Collection Baccara Band 0314
…“
„Beeindruckend.“
Tamera kehrte ruckartig aus ihrer Versunkenheit zurück in die Wirklichkeit und öffnete die Augen. Cole stand dicht neben ihr, nur wenige Zentimeter entfernt. Unter schweren Lidern musterte er ihr Gesicht, bis sein Blick auf ihrem Mund verweilte.
„Alles sehr beeindruckend.“
Tamera fuhr sich mit der Zungenspitze über die Lippen und verwünschte sich sofort. Coles Wangenmuskel hatte bei dieser ganz harmlosen Geste verdächtig gezuckt. Noch mehr sexuelle Spannung konnte sie nun wirklich nicht gebrauchen. Er hatte ihr doch sein Wort gegeben, die Vergangenheit ruhen zu lassen.
„Jetzt bist du an der Reihe. Wie ist deine Vision?“ Sie würde ihn schon dazu zwingen, sachlich zu bleiben. Nur sollte er schnell ein paar Schritte zurücktreten, denn sein intensiver Blick und der überaus maskuline Duft seines Eau de Cologne drohten ihr den Verstand zu rauben.
„Clean, kühl. Ohne Schnörkel.“
„Dann sind wir ja auf einer Wellenlänge. Ich werde morgen früh noch ein paar Entwürfe skizzieren und dir dann zukommen lassen. Ich mache mit deiner Assistentin einen neuen Termin aus.“
Sie steckte die Kappe auf ihren Marker und drehte sich herum, um ihre Sachen einzusammeln, stieß dabei jedoch frontal mit Cole zusammen. Er war einfach stehen geblieben, und nun war sein Gesicht nur wenige Zentimeter von ihrem entfernt.
Na großartig. Da hatte sie nun seine sexy Bartstoppeln direkt vor der Nase, seine breiten Schultern verdeckten jegliche Sicht auf den Raum dahinter, und der Duft dieses verflixten Eau de Cologne um sie herum wirkte fast wie eine Umarmung. Und wie sich diese starken Arme anfühlten, wusste sie nur allzu genau.
„Zum Anfertigen ein paar grober Skizzen habe ich alles an Bord. Mein Zollstock ist im Schreibtisch.“ Er machte jedoch keinerlei Anstalten, ihn zu holen. „Es gibt also keinen Grund, die Jacht zu verlassen.“
„Wir wissen beide, dass es einen gibt.“
„Wenn du dich unbehaglich fühlst …“
„Unbehaglich?“ Tamera hob eine Augenbraue und stemmte die Hände in die Hüften. „Überhaupt nicht. Ich wünsche mir nur mehr Professionalität von dir.“
Sein Mund verzog sich spöttisch. „Die ich deiner Meinung nach nicht habe, ja?“
Mit einem Schulterzucken schlüpfte sie an ihm vorbei, um ihre Tasche zu holen. Sie hatte noch keine zwei Schritte gemacht, als seine Hand sich um ihren nackten Arm schloss.
„Lass uns das jetzt aus der Welt schaffen.“ Er drehte sie zu sich herum, damit sie ihn ansehen musste. „Das Architekturbüro Marcum hat einen makellosen Ruf, und genau das hat uns diesen Auftrag eingebracht. Meine Arbeit war und wird immer hochprofessionell sein. Allerdings muss ich zugeben, dass die Zusammenarbeit mit dir problematisch ist … schließlich bin ich auch nur ein Mann, und du bist noch immer verdammt sexy. Ich muss wohl oder übel zugeben, dass ich mich noch immer für dich interessiere. – Die Frage ist nun, ob ich meinen Gefühlen nachgebe, die im Augenblick fehl am Platz sein mögen“, fuhr er fort und hielt noch immer ihren Arm fest. „Die Antwort lautet Nein. Aber ich will um das Thema auch nicht herumeiern.“
Tamera hütete sich davor, sich die Lippen zu befeuchten, sich zu räuspern oder den Blick zu senken. Sie wollte Cole in diesem peinlichen Augenblick keine weitere Munition liefern. Er beherrschte die Situation bereits mehr als genug.
Fast hätte sie gelacht, weil sie schon wieder um die Oberhand kämpfte. Genau wie früher. Manche Dinge ändern sich eben nie, so ungern sie es auch zugab.
„Wenn du mich noch immer attraktiv findest, dann ist das dein Problem.“ Auch wenn sie diesen Gedanken überaus prickelnd fand, so blieb Cole doch ein hartherziger, kalter Egoist. „Ich bin nur hier, um zu arbeiten. Im Augenblick muss ich mich um so viele Dinge kümmern, dass gar kein Platz für eine wie auch immer geartete Beziehung wäre.“
Wieder betrachtete er ihr Gesicht. Warum hatte er bloß dieses starke Bedürfnis, sie zu berühren?
Tamera befreite ihren Arm. „Meine Sekretärin wird deine anrufen.“
Noch ehe er reagieren oder sie wieder festhalten konnte, hatte Tamera bereits ihre Tasche gepackt und war die wenigen Stufen hinauf an Deck und auf den Kai gelaufen. Nur noch ein einziger dieser langen, ganz und gar nicht unschuldigen Blicke hätte ihr den Verstand geraubt. Denn ob es ihr gefiel oder nicht, Cole Marcum hatte heute mehr Sex-Appeal, als sie sich je in ihren kühnsten Träumen hätte vorstellen
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