Collection Baccara Band 0314
Mittagessen ausfallen lassen.“
Tamera erstarrte und umklammerte ihre Laptop-Tasche. „Hör doch endlich auf mit den alten Geschichten. Jedes Mal, wenn wir uns treffen, beschwörst du die Vergangenheit herauf. Wir waren zusammen, du hast Schluss gemacht. Ich habe ein neues Leben begonnen. Ende der Geschichte.“
Cole fasste über den Tisch, griff nach ihrer linken Hand und besah sich ihren ringlosen Finger. „Sieht aber gar nicht danach aus.“
Wütend zog sie ihre Hand weg. „Mein Privatleben geht dich nichts an. Du hast mich verlassen. Erinnerst du dich vielleicht noch?“
Sie legte die Laptop-Tasche auf den Rand des Tisches und zog den Reißverschluss auf. Dies musste ein Geschäftsessen bleiben, denn sobald sie nur daran dachte, wie stark und sanft zugleich sich seine Berührung anfühlte, war sie verloren und würde ihn bitten, sie mit zu sich zu nehmen.
Wie erbärmlich war das denn? Dieser Mann hatte ihren Traum von einem Happy End bewusst zerstört, und dennoch verriet ihr Körper sie. Auf wessen Seite waren eigentlich ihre Hormone? Offensichtlich auf seiner.
Ehe er antworten konnte, kam die Bedienung an ihren Tisch und brachte ihnen frische, warme Brötchen. Tamera fuhr ihren Laptop hoch und versuchte Coles Nähe zu ignorieren.
„Hier.“
Sie blickte auf, weil Cole ihr mit einem siegesgewissen Lächeln zwei gebutterte Brötchenhälften auf ihren kleinen Teller legte.
„Ich kann mich nicht aufs Geschäftliche konzentrieren, wenn dein Magen knurrt“, sagte er und bestrich sich selbst ein heißes Brötchen mit Butter.
Wieder einmal kümmerte er sich mit einer kleinen rührenden Geste um ihre Bedürfnisse, und sie kam nicht umhin, sich zu fragen, was er in all den Jahren erlebt haben mochte. Hatte sie nicht irgendwie Anspruch auf eine ausführliche Erklärung? Schließlich hatte sie ihm fast zwei Jahre ihres Lebens gewidmet, bevor er sich feige aus dem Staub gemacht hatte.
„Hoffentlich bezieht sich deine Grimasse nicht auf die Entwürfe, die du mir zeigen willst“, sagte Cole und holte sie damit wieder in die Gegenwart zurück.
Sie lächelte zuckersüß. „Meine Entwürfe sind tadellos. Mein grimmiger Blick bezieht sich eher auf deine Anwesenheit.“
Cole verzog ironisch die Mundwinkel, enthielt sich aber jeglichen Kommentars.
„Guten Abend.“
Tamera blickte auf und entdeckte Coles Zwillingsbruder Zach, der mit einer langbeinigen, vollbusigen Blondine am Arm vor ihrem Tisch stand. Wie Cole sah er exotisch und attraktiv aus mit seinen dunklen Augen, der dunklen Haut und den schwarzen Haaren, doch Zach war immer etwas kantiger gewesen.
„Geschäftsessen?“, fragte er mit einem Blick auf Tameras PC.
„Ja.“
Tamera hielt es für das Beste, Cole sprechen zu lassen, da sie keinen Grund sah, sich mehr als nötig wieder auf seine Familie einzulassen. Doch bei Zachs Anblick erwachte eine ganze Flut von Erinnerungen an die Zeit, als sie mit Zachs jeweiliger Flamme zu viert ausgegangen waren.
Meine Güte, wie hatten sie sich verändert seither.
„Das Lawson-Projekt?“, fragte Zach.
„Es ist das einzige Projekt, um das ich mich derzeit kümmere“, erwiderte Cole.
Zachs Aufmerksamkeit wandte sich wieder Tamera zu. „Schön, dich wiederzusehen, Tam. Wie geht es dir?“
„Gut, danke.“
Sie musste sein Lächeln ganz einfach erwidern. Zach war für sie wie ein Bruder gewesen, und sie konnte sehr gut verstehen, warum sich die Mädchen für ihn interessierten. Die Marcum-Männer waren einfach unwiderstehlich.
„Dann lasse ich euch zwei jetzt weiterarbeiten.“ Er flüsterte seiner Begleiterin etwas ins Ohr, worauf diese wie ein Schulmädchen kicherte. „Wir sehen uns im Büro, Cole. Tam, war schön, dich zu sehen.“
Zach führte die junge Frau zu einem Tisch am anderen Ende des Restaurants, und Tamera fragte sich, wie sich eine Frau fühlen mochte, die nicht all ihre Gefühle und Erwartungen in einen Mann investierte. Wie war es wohl, sich einfach dem Augenblick hinzugeben?
„Dieser sehnsüchtige Blick jetzt gefällt mir viel besser als der finstere Blick vorhin“, flüsterte Cole ihr ins Ohr. Sein warmer Atem kitzelte ihre Schulter durch die dünne Seidenbluse.
„Ich habe nur kurz vor mich hingeträumt.“
Cole stützte die Ellbogen auf den Tisch. „Von meinem Bruder?“
Tamera seufzte und sah Cole tief in seine sexy Augen. „Eifersüchtig? Schön. Da du so versessen darauf bist, unsere Vergangenheit wieder aufzuwärmen, schlage ich vor, die Karten auf den Tisch zu
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