Collection Baccara Band 0312
Tröstlichste, was mir je passiert ist.“
Beinahe hätte Chelsea erleichtert aufgeseufzt. Er war ein wahrer Hundefreund!
Der Klempner hatte einen Hund gehabt, um nicht allein zu sein. Der Single-Vater hatte seinen Hund nur wegen der Scheidung behalten. Aber dieser Mann … wusste genau, warum es so wichtig war, wenigstens einmal im Leben bedingungslos geliebt zu werden.
Sie mochte ihn. Sie wollte ihn. Und er erfüllte ihr wichtigstes Kriterium. Jetzt hatte sie ein Problem.
„Ihre Kindheit war also nicht sehr idyllisch?“
„Kein Grund zur Klage. Meine Eltern sind immer für mich da. Sie haben sich scheiden lassen, als ich elf war, aber inzwischen verstehen sie sich blendend. Sie sind der lebende Beweis dafür, dass man als Single wunderbar glücklich sein kann.“
Er lächelte, so als wolle er ihr unter die Nase reiben, dass er ebenfalls glücklicher Single war. Super. Sie war nämlich selbst einer. Single und Herrin ihres eigenen Schicksals. Warum fühlte sie sich dann plötzlich, als habe man ihr einen Schlag in die Magengrube versetzt?
Damien trank einen Schluck Wein und beobachtete sie mit einem wissenden Lächeln über den Rand seines Glases hinweg.
„Und? Haben Sie einen Hund?“
„Ich wohne in einem Apartment und bin viel unterwegs. Es wäre nicht fair.“
Er nickte. Nervös nahm sie eine Serviette und begann, sie in immer kleinere Dreiecke zu falten, damit sie ihm nicht länger in die Augen sehen musste. Das hatte sie schon öfter so gemacht: Ihre eigenen Unzulänglichkeiten verborgen, während sie gleichzeitig nach welchen bei ihrem männlichen Gegenüber suchte.
Sie lehnte sich im Stuhl zurück und gab vor, nach einem Kellner Ausschau zu halten. „Warum muss man eigentlich in den schicksten Lokalen immer am längsten auf die Bedienung warten?“
„Chelsea, was ist los?“
Sie blinzelte. Irgendwie hatte sie plötzlich den Wunsch, ihm die Wahrheit zu sagen. Weil sie hoffte, ihm damit näher zu kommen? Oder wollte sie ihn von sich stoßen?
„Mein Vater war ein Gauner.“
„Meinen Sie, ein Betrüger?“
Sie schob sich eine Haarsträhne hinters Ohr. „Das auch, gelegentlich. Aber vor allem war er ein Spieler, immer auf der Jagd nach dem großen Geld. Und wenn daraus mal wieder nichts wurde, hat er Brieftaschen und Ausweispapiere gestohlen. Wir waren überall und nirgends zu Hause.“
Sie warf einen verstohlenen Blick auf Damien, um zu sehen, ob er schon nach einer Fluchtmöglichkeit Ausschau hielt. An seiner Stelle hätte sie das nämlich getan. Aber stattdessen beugte er sich noch weiter vor und sah sie fasziniert an. Er überraschte sie immer wieder.
Chelsea holte tief Luft und verschränkte die Knöchel, wobei sie zufällig mit dem nackten Fuß seine Wade streifte. Sie erstarrte. Ob er es bemerkt hatte? Seine Augen verdunkelten sich, und er holte ebenfalls hörbar Luft. Also doch. Und anscheinend ließ es ihn alles andere als kalt.
Er rutschte nach vorn und schob seine Knie so dicht vor ihre, dass sie seine Körperwärme an ihrer bloßen Haut spüren konnte. Diesmal war allerdings nicht der Zufall im Spiel.
Damien sah ihr direkt in die Augen. Seine schimmerten, als ob sie das letzte Sonnenlicht des Tages reflektierten.
Sie stieß mit den Zähnen gegen den Rand ihres Glases, doch das Klirren war nichts gegen den Tumult in ihrem Bauch.
„Ich weiß immer noch nicht, ob ich von Ihnen bezaubert sein oder mich vor Ihnen fürchten soll, Miss London.“
Er nahm sein Weinglas und schwenkte den Inhalt. Dabei ließ er den Blick lässig über ihr Gesicht, ihr Haar und ihre Brüste gleiten, deren Spitzen sofort so hart wurden, als hätte er sie berührt.
Dann sah er ihr wieder in die Augen und lächelte herausfordernd.
„Im Augenblick tendiere ich eher zu Ersterem“, sagte er.
Chelsea presste die Knie zusammen. Sie war doch diejenige, die Angst haben musste! Sie, die normalerweise so unnahbar war, öffnete sich ihm mehr und mehr. Sie wurde von dem Wunsch überwältigt, ihn zu berühren und seine Hände auf ihrem Körper zu spüren. Sie musste die Spannung lösen, bevor sie noch explodierte und ihre Gefühle sich womöglich in echte Zuneigung verwandelten.
„Ich möchte ein Spiel mit Ihnen spielen, das Ihnen vielleicht gefallen wird“, sagte er gedehnt und mit tiefer Stimme. Sie bekam eine Gänsehaut. „Aber wir dürfen uns dabei nicht erwischen lassen. Das ist die Regel.“
Das Blut schoss ihr in die Wangen. Und in den Bauch. Und tiefer.
Sie nickte.
„Okay. Ich brauche einen
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