Collection Baccara Band 0313
Im Nachhinein denke ich jedoch, dass sie mir einen Gefallen getan haben. Vor allem bei dem Mann, den ich sogar heiraten wollte. Paul Sanders. Dennoch, es geht ums Prinzip.“
Wesley schüttelte den Kopf. Jasmine und ihre Stiefschwestern hatten nicht nur nichts füreinander übrig, es gab auch keine Loyalität zwischen ihnen. „Aber warum tun sie so etwas?“
„Weil sie mir nichts gönnen. Vor allem nicht ein bisschen Liebe und Glück.“ Sie fragte sich, warum sie Wesley dies überhaupt erzählte. Offensichtlich war sie erschöpfter als sie gedacht hatte, dass sie so offen über ein Thema sprach, das ihr vor zwei Jahren so viel Leid gebracht hatte. Der einzige Mensch, der noch über ihr angespanntes Verhältnis zu ihrer Stiefmutter und ihren Stiefschwestern Bescheid wusste, war Ronnie.
„Warum haben Sie Ihrer Stiefmutter nicht gesagt, dass sie …“
Jasmine unterbrach seine Frage mit einem Lachanfall. „Sie ist diejenige, die das Ganze inszeniert hat. Mein damaliger Verlobter war Rechtsanwalt, und meine Stiefmutter hat sich von Anfang an darüber geärgert, dass Paul mehr Interesse an mir als an ihren reizenden Töchtern zeigte. Eines Tages musste ich verreisen, und sie hat es so arrangiert, dass ich bei meiner Rückkehr ihn und Alyssa in einer sehr kompromittierenden Situation vorfand. Meine Stiefmutter hat sich sehr geschickt gezeigt, und Paul einfach nur schwach. Ich habe die Verlobung gelöst und bin noch am selben Tag ausgezogen.“
Er nickte. „Sind Alyssa und Paul immer noch zusammen?“
„Nein, die Geschichte liegt mehr als zwei Jahre zurück. Alyssa ist zu dem Schluss gekommen, dass sie einen reicheren Mann braucht als einen Anwalt, und sucht seitdem ihr Glück woanders.“
Wesley schüttelte den Kopf, und dachte, dass er, selbst wenn er hundert Jahre alt würde, die Gedankengänge einer Frau noch nicht verstehen würde. Kurz darauf hielt er vor Jasmines Haus. „Sind Sie sicher, dass Sie mich morgen nicht brauchen, um Ihren Wagen zu holen?“
„Ganz sicher.“ Ihre Blicke begegneten sich für einen endlos langen Moment.
„Nochmals vielen Dank für den schönen Abend. Ich werde vermutlich wie ein Murmeltier schlafen. Ich bin total erschöpft“, sagte sie leise.
Er nickte und bezweifelte, dass er auch nur eine Sekunde schlafen würde, egal wie müde er war. „Gern geschehen. Ich habe auch viel Spaß gehabt.“
Wesley wusste, wonach er sich sehnte, während er ihre kleinen Flechtzöpfchen betrachtete, ihre dunklen Augen und die vollen, sinnlichen Lippen. Dies war kein Traum wie in der vergangenen Nacht. Dies war Wirklichkeit. Sie waren zusammen, saßen dicht beieinander, und ihre Lippen waren nur wenige Zentimeter voneinander entfernt.
Ach, was habe ich schon zu verlieren, dachte er, als er von einer Woge des Verlangens erfasst wurde. Er beugte sich zu Jasmine und küsste sie. Sie zu schmecken war für ihn in diesem Moment beinahe so wichtig wie zu atmen.
In der Sekunde, in der sich ihre Lippen berührten, verspürte er heftige Begierde. Er ließ seine Zunge zwischen ihre Lippen gleiten, die sie bereitwillig öffnete. Es gab kein Zögern, nur die Vorfreude auf die süße Sinnlichkeit, die ihn, wie er wusste, erwartete.
Heiß durchströmte das Blut seine Adern. Wie sollte er je genug von dieser Frau bekommen und den kleinen Seufzern, die ihrer Kehle entwichen? Sie schlang ihm die Arme um den Hals, als wollte sie ihn festhalten … Als ob er gehen würde. Er war genau dort, wo er sein wollte.
Der Kuss hatte seine Erwartungen noch übertroffen. Prickelnd, mit einer Prise süßer Leidenschaft und einem Hauch Sehnsucht. Die Luft um sie herum knisterte vor Erotik, und seine Sinne waren geschärft wie bei keiner Frau zuvor. Er begehrte Jasmine so heftig, wie er es noch nie erlebt hatte.
Als er sich schließlich von ihr löste, hörte er ihren enttäuschten Seufzer. Er lehnte sich gegen seinen Sitz und blickte zu ihr hinüber. Sie hatte die Augen geschlossen, während sie nach Atem rang. Er beobachtete, wie sie langsam die Augen öffnete, zu ihm blickte und sagte: „Das hätte nicht passieren dürfen, Wesley.“
Irgendwie fand er die Kraft, mit den Schultern zu zucken. „Es ist aber passiert.“
Sie nickte. „Aber es darf nicht wieder passieren.“
Wen versuchte sie zu überzeugen? Ihn? Oder sich selbst? „Meinst du, das ist möglich?“ Er fragte sich, ob sie das so einfach im Griff hatte.
„Keine Ahnung, ich bin ziemlich durcheinander. Ich weiß nur, dass es nicht wieder passieren
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