Collection Baccara Band 0314
und bei der Gelegenheit könnten wir gleich noch über die Entwürfe sprechen und unsere Zeichnungen abstimmen.“
Sie musterte ihn intensiv von Kopf bis Fuß.
„Wo hast du denn deine Zeichnungen? Ich sehe keine.“
„Sie sind im Auto.“ Wieder schenkte er ihr ein strahlendes Lächeln. „Kommst du jetzt mit oder nicht?“
Tief seufzend hob Tamera die Hände, als wolle sie sich ergeben. „Okay. Auf meinem Laptop habe ich ein paar Musterzeichnungen. Sag mir ein Restaurant, und dann treffen wir uns dort.“
„Ich fahre.“
Wieder fixierte sie ihn, doch Cole hielt ihrem Blick stand. Er konnte sie jetzt keinesfalls hinter das Lenkrad lassen, denn sie wirkte erschöpft und so gestresst, als könnte sie jeden Moment zusammenbrechen.
Sie in sein Bett zu entführen, würde ein Leichtes sein.
Sein Körper verzehrte sich förmlich nach ihr. Aber war es nicht ein wenig gemein, ihre jetzige Situation auszunutzen?
Warum musste ausgerechnet bei solchen Gelegenheiten der Gentleman in ihm erwachen? Noch dazu, wo sie seinen Edelmut gar nicht zu schätzen schien.
„Einverstanden, aber betrachte es bitte als ein reines Geschäftsessen.“ Tam ging um ihren Schreibtisch zu einem schmalen Wandschrank in der Ecke und holte ihre Handtasche heraus. „Fahr deinen Wagen zum Vordereingang. Wir treffen uns dort.“
Sie folgte ihm zur Tür, sperrte auf und ließ ihn hinaus. Auch wenn sie keine Ahnung von seinen Hintergedanken haben konnte, so wusste Cole doch, dass sie nicht dumm war. Ihr musste klar sein, dass sich eine derart starke sexuelle Anziehungskraft wie zwischen ihnen nie in Luft auflösen würde, ganz egal wie sehr man es sich auch wünschen mochte.
Der Himmel wusste, dass er geglaubt hatte, sie würde aus seinem Kopf verschwinden. Doch seit dem Augenblick, als sie in Victors Büro hereingeschneit war und dann bei seinem Anblick abrupt innegehalten hatte, nahm sie mehr Platz in seinen Gedanken ein, als ihm lieb war.
Alkohol, Frauen, schnelle Autos, Macht und Geld hatten ihm lange Zeit über den Verlust und den Schmerz hinweggeholfen, die er Walter Stevens zu verdanken hatte.
Tameras Vater hatte ihm ein Ultimatum gestellt: Er musste sich entscheiden zwischen seinem Stipendium und Tam. Hätte Cole genug Geld besessen, um sein Studium ohne staatliche Förderung zu beenden, dann hätte er dem alten Herrn schon ordentlich Bescheid gesagt. Aber da Cole, Zach und Kayla alle auf Stipendien angewiesen waren, konnte er es nicht riskieren. Sie besaßen nichts außer dem alten, heruntergekommenen Haus, in dem ihre Großmutter sie nach dem viel zu frühen Tod ihrer Eltern erzogen hatte.
Cole drückte auf die Fernbedienung, und sein Luxus-SUV piepte beim Entriegeln der Türen kurz auf. Als er hinter das Lenkrad schlüpfte, erinnerte er sich an die Tage unmittelbar nach ihrer Trennung. Er war absichtlich grausam zu ihr gewesen, damit sie nicht etwa auf die Idee kam, ihn anzuflehen, es sich noch einmal zu überlegen. Falls das nämlich geschehen wäre, wäre er mit Sicherheit umgekippt und hätte die Schule und das Stipendium sausen lassen. Seitdem hatte er sich unzählige Male gefragt, ob er nicht genau das hätte tun sollen.
Doch welchen Grund hatte er letztendlich, sich zu beklagen? Er hatte gemeinsam mit Zach und Kayla aus dem Nichts ein Milliarden-Unternehmen aufgebaut. Vielleicht wäre er ohne Walters brutales Vorgehen heute viel weniger erfolgreich und mächtig.
Cole parkte vor dem Bürogebäude der Stevens-Gruppe, wo Tamera schon auf ihn wartete. Sie trug eine klassische smaragdgrüne Bluse und einen schmalen grauen Rock, der knapp über dem Knie endete. Die sanfte Brise, für die Miami berühmt war, ließ einzelne Haarsträhnen um ihre Schultern tanzen.
Er musste schlucken.
Granate hin oder her, es war doch die richtige Entscheidung gewesen, sie zu verlassen.
Eigentlich hätte sie wissen müssen, dass er das trendigste, teuerste Restaurant in ganz South Beach wählen würde. Eines, in dem man mindestens einen Monat im Voraus reservieren musste. Er brauchte natürlich nur sein Millionen-Dollar-Lächeln aufzusetzen, und schon führte eine sehr hübsche, sehr junge Hostess sie zu einem Tisch.
Dieser eingebildete Esel bekam natürlich immer, was er wollte.
„Wir hätten das natürlich auch in meinem Büro erledigen können“, bemerkte Tamera und schlüpfte in die halbrunde Nische ganz hinten im Lokal.
„Das hätten wir, aber ich bin hungrig, und wenn du deine Gewohnheiten beibehalten hast, dann hast du das
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