Collection Baccara Band 0314
können – und sie hatte viele Jahre von ihm geträumt. Seine berufliche Stellung und sein Ansehen hatten diese erotische Aura noch verstärkt.
Warum trieb das Schicksal solche Spielchen mit ihr? Warum musste dieser Mann ausgerechnet jetzt wieder in ihrem Leben auftauchen, in einem Moment, in dem sie so verletzlich war? Wenn er nicht aufhörte, sie zu berühren, könnte es durchaus sein, dass sie ihrem Verlangen und ihrer Sehnsucht nachgab. Würde er dann immer noch so anmaßend sein? Wenn sie ihm erlaubte, dass er sich nehmen konnte, was sein Herz begehrte … würde er es dann tun?
Nur ein einziges Mal noch wollte sie seine starken Arme spüren. Arme, die sie hielten und all die schwere Last von ihren Schultern nehmen würden. Die Arme eines Mannes, der sie liebte und dem es nicht gleichgültig war, ob sie glücklich oder traurig war.
Doch dies waren Träume, die sie vor langer Zeit ausgeträumt hatte. Was Cole ihr anzubieten hatte, ging über sexuelle Begierde nicht hinaus. Somit waren die Bedingungen geklärt. Sie hatte sowieso weder die Zeit noch die Energie, sich mit zusätzlich belastenden Gefühlen herumzuschlagen.
Ohne Zweifel würden sie viel Zeit miteinander verbringen, warum also nicht tun, wonach sie sich sehnte? Gut, Cole und sie hatten eine gemeinsame Vergangenheit, doch sie hatten sich verändert. Die gegenseitige Anziehungskraft hatte allerdings nichts von ihrer Stärke verloren.
Tamera jagte durch die Straßen zu ihrer Wohnung. Ja, falls Cole weiter darauf anspielte, sich ihren noch immer existierenden leidenschaftlichen Gefühlen hinzugeben, würde sie ihn zwingen, Farbe zu bekennen.
Dann würden sie ja sehen, wer die Fäden in der Hand hielt.
4. Kapitel
„Dann komme ich morgen vorbei und unterschreibe die Papiere.“
Cole stand auf der Schwelle zu Tameras Büro und wartete darauf, dass sie seine Anwesenheit bemerkte. Er lehnte am Türrahmen und hörte ihr beim Telefonieren zu.
Die Schönheit in Person. Sie hatte den Kopf an die Rückenlehne ihres Lederbürostuhls gelehnt, und so hatte er freien Blick auf die cremig-weiße Haut, die der tiefe V-Ausschnitt ihrer Seidenbluse entblößte. Das seidige blonde Haar trug sie zu einer etwas unordentlich wilden, sexy Frisur hochgesteckt.
Den Hörer am Ohr, rieb sie sich die Stirn und seufzte. „Ich möchte, dass alles so schmerzlos wie möglich für ihn vonstattengeht.“
Wen meinte sie? Offensichtlich handelte es sich um ein privates Telefongespräch. Das machte die Sache noch interessanter und bewog ihn, weiter zu lauschen, auch wenn er es selbst als ungehörig empfand.
War er hier dem Geheimnis um Walter auf der Spur, oder gab es einen anderen Mann in ihrem Leben? Das wäre bedauerlich. Denn er wollte diese Frau unbedingt zurückerobern. Je schneller, desto lieber. Ein anderer Mann würde auf jeden Fall das Feld räumen müssen, denn er würde es mit Sicherheit nicht tun.
„Ich danke Ihnen sehr für Ihre Hilfe. Ja, ich schaffe das schon. Wir wussten ja, dass es so weit kommen würde, aber es zu wissen und dann zu erleben, sind zwei Paar Schuhe. Wir sehen uns gleich morgen früh.“
Cole räusperte sich und richtete sich auf, als Tamera sich nach vorn beugte und den Hörer auflegte. Wenn sie wüsste, dass er ihr privates Gespräch mitgehört hatte, würde sie sich über seine Taktlosigkeit beschweren und eine Entschuldigung verlangen. Und das würde ihm im Traum nicht einfallen.
„Wie ich sehe, machst du Überstunden.“
Er betrat ihr Büro, und obwohl er kein schlechtes Gewissen wegen seiner Lauscherei hatte, so tat sie ihm doch leid, als er die Schatten unter ihren Augen bemerkte und wie aufgewühlt sie war.
„Wie bist du hereingekommen?“, fragte sie und stand auf.
„Deine Sekretärin hat mir geöffnet, als sie ging.“ Er schlenderte über den weißen, flauschigen Teppichboden bis zu ihrem Schreibtisch. „Ich sagte ihr, wir hätten jetzt einen Termin.“
Tamera verschränkte die Arme vor ihrer grünen Seidenbluse. Diese unschuldige Geste hatte eine ziemlich beeindruckende Wirkung auf ihre Brust, doch Cole ließ sich nichts anmerken.
„Wir haben aber keinen Termin“, konterte sie und hob dabei eine perfekt konturierte Augenbraue.
„Wir könnten aber einen haben“, erwiderte er lächelnd und hoffte, sie von ihrem Telefongespräch ablenken zu können. „Lass uns irgendwohin etwas essen gehen.“
„Wir haben keine Beziehung miteinander.“
Nein, so etwas Kompliziertes wollte er auch nicht. „Es ist Abendessenszeit,
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