Collection Baccara Band 0314
Zeichnen auf Papier sehr entspannend, und in letzter Zeit brauche ich das.“
Cole trat näher, um über ihre Schulter auf den Entwurf des Eingangsbereichs auf ihrem Bildschirm zu blicken. „Perfekt. Das ist genau so, wie wir es besprochen haben. Du hast Victors Visionen perfekt umgesetzt.“
Sie lächelte. „Danke.“ Dann wandte sie sich wieder ihrem PC zu und rief eine andere Zeichnung auf. Ihr Lächeln war echt gewesen, und ihm fiel nichts anderes ein, als ihre Arbeit zu loben?
Offensichtlich waren Tamera und er sich ähnlicher, als er zugeben wollte. Wenn ein Kunde oder Kollege seine Arbeit lobte, freute er sich doch auch. Ihre gegenseitige Verbundenheit in Bezug auf ihre Arbeit war etwas, das er nicht bedacht hatte.
Vielleicht hatte er versucht, sich Tamera von der falschen Seite zu nähern. Über die Arbeit aber würde er zu ihr durchdringen. Über Entwürfe zu diskutieren, konnte überaus sexy sein … oder etwa nicht?
„Der Eingangsbereich?“, fragte er. Es musste ihm nur gelingen, seine Hände bei sich zu behalten, dann würde sie ihn umso attraktiver finden. Um sein Ziel zu erreichen, war ihm jedes Mittel recht.
„Ja.“ Sie deutete auf den Bildschirm. „Hohe Decken mit großen Kronleuchtern. Drei müssten genügen, denke ich, aber den letzten Schliff können wir ja dann Kayla überlassen.“
„Gute Idee. Sie hasst es, wenn ich versuche, ihr reinzureden.“
Tamera klickte wieder und rief den Grundriss der ersten Etage auf. „Hier habe ich die Büros, Konferenzräume, Sauna, Fitnessraum und Wartungsräume vorgesehen.“
„Und die Festsäle?“, fragte Cole und studierte den Plan.
Sie klickte wieder. „Habe ich in das oberste Stockwerk gelegt. Mit Zugang zum Dach … ich hoffe, Kayla wird dort so eine Art botanischen Garten anlegen wollen. Sie übernimmt zwar schon die gesamte Inneneinrichtung, aber mit ihrem grünen Händchen würde sie das sicher super hinbekommen. Das gilt auch für den Innenhof, aber das muss jetzt noch nicht entschieden werden. Das können Kayla und Victor dann selbst aushandeln.“
Cole staunte, wie viel Detailarbeit Tamera seit ihrem ersten Meeting bereits geleistet hatte … und das alles trotz der Krankheit ihres Vaters. Wahrscheinlich arbeitete sie gerade deshalb wie besessen.
„Ich werde es ihr sagen“, erwiderte Cole. „Obwohl ich ziemlich sicher bin, dass sie dieses Projekt bereits bis ins kleinste Detail durchdacht hat. Sie ist wie wir auch ganz wild darauf, Victor zu beeindrucken, aber sie ist ein bisschen schüchtern.“
„Dafür hat sie keinen Grund, sie ist fantastisch.“ Tamera klickte wieder mit der Maus. „Jetzt kommen wir zu den Suiten. Die ersten sechs Etagen haben jeweils zwölf Gästezimmer und die acht mittleren Stockwerke größere Suiten mit komplett eingerichteten Küchen. Die Hochzeitssuiten habe ich auf den obersten drei Etagen platziert, damit die Paare Ruhe und eine wunderschöne Aussicht haben.“
Cole richtete sich auf und trat einen Schritt zurück. „Ich bin echt beeindruckt, Tam.“
Tamera wirbelte in ihrem Drehstuhl zu ihm herum und schenkte ihm jenes offene Lächeln, das schon vor Jahren sein Herz erobert hatte. Diesmal musste er unbedingt besser aufpassen. Auf keinen Fall wollte er in etwas hineinrutschen, das einer Beziehung oder festen Bindung ähnelte.
Doch ganz im Ernst – wieso hatte sie in den letzten elf Jahren keine dauerhafte Beziehung? Beanspruchte die Firma sie so sehr? Das konnte er zwar durchaus verstehen, doch sie musste sich doch irgendwann auch einmal freigenommen haben, um ihr Leben zu genießen.
„Danke. Ich habe gehofft, dass es dir gefällt. Ich habe versucht, Victors Vorgaben zu folgen und ein paar meiner eigenen Ideen mit einzubringen.“
Cole nickte. „Jetzt müssen wir uns nur noch detailliert um die Konstruktion kümmern.“
Ein leises Klopfen an Tameras Bürotür ertönte.
Sie stand auf, ging noch immer barfuß über den weißen Teppichboden und öffnete ihrer Sekretärin die Tür, die einen Servierwagen hereinschob, auf dem Teller mit silbernen Hauben standen.
„Danke, Mariah“, sagte Tamera. „Sie können jetzt Feierabend machen. Mr Marcum und ich werden bis spät in die Nacht hinein arbeiten. Wir sehen uns dann morgen früh wieder.“
Mariah lächelte ihnen zu. „Gute Nacht.“
Nachdem sie die Tür hinter sich geschlossen hatte, spürte Cole, wie sich sein Magen zusammenzog. Tamera und er würden für den Rest des Abends allein sein … wie sollte er sich da auf Baupläne
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