Collection Baccara Band 0313
anfangen will.“
Er sah aus, als wolle er auf sie zukommen, doch anscheinend überlegte er es sich anders. „Du warst großartig da draußen. Eigentlich ein Jammer, dass du aufhörst.“
„Na ja, ab und zu werde ich sicher noch mal auftreten, vielleicht auch das eine oder andere Stück schreiben. Aber ich kann nicht in demselben Tempo weitermachen wie bisher. Ich finde etwas anderes, was meiner Seele Flügel verleiht.“
„Zum Beispiel das Hotel.“
„Ja, zum Beispiel“, räumte sie ein. „Doch es gehört nun mal dir und deiner Familie.“
Er wich ihrem Blick aus, plötzlich verunsichert. „Ich möchte dich gern etwas fragen und bitte dich, mir ganz ehrlich zu antworten. Versprichst du mir das?“
„Natürlich.“ Ihr Herz klopfte aufgeregt.
„In deinem Song gibt es eine Zeile: Ich habe dich geliebt, unter den Sternen. Ich habe dich geliebt … Ist das wahr?“
Es war sinnlos, ihre Gefühle zu leugnen, da sie diese mit ihrem neuen Stück förmlich in die ganze Welt hinausgeschrien hatte. „Ja.“
„Und du warst bereit, es vor aller Welt zuzugeben. Dafür bewundere ich dich sehr. Diesen Mut hätte ich nicht aufgebracht. Du weißt doch, wie es zwischen meinem Vater und meiner Mutter war. Ich hielt es für reinen Hohn, diese Art Liebe, die ein Opfer war. So etwas wollte ich nie durchmachen.“
„Das verstehe ich gut“, sagte sie leise. Aber natürlich, er hatte ja nie etwas anderes vorgelebt bekommen. „An deiner Stelle hätte ich ebenso versucht, mich vor Gefühlen zu schützen, die nichts als Kummer bedeuten.“
„Dich konnte ich nicht vergessen wie die Frauen vor dir“, sprach er gehetzt weiter, als müsse er endlich alles loswerden. „Etwas war anders. Gefährlich. Ich spürte, dass das, was ich für dich empfand … etwas mit Liebe zu tun haben musste. Ein Gefühl, für das in meinem Leben kein Platz war.“ Endlich kam er auf sie zu. Sanft strich er ihr über die Wange, bevor er ihre Hände nahm. „Weißt du, ursprünglich wollte ich dich nie mehr wiedersehen, so sehr fürchtete ich mich vor dem, was du aus mir machen würdest. Ich besuchte dein Konzert, um dich ein letztes Mal zu sehen … Doch dann hast du dieses Lied gesungen.“
Gespannt wartete sie darauf, dass er weitersprach.
„Zu erleben, wie du dich vor der ganzen Welt öffnetest, hat irgendetwas in mir bewegt. Plötzlich wusste ich, was ich tun musste. Der einzige Weg, sich von seinen Gespenstern zu befreien, ist, sich ihnen zu stellen.“
Auf einmal schien es ihr, dass der Boden unter ihren Füßen schwankte. „Was … was soll das heißen?“
„Ich liebe dich, April Fairchild, und das kann ruhig die ganze Welt erfahren. Es ist mir egal, ob ich einen Narren aus mir mache – nein, ich bin sicher, keinen Narren aus mir zu machen. Ich weiß jetzt, dass ich das Richtige tue.“
Freudentränen schossen ihr in die Augen. Sie hatte schon nicht mehr zu hoffen gewagt, jemals diese magischen Worte zu hören, die das Leben erst lebenswert machten. „Du liebst mich?“, wiederholte sie ungläubig.
Er drückte ihre Hände, den Blick mit ihrem verschmolzen. „Ja, das tue ich. Und ich werde dir nie wehtun, das verspreche ich.“
Überglücklich warf sie ihm die Arme um den Hals. Seth zog sie leise aufstöhnend an sich. Dann küsste er sie mit einer Intensität, in die er all die Gefühle legte, die er nicht anders ausdrücken konnte. Die Knie drohten unter April nachzugeben, doch er hielt sie fest. Sie wusste, er würde sie nie fallen lassen. An seiner Seite würde sie sich ein Leben lang geborgen fühlen. Und geliebt.
Schließlich machte er sich von ihr los und lehnte seine Stirn an ihre. „Ist das ein Ich-liebe-dich-auch-Kuss?“, neckte er sie.
Sie lächelte und hob die Brauen. „Das ist sogar ein Ich-liebe-dich-über-alles-auf-der-Welt-Kuss.“
„Meine Lieblingssorte. Hast du noch mehr davon auf Lager?“
Seufzend schmiegte sie sich an ihn und hob das Gesicht. Diesmal war sein Kuss hungriger, fordernder. Sie erwiderte ihn mit der gleichen, beinahe verzweifelten Leidenschaft. Nach einer kleinen Ewigkeit lösten sie sich voneinander, standen einfach nur eng umschlungen da, während ihr Atem sich beruhigte. Dies war der Beginn von etwas Großartigen, das wusste April genau. Nie in ihrem Leben war sie so glücklich gewesen. Und auch nie von so freudiger Erwartung erfüllt.
„Wie geht es jetzt weiter mit uns?“, fragte sie leise.
Seth holte tief Luft. „Ehrlich gesagt, ich weiß es nicht. Darüber habe ich noch
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