderen Gäste. Gedämpftes Kerzenlicht aus einer Wandnische warf goldene Reflexe auf Chelseas Haar.
Ein Kellner mit gepiercter Augenbraue und Nase brachte den Wein. Damien unterwarf sich dem üblichen Ritual des Schnüffelns, Probierens und Zustimmens, und der Kellner schenkte beiden ein großes Glas ein und stellte die Flasche in den Kühler.
Chelsea fummelte nervös an ihrem Kleid, ihrem Haar und der Serviette herum. „Ich muss Sie etwas fragen.“
Damien stützte einen Ellenbogen auf den Tisch und legte das Kinn in die Hand. „Schießen Sie los.“
„Was ist eigentlich mit Keppler-Jones und Wem-auch-immer geschehen?“
Damien musste so schallend lachen, dass er sich fast verschluckte. „Wollen Sie etwa andeuten, ich hätte den Herren eins über die Rübe gegeben, um ein Eckbüro zu ergattern?“
Sie trank einen Schluck Wein und lächelte ihm über den Rand ihres Glases zu. „Das haben Sie gesagt.“
Er beugte sich wieder vor. „Sie müssen mir versprechen, es für sich zu behalten.“
„Hand aufs Herz“, sagte sie mit einer entsprechenden Geste, die seine Aufmerksamkeit auf ihre Brust lenkte.
Er leckte sich über die Lippen, bevor er den Blick wieder aufwärts richtete. „Es geschah in einer dunklen, stürmischen Nacht.“
Ihre Augen leuchteten. „Tut es das nicht immer?“
„Die Firma existiert schon seit Langem. Jones war ein enger Freund meines Patenonkels. Ich habe während meines Wirtschafts- und Jurastudiums Teilzeit für den Laden gearbeitet und danach fest dort angefangen. Nachdem ich so weit aufgestiegen bin, wie es möglich war, habe ich ihnen ein Angebot gemacht, das sie nicht ablehnen konnten.“
„Und die dunkle, stürmische Nacht?“
„War die Ruhestandsparty. Sie war legendär und hat die alten Herren mindestens fünf Jahre ihres Lebens gekostet. Nun zu Ihnen. Erzählen Sie mir, was es mit dem Pfotenabdruck und dem Hundehalsband auf sich hat.“
Sie lächelte zu ihm auf. Er konnte sich genau vorstellen, wie es sich anfühlte, sie zu berühren. Und das würde er, noch bevor die Nacht vorbei war!
„Mir gehört ein Hundesalon in Fitzroy. Enttäuscht?“
„Unendlich“, sagte er, ebenfalls lächelnd. „Was ist so faszinierend daran, Hundekrallen zu schneiden?“
Sie warf das Haar über die Schultern und lehnte sich zurück. „Ich mache eine Menge mehr, als nur Krallen schneiden.“
„Ich bin ganz Ohr.“
„Wir behandeln bis zu sechzig Tiere am Tag. Kämmen, baden, trocknen sie, schneiden ihnen die Krallen und scheren sie. Wenn die Tiere bei uns rauskommen, sehen sie nicht nur aus wie neu geboren, sondern fühlen sich auch so.“
„Ein Gefühl, das wir alle ab und zu gebrauchen können, was?“
Ihre Augen sprühten. Und er konnte etwas Feuer in seinem Leben gebrauchen.
„Warum schauen Sie nicht einfach mal vorbei, und ich gebe Ihnen eine Anwendung? Ich garantiere Ihnen, dass sie meinen Laden komplett verändert verlassen werden. Und flohfrei.“
Damien lachte, obwohl seine Gedanken bei dem Wort „Anwendung“ abgeschweift waren. Die Vorstellung, wie ihre zarten Hände ihn badeten und trockneten, machte ihn völlig fertig.
„Es gibt einem den Kick, finden Sie nicht?“
Fragend hob Chelsea die rechte Augenbraue.
„Selbstständig zu arbeiten. Ständig muss man mit dem Risiko leben, das Erreichte von einem Tag auf den anderen zu verlieren. Ich glaube manchmal, es ist eher ein masochistisches Spiel als ein profaner Job.“
Sie griff wieder nach ihrem Glas. „Es sei denn, man setzt grundsätzlich nicht mehr
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