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Collection Baccara Band 0313

Collection Baccara Band 0313

Titel: Collection Baccara Band 0313 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: RACHEL BAILEY BRENDA JACKSON MAXINE SULLIVAN
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mit Nahaufnahmen. Sie sah umwerfend aus – das Haar schimmerte in Nuancen aus Gold und Bronze, und ihr Kleid erinnerte ihn an eine Galaxie funkelnder Sterne. Voller Hingabe sang sie gerade einen Titel von Louis Armstrong, den sie nicht einfach nur kopierte, sondern ihre eigene, unverwechselbare Note verlieh.
    Seth beugte sich vor, voller Sehnsucht, ihr nahe zu sein, sie zu berühren. Ein Grund mehr, ihr aus dem Weg zu gehen. Im Nachhinein war er ihr sehr dankbar, dass sie abgelehnt hatte, ihn nach ihrer Rückkehr nach New York wiedersehen zu wollen. So war es besser.
    Seine Gefühle für sie waren einfach zu übermächtig.
    Jetzt endlich verstand er, wieso seine Mutter sich all die Jahre von seinem Vater hatte demütigen lassen. Wäre er mit April zusammen, könnte sie ihn in null Komma nichts um den kleinen Finger wickeln. Und schon wäre er nicht mehr er selbst. Noch war er Herr seiner Sinne, und das würde er auch bleiben. Ihr das Hotel zu überlassen, hieß nicht, dass er bereit war, sich ihr komplett auszuliefern.
    Allein die Vorstellung, sie könnte ihn irgendwann verlassen … Nein, das war eine Situation, in die er sich schlichtweg nicht begeben würde.
    Er würde sich mit dieser letzten Dosis seiner Droge begnügen und sich dann dem kalten Entzug stellen. Irgendwann später würde er sich eine nette, unkomplizierte Frau für eine Beziehung suchen. Eine Beziehung, wie er sie sich vorstellte: ohne Verpflichtung, ohne diese rauschhafte Leidenschaft, die schlaflose Nächte verursachte.
    Eine Frau, die ihn in nichts an April erinnerte.
    In diesem Moment endete das Stück, und das Publikum um ihn herum brach in tosenden Beifall aus. Mit einem strahlenden Lächeln stand April auf, nahm das Mikrofon und ging zum Rand der Bühne.
    „Vielen, vielen Dank“, wiederholte sie immer wieder. Nachdem der Applaus etwas abgeebbt war, stellte sie die einzelnen Mitglieder ihrer Band vor, die ebenfalls mit begeistertem Applaus belohnt wurden. Dann sagte sie: „Zum Abschluss singe ich ein Stück für Sie, das ich neu geschrieben habe. Nicht einmal meine Bandmitglieder kennen es. Deshalb begleite ich mich selbst auf dem Flügel.“
    Das Publikum klatschte erwartungsvoll, während die Musiker, ebenfalls gespannt, ihre Instrumente sinken ließen.
    Seth machte Anstalten aufzustehen. Die volle Dosis musste er sich nicht geben, seine schon fast morbide Neugier war mehr als gestillt. Jetzt wollte er nur noch raus hier.
    „Ich habe dieses Stück für jemanden geschrieben, der mir einmal sehr geholfen hat“, sprach April weiter. „Er hat mir Halt und Unterstützung gegeben, als ich beides dringend brauchte. Ihm habe ich diesen Song gewidmet.“
    Seth erstarrte. Sie meinte doch nicht etwa …?
    Wie betäubt ließ er sich in seinen Sitz zurücksinken.
    April setzte sich an den Flügel und spielte ein paar einführende Akkorde. Dann hörte er seinen Namen, ganz leise gehaucht, sodass es die anderen Zuhörer vermutlich gar nicht wahrnahmen. Er jedoch war sich sicher.
    Sie hatte tatsächlich ein Stück für ihn komponiert. Spielte es vor Tausenden von Fremden, offenbarte ihre Gefühle. Wieso machte sie das?
    Jetzt begann sie zu singen. Die sehnsuchtsvolle Melodie erfüllte den Raum und traf Seth mitten ins Herz. Alles um ihn herum begann zu verblassen. Es gab nur noch sie beide, April und ihn.
    Irgendwann ertrug er es nicht länger. Abrupt stand er auf und verließ beinahe fluchtartig den Saal.
    April mobilisierte ihre letzten Energiereserven und sang das neue Stück zu Ende. Kaum war die letzte Note verklungen, reagierte das Publikum mit stehenden Ovationen. Auch ihre Bandmitglieder fielen in den donnernden Applaus mit ein. Falls sie eine Bestätigung gebraucht hatte, dass dieses Stück ein Hit werden würde, dann hatte sie sie gefunden.
    Beim Komponieren hatte sie ihre ganze Seele hineingelegt. Und dieses so intime Stück vor Publikum vorzutragen, hatte sie unglaubliche Überwindung gekostet. Von einer Sekunde auf die andere fühlte April sich total erschöpft, als hätte alle Kraft sie verlassen. Am liebsten hätte sie sich sofort in ihrem Bett zusammengerollt und nur noch geschlafen.
    Nachdem sie sich wieder und wieder verbeugt hatte, zog sie sich mit einem letzten Winken fürs Publikum hinter den Vorhang zurück. Ihre Mutter – mit der sie sich zögerlich zu versöhnen begann –, ihre neue Agentin, Emerson, sie alle warteten hinter der Bühne auf sie. Völlig ausgelaugt ließ sie sich in Emersons ausgebreitete Arme sinken.
    Er

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