Collection Baccara Band 0314
Stevens, ich hätte gern Cole Marcum gesprochen, bitte.“
„Einen Moment, Ms Stevens.“
Nach kaum fünf Sekunden erklang Coles tiefe Stimme. „Tamera, was kann ich für dich tun?“
Beim Klang seiner Stimme begann ihr Herz sofort wieder wie verrückt zu schlagen, doch sie ignorierte es so gut es ging. „Wir müssen uns heute Abend zu einer geschäftlichen Besprechung treffen. Ich schlage vor, du kommst zu mir ins Büro, und ich lasse uns eine Kleinigkeit zu essen kommen.“
„Für heute Abend habe ich schon etwas anderes vor“, widersprach Cole.
Tamera lehnte sich zurück und biss die Zähne aufeinander. „Ruf sie an und sag ihr ab. Wir müssen arbeiten.“
„Eifersüchtig, meine Liebe?“ Spöttisches Lachen drang durch den Hörer. „Wie schmeichelhaft für mich.“
Am liebsten hätte sie das Telefon gegen die Wand geworfen, doch es gelang ihr glücklicherweise, sich zu beherrschen. „Ich rufe keineswegs an, um dein Ego aufzupolieren, Cole. Mit Sicherheit erledigen das die Damen, mit denen du dich umgibst. Ich rufe aus einem rein geschäftlichen Grund an. Also sei so lieb und gib deiner … Begleitung Bescheid, dass du heute leider verhindert bist.“
„Ich hoffe doch, du entschädigst mich dafür, oder?“, lachte er. „Nein, reg dich nicht auf, es war nur ein Scherz. Ich werde um sechs Uhr bei dir im Büro sein.“
Ohne ein weiteres Wort legte Cole auf. Tamera verfluchte sich wegen ihres kindischen Gebarens … und auch Cole, weil er sie verspottet hatte. Was ging es sie an, wenn er den Abend mit einer anderen Frau verbrachte? Nur weil er sie gestern in ihrer Wohnung so heiß gemacht hatte? Sie war doch noch rechtzeitig zur Besinnung gekommen und hatte ihn nach Hause geschickt, oder?
Sie hatte keine Zeit, sich auf etwas anderes zu konzentrieren als auf das Projekt. Was Cole in seiner freien Zeit tat, musste ihr schlichtweg gleichgültig sein. Ihr Kopf und ihr Herz waren mit anderen Dingen vollauf beschäftigt.
Ihr Herz?
Was hatte ihr Herz mit Cole zu schaffen? Sie musste mit ihm zusammenarbeiten, das war alles.
Tamera bat ihre Sekretärin, keine Telefonate durchzustellen und Cole bei seiner Ankunft gleich in ihr Büro zu schicken. Sie gab ihr auch den Auftrag, den Partyservice anzurufen, damit sie für das Abendessen nicht das Büro verlassen mussten.
Dann schloss sie alle anderen Dokumente auf ihrem Laptop und holte sich ihren Entwurf auf den Bildschirm. Sie fasste ihr Haar in einer Spange zusammen und setzte sich ihre Lesebrille auf die Nase. Nicht gerade sexy – gerade mal dreiunddreißig und schon weitsichtig –, aber Arbeit kam vor Schönheit.
Mit ein paar Mausklicks vergrößerte sie die Ansicht der großzügigen Eingangstüren mit Bogendächern. Sechs davon zogen sich über die gesamte Außenfront, jeweils getrennt von massiven Marmorsäulen. Marmor … natürlich. Warum nur hatte sie daran nicht auch für den Eingangsbereich gedacht? Europäische Eleganz mit mediterranem Flair … es würde atemberaubend sein.
Sowohl in den Außenbereichen als auch im Inneren stellte sie sich große, plätschernde Brunnen vor, deren beruhigende Wirkung die Urlaubsidylle noch unterstrich.
Tamera streifte ihre Gucci-Pumps ab und ließ sie unter dem Schreibtisch stehen. Barfuß ging sie dann zu ihrem Zeichenbrett hinüber und legte die Skizzen auf, die sie gezeichnet hatte, als sie noch gehofft hatte, den Zuschlag zu bekommen.
Versunken hockte sie über ihrem Zeichenbrett und betrachtete ihre Entwürfe von damals. Manchmal war die erste Eingebung doch die beste.
„Ich bin etwas früher dran.“
Tamera wirbelte herum und sah Cole lässig auf sich zukommen.
Okay – die berühmte Ausnahme von der Regel bezüglich erster Eingebungen.
„Wir spät ist es denn?“, fragte sie und erhob sich.
„Erst vier, aber ich hatte heute keine weiteren Meetings.“
Tamera streckte sich und rieb sich den Rücken, der vom gebeugten Sitzen schmerzte.
„Kayla lässt dich schön grüßen. Sie hofft, dich bald einmal zu sehen.“
Bei dem Gedanken an Coles jüngere Schwester lächelte Tamera. „Sag ihr, sie soll einfach mal anrufen oder vorbeikommen. Ich würde mich auch sehr freuen, sie zu sehen.“
Cole stand jetzt dicht vor ihr und drehte sie so herum, dass sie ihm den Rücken zukehrte. Und ehe sie sich versah, massierte er genau den verspannten Punkt in ihrem Rücken.
„Ich war heute Abend übrigens mit ihr zum Dinner verabredet.“ Durch ihre dünne Seidenbluse knetete er weiter die schmerzende
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