Collection Baccara Band 0313
darf. Wir mögen uns eigentlich gar nicht. Und falls du mit dem heutigen Abend erreichen wolltest, dass ich die Danforths in Ruhe lasse, dann kann ich nur sagen, es ist dir nicht gelungen. Ich mache weiter.“
Er starrte sie an. Wahrscheinlich wäre es das Beste, er würde ihr das Medaillon zurückgeben und sie nie wiedersehen, denn sie weckte Gefühle in ihm, die er nicht richtig einordnen konnte. Gefühle, von denen er nicht einmal gewusst hatte, dass er sie haben konnte.
„Der heutige Abend hatte nichts mit Abraham Danforth zu tun. Heute Abend ging es allein um uns, Jasmine. Und ob wir uns noch einmal küssen, werden wir ja sehen.“
„Wir müssen vernünftig sein, Wesley, und uns auf rein geschäftlicher Ebene treffen. Anders funktioniert es in unserem Fall nicht.“
Ohne auf einen Kommentar von ihm zu warten, öffnete Jasmine die Tür und stieg aus. Wesley blieb im Wagen sitzen und dachte über ihre letzte Bemerkung nach.
5. KAPITEL
Es hätte nicht passieren dürfen .
Dieser Erkenntnis ging Jasmine jedes Mal durch den Kopf, wenn sie an Wesley dachte. Sie war gestern Abend mit dem Gedanken an ihn ins Bett gegangen, sie hatte von ihm geträumt, und seit sie wach war, schweiften ihre Gedanken ständig zu ihm ab.
Sie hatte fast alles erledigt, was sie heute erledigen wollte. Sie hatte Lebensmittel eingekauft, hatte ihre Rechnungen online bezahlt und mit ihrem Chef die Aufgaben für den Rest der Woche besprochen. Dennoch hatte sie unablässig an den Abend mit Wesley auf der Kirmes denken müssen und an den Kuss zum Abschied.
Und was für ein Kuss das gewesen war! Er hatte ein Feuer in ihr entzündet, und sie hatte sich die ganze Nacht in den Laken gewälzt, ohne zur Ruhe zu finden. Und auch, wenn ihre innere Stimme sie davor warnte, dem Kuss zu viel Bedeutung beizumessen, so konnte sie nicht anders, als die ganze Zeit daran zu denken.
Jedes Mal, wenn sie sich daran erinnerte, wie seine Lippen sich auf ihren angefühlt hatten und er sie geküsst hatte, wie sie nie zuvor geküsst worden war, war sie überzeugt, Wesley habe zumindest für einen kurzen Moment vergessen, dass sie seine Feindin war. Er hatte vergessen, dass er ihr nicht vertraute. Hatte vergessen, dass sie wild entschlossen war, Unruhe in dem Leben derjenigen zu stiften, die er als Familie betrachtete.
Selbst als eine leise Stimme sie ermahnte, dass aus ihr und Wesley niemals ein Paar werden würde, konnte sie nicht verhindern, dass ihr jedes Mal wohlige Schauer durch den Körper rieselten, wenn sie an ihn dachte. Zumindest für kurze Zeit wollte sie die Erinnerung an den vergangenen Abend genießen. Im Geiste erlebte sie noch einmal, wie sie Hand in Hand über die Kirmes gelaufen waren, dachte an seinen warmen Atem an ihrem Hals, als sie eng aneinander gepresst in den Gondeln der verschiedenen Fahrgeschäfte gesessen hatten.
Während sie einen Feuerschlucker beobachteten, hatte Wesley ganz dicht bei ihr gestanden. Sie hatte jetzt noch den Duft seines Aftershaves in der Nase – diesen sehr männlich-würzigen Duft, der ihn immer umgab. Vor allem konnte sie die Fahrt mit der Geisterbahn nicht vergessen. Irgendetwas hatte in der Dunkelheit nach ihr gegriffen, und vor Schreck war sie ohne nachzudenken praktisch auf Wesleys Schoß gesprungen. In seiner Nähe hatte sie sich sicher gefühlt. Das Verlangen, das sich aus diesem Vorfall entwickelt hatte, war immer noch da. Tief in ihrem Bauch.
Jasmine seufzte. Sie musste realistisch sein. Aber sie sehnte sich verzweifelt nach einem Tag, an dem sie alle Vernunft vergessen konnte. Sie wollte vergessen, dass sie und Wesley nicht füreinander geschaffen waren. Einmal in ihrem Leben wollte sie unvernünftig sein. Wenigstens für kurze Zeit, wollte sie eine Frau sein, die sich auf einen tollen Mann einlassen konnte.
Tief seufzend blickte Jasmine auf ihre Uhr. Sie würde einen alten Highschoolfreund, der auf der Durchreise in der Stadt war, zum Dinner treffen. Sie hoffte, dass sie nach dem Essen endlich besonnen nach Hause zurückkehrte und die heißen Gedanken an Wesley der Vergangenheit angehörten.
„Was ist mit dir los, Wes?“
Jake Danforths durchdringender Blick drückte gleichzeitig Neugier und Besorgnis aus. Jake kannte Wesley besser als jeder andere, und wenn Jake merkte, dass ihn etwas quälte, dann war er wirklich in einer schlechten Verfassung.
„Warum fragst du?“ Wesley lehnte sich im Sofa zurück und begegnete Jakes Blick. Nach seiner Rückkehr von einem ganztätigen Geschäftstermin
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