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Collection Baccara Band 0313

Collection Baccara Band 0313

Titel: Collection Baccara Band 0313 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: RACHEL BAILEY BRENDA JACKSON MAXINE SULLIVAN
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geschwiegen hätte, das war ihm bewusst.
    April holte tief Luft und sprudelte dann atemlos hervor: „Das Einzige, was mir bisher irgendwie logisch und richtig erschien, waren die Musik und deine Küsse. Da habe ich mich endlich wie ich selbst gefühlt. Als du mich da auf dem Klavier so leidenschaftlich geküsst hast …“
    „Genug“, stieß er hervor und ballte die Fäuste.
    „Du hast recht.“ Sie straffte die Schultern, wirkte plötzlich sehr stolz. „Es wird nicht wieder passieren, trotzdem bedauere ich es nicht. Es gehörte zu den wenigen Momenten, in denen ich mich lebendig gefühlt habe.“ Anmutig neigte sie den Kopf. „Danke.“
    Sie dankte ihm? Dafür, dass er sie auf dem Piano fast genommen hätte? In einem Raum, der der Öffentlichkeit zugänglich war? Darauf wusste er wirklich nichts zu erwidern. Stumm drehte er sich um und verließ mit energischen Schritten den Saal. Was er jetzt brauchte, war eine kalte Dusche oder besser noch ein eiskaltes Bad im Ozean.

5. KAPITEL
    Drei Tage später saß April auf ihrem Balkon und frühstückte, versunken in den Anblick der unendlichen graublauen Fluten, die sich bis zum Horizont erstreckten. Ein Klopfen an der Verbindungstür schreckte sie auf. Seth. Seit ihrem heißen Kuss im Ballsaal hatte sie ihn nicht mehr gesehen, hatte ihre Zeit hauptsächlich damit verbracht, ausgedehnte Spaziergänge zu unternehmen oder sich auf dem Balkon zu verkriechen.
    Die einzige Kontaktaufnahme von seiner Seite war ein Zettel gewesen, den er ihr unter der Tür durchgeschoben hatte. Eine knappe Information darüber, dass er ihren Aufenthalt auf unbestimmte Zeit verlängert hatte. Einerseits eine Erleichterung für April, denn so blieb ihr mehr Zeit, gesund zu werden. Andererseits bedeutete es mehr Zeit in Seths Nähe – wo doch allein schon die Tatsache, Tür an Tür mit ihm zu wohnen, sie in einen Zustand ständiger unterschwelliger Erregung versetzte. Am schlimmsten waren die Nächte, wenn April sich schlaflos im Bett hin und her wälzte und an Seth dachte, der wenige Meter entfernt in seinem Bett lag. Ob es ihm wohl ähnlich ging?
    Seufzend stand April auf und öffnete die Tür. Unfähig, Seth in die Augen zu sehen, wandte sie sich sofort wieder um und kehrte auf den Balkon zurück. „Stört es dich, wenn ich in Ruhe zu Ende frühstücke, während wir reden?“
    „Nein, natürlich nicht.“
    Seine samtweiche, tiefe Stimme ließ sie wohlig erschauern. Um sich nicht durch einen Blick zu verraten, setzte sie ihre Sonnenbrille auf und machte sich übers Frühstück her.
    „Ich sehe, du hast wenigstens wieder Appetit.“ Seth schmunzelte. „Oder erwartest du Besuch?“
    Verlegen betrachtete sie das üppige Frühstück vor sich auf dem Glastisch: Müsli, Obstsalat, Mangosaft, Joghurt, gebutterten Toast und zwei gekochte Eier. „Ich bin wie ausgehungert“, gestand sie. „Wahrscheinlich liegt es daran, dass mein Körper wieder zu Kräften kommt.“
    Endlich wagte sie, Seth richtig anzusehen. Gut, dass sie schon saß, sonst hätte sein Anblick sie vermutlich schwindlig gemacht. Die leichte Meeresbrise zerzauste sein Haar, was ihm etwas Verwegenes verlieh. Unter dem dünnen weißen Hemd zeichnete sich deutlich sein durchtrainierter Oberkörper ab. Wie gern hätte sie noch einmal seine gebräunte Haut gestreichelt, die kraftvollen Muskeln nachgezeichnet. Als sie seinem Blick begegnete, durchfuhr es sie heiß. Er wusste offenbar genau, woran sie gerade dachte. Und es war unverkennbar, dass er das gleiche Verlangen empfand wie sie.
    Schließlich war es Seth, der den Blickkontakt unterbrach. Lässig schob er die Hände in die Hosentaschen und sagte: „Apropos Besuch. Hier ist tatsächlich jemand, der dich gern sehen möchte, wenn auch unangemeldet.“
    Wer konnte das sein? Es wusste doch keiner, dass sie hier war. Außer … „Meine Mutter?“
    „Ja.“ Seinem Ton war nichts anzumerken, trotzdem ahnte April, dass er ihre Mutter nicht besonders mochte. „Der Rezeptionist hat gerade angerufen. Möchtest du, dass ich mit nach unten komme?“
    Obwohl er ihr im Grunde genauso fremd war wie die Frau, die behauptete, ihre Mutter zu sein, nickte April dankbar. Erst als sie die Glasschiebetür hinter sich schloss, wurde ihr bewusst, was nicht stimmte. „Warum hat man dich angerufen und nicht mich?“
    „Ich habe das so angeordnet. In deiner Verfassung hielt ich es für besser, dich ein wenig abzuschirmen.“
    Sie wollte schon protestieren, musste sich aber eingestehen, dass er recht

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