Collection Baccara Band 0313
war. Aber das würde er sie auf keinen Fall wissen lassen. „Abraham hat nur irgendein Virus auf seinem Computer. So etwas passiert. Außerdem ist das schon ein paar Wochen her. Es ist also keine Neuigkeit.“
„Ja, aber es wird erzählt, dass es irgendjemand auf ihn abgesehen hat, und ich möchte wissen, wer.“ Jasmine entschied, Wesley nicht zu erzählen, dass ihr Chef Manny sie angerufen hatte. Er hatte angedeutet, die Zeitung habe Hinweise erhalten, dass in naher Zukunft der wahre Charakter von Abraham Danforth aufgedeckt werden würde. Natürlich wollte Manny diese Story, egal um was es ging, für seine Zeitung.
„Halt dich zurück, Jasmine.“
Sie hörte den Ärger, der in Wesleys Stimme mitschwang, und entschied, sich nicht darum zu kümmern. „Ich mache nur die Arbeit, für die ich bezahlt werde, Wesley. Und jetzt würde ich gern das Telefonat beenden, wenn du nichts dagegen hast, denn mein Fußboden wird nass.“
„Warum?“, fragte er nervös.
Jasmine zog eine Augenbraue hoch. „Warum was?“
„Warum wird dein Fußboden nass?“
Jasmine warf ihre Zöpfe zurück. „Weil ich gerade unter der Dusche stand, als du angerufen hast. Und da ich dachte, es sei ein sehr wichtiger Anruf, habe ich mir nicht die Zeit genommen, mir ein Handtuch zu schnappen.“
Etwas tief in Wesley erwachte zum Leben. Allein der Gedanke, dass Jasmine splitterfasernackt im Schlafzimmer stand, erregte ihn. Ihm wurde heiß. Er lockerte seine Krawatte und rutschte unruhig auf dem Autositz hin und her.
Er fragte sich, ob es ihr Spaß machte, ihn sexuell anzuheizen. Und wieder sagte er sich, dass er im Umgang mit Jasmine einen klaren Kopf behalten musste. Egal, wie schwierig das war.
„Dann lasse ich dich jetzt besser in Ruhe.“
„Dafür wäre ich dir sehr dankbar.“ Ohne ein weiteres Wort legte sie auf.
Wesley beobachtete Jasmine aus ein paar Metern Entfernung. Es war der nächste Morgen, und diese Frau brachte ihn immer noch völlig durcheinander.
Jasmine stand auf den Stufen des Gerichtsgebäudes und interviewte einen Mann, der gerade verkündet hatte, für das Amt des Bürgermeisters kandidieren zu wollen. Eine kleine Menge hatte sich versammelt, und Jasmine war eine von mehreren anwesenden Journalisten. Obwohl Wesleys ganze Aufmerksamkeit auf sie gerichtet war, hörte er nur mit halbem Ohr die Fragen, die sie stellte.
Stattdessen betrachtete er ihr Gesicht. Ihre Züge waren so ernst, so angespannt und so schön, dass sie ihm den Atem nahmen. Er fragte sich, ob ihr bewusst war, wie sexy sie aussah in der beigefarbenen Seidenbluse und dem engen braunen Rock, der gerade bis an die Knie reichte.
Als die Menge sich langsam zerstreute, wurde ihm bewusst, dass die Befragung beendet war. Jasmine drehte sich um, begegnete seinem Blick und erstarrte. Ihre braunen Augen blitzten misstrauisch.
Es schien, als wären sie wieder bei null angelangt.
Vielleicht aber auch nicht. Es hatte diesen Kuss gegeben. Einen Kuss, den er nicht vergessen konnte, und er war sicher, dass sie ihn ebenso wenig vergessen hatte. Da ihm bekannt war, dass sie heute Morgen Abraham interviewen wollte, hatte er ihr eigentlich sagen wollen, dass sie sich den Weg nach Crofthaven sparen konnte, denn Abraham hatte sich auf Geschäftsreise begeben. Doch jetzt er entschied sich dagegen. Wahrscheinlich hätte sie ihm sowieso nicht geglaubt.
Er beobachtete, wie sie langsam die Stufen hinunterging, und beschloss, ihr entgegenzugehen. Als sie sich gegenüberstanden, steckte er die Hände in die Taschen, um nicht der Versuchung zu erliegen, Jasmine in die Arme zu ziehen und wieder zu küssen. „Hi“, grüßte er.
„Hallo“, erwiderte sie. „Wirst du es gar nicht müde, dich an meine Fersen zu heften?“
Wesley hörte die Verärgerung in ihrer Stimme. „Ich habe dich gestern verschont.“
„Na, vielen Dank auch. Meinst du nicht, wir könnten das hier anders handhaben? Ich fühle mich, als würde mir nachspioniert.“
Er musste darüber lächeln. „Jetzt weißt du, wie Abraham sich fühlen muss.“
Sie kniff die Augen zusammen. „Im Gegensatz zu mir bewirbt er sich um ein öffentliches Amt.“
„Und das reicht dir als Grund, ihn unfair zu behandeln? Seinem Gegner John Van Gelder schnüffelst du nicht hinterher.“
Jasmine stieß einen frustrierten Seufzer aus, bevor sie antwortete: „Ich behandle Abraham Danforth nicht unfair. Außerdem habe ich den Auftrag, über ihn zu berichten, nicht über Van Gelder.“
Wesley verschränkte die Arme vor
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