Collection Baccara Band 0314
aber auch, wie sie sich verändert hatte.
Die mit Perlen verzierten Lampenschirme und der Perserteppich überraschten ihn nicht besonders, umso mehr allerdings die kleine Urkunde hinter ihrem Schreibtisch, die sie als Mitglied der Stiftung „Wünsch Dir was“ auswies. Gleich daneben hing ein offensichtlich von Kinderhand gemaltes Bild. Es zeigte ein lächelndes Gesicht am Ende eines Regenbogens und das Wort „Danke“.
Er ließ seine Blicke weiterwandern zu ihrer CD-Sammlung, die ihm wiederum einen Eindruck von der heutigen Tamera gab. Früher hatte sie Country-Musik geliebt und war für jeden Blödsinn zu haben gewesen. Jetzt sah er nur eine einzige Country-CD von Faith Hill. Alle anderen waren eine Mischung aus Jazz und Rock.
Was hatte sie in den elf Jahren seit ihrer Trennung alles erlebt? Hatte sie Liebesaffären gehabt? Hatte sich ihr Vater in ihr Privatleben eingemischt? Auf all diese Fragen hätte er gern Antworten gehabt, doch ihm war klar, dass er sie nicht bekommen würde und auch nicht verdient hatte.
Während er noch seinen Gedanken nachhing, regte sich Tamera wieder und setzte sich langsam auf. „Cole?“, murmelte sie verschlafen. „Wie spät ist es?“
Er sah auf die kleine Uhr auf ihrem Schreibtisch, die von einer Tiffany-Lampe erleuchtet wurde. „Mitternacht.“
„Ich wollte eigentlich nicht auf dir einschlafen“, sagte sie verlegen und strich sich das Haar aus dem Gesicht.
„Du hattest die Ruhe bitter nötig.“ Als sie versuchte, sich aus seinem Griff zu befreien, schlang er die Arme nur noch fester um ihre Taille. „Geht es dir jetzt besser?“
Sie nickte und sah ihn an. „Warum bist du nicht gegangen? Du hättest mich doch ruhig hier liegen lassen können. Ich habe hier schon öfter das eine oder andere Nickerchen gemacht.“
Er lächelte. „Und deine Wünsche zu den Sternen hinaufgeschickt?“
Tamera wandte sich zum Fenster. „So ähnlich.“
„Nur Trottel stehlen sich heimlich davon. Ich sehe den Problemen lieber ins Auge.“
Als sie sich ihm wieder zuwandte, las er in ihren Augen unausgesprochene Fragen und Trauer. „Es ist nicht richtig. Du solltest nicht hier sein, Cole.“
„Wegen unserer Gefühle? Was ist nicht richtig an ihnen?“
Mit ihrer schmalen Hand bedeckte sie die Stirn und schloss die Augen. „Wir sind Geschäftspartner und sonst nichts. Ich kann mich nicht gleichzeitig auf meinen Vater, dieses Projekt und auch noch auf dich konzentrieren.“
„Das musst du doch nicht.“ Er nahm ihr die Hand von der Stirn und hielt sie fest. „Konzentrier dich einfach auf das Hier und Jetzt.“
Fordernd küsste er sie auf den Mund. Jede Faser seines Seins wollte sie besitzen, sie schnell und wild nehmen, doch Tamera musste sich dafür fallen lassen. Sie brauchte Trost, und er würde ihn ihr bieten.
Ihre Lippen öffneten sich unter seinen, und Cole wusste instinktiv, dass ihre Liebe früher nichts war im Vergleich zur Intensität dieses Augenblicks. Hier in ihrer eigenen Umgebung gelang es Tamera, sich gehen zu lassen. Das gedämpfte Licht, die späte Stunde, einfach alles wirkte zusammen – zu seinen Gunsten. Kein Telefon würde klingeln, niemand würde sie stören.
Dieser Moment war wie geschaffen, das Unausweichliche zuzulassen.
Cole legte seine Hand sanft auf ihre Wange. Tamera rutschte ein wenig zur Seite und schlang die Arme um seinen Hals.
Anscheinend hatte ihr Verlangen über ihre anderen Gefühle gesiegt, und Cole überließ ihr nur zu gern die Führung. Es gab nichts Erotischeres als eine Frau, die beim Sex die Initiative ergriff.
Ihr Duft und ihr Geschmack waren ihm so vertraut, dass sein Begehren fast übermächtig wurde. Keine andere Frau hatte es je verstanden, seine sonst unter der Oberfläche schlummernde Begierde zu erwecken.
Er konnte Tamera nichts anderes geben als dies hier. Und selbst wenn er ihr mehr hätte geben wollen, so waren ihre Seelen doch von der Vergangenheit viel zu sehr verletzt. Dies hier war pure, ungeschminkte Lust und nichts anderes. Und er war zufrieden damit. Ehrlich gesagt, fühlte er sich im Augenblick sogar verdammt gut.
„Nein.“ Tamera machte sich los und schüttelte den Kopf.
„Was ist?“, fragte Cole und kam sich im selben Moment ziemlich dumm vor.
„Das hier … ich will das nicht.“ Sie machte eine hilflose Handbewegung.
„Tam, ich tue nichts, was du nicht auch willst. Nichts jenseits dieses Augenblicks ist von Bedeutung.“
Sie sah ihn kalt an. „ Alles jenseits dieses Augenblicks ist von
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