Collection Baccara Band 0314
konzentrieren?
„Mmh, das duftet wirklich lecker“, bemerkte Tamera und nahm die Deckel von den Tellern ab. „Mir ist vor Hunger schon ganz flau.“
Beinahe hätte Cole laut aufgelacht, denn ihm ging es ähnlich – nur war ihm nicht vor Hunger flau …
Er wünschte, Tamera würde sich endlich dieser gegenseitigen Anziehungskraft hingeben, damit er sich wieder voll und ganz auf das größte Geschäft konzentrieren konnte, das sein Unternehmen je an Land gezogen hatte.
Tamera nahm sich ein Stück frische Ananas und seufzte vor Wohlbehagen, als sie es in den Mund steckte. Na wunderbar. Dieses Seufzen würde seiner Konzentrationsfähigkeit ganz sicher nicht von Nutzen sein.
Himmel, hatte sie tatsächlich eben geseufzt? Das war ja nun wirklich überflüssig gewesen.
Tamera schluckte das saftige Ananasstückchen hinunter und drehte sich zu Cole um, der sie unter halb gesenkten Lidern musterte. Verflixt, er hatte es also gehört.
„Bedien dich doch bitte.“ Sie wies auf das Tablett. „Wir können die Teller auch mit hinüber zum Tisch nehmen, wenn du magst.“
Sie nahm eine Platte mit frischem Obst und trug sie zu dem Tisch, der vor raumhohen Fenstern in der Ecke stand.
Cole wollte sich jedoch nicht mit einzelnen Tellern herumplagen und rollte stattdessen den kompletten Servierwagen zu dem Tisch. „Warst du wirklich so hungrig, als du das alles bestellt hast, oder hast du vor, mich hier einzusperren, bis das Hotel gebaut und eröffnet ist?“
Beim Anblick der Menge an Essen begann sie zu lachen. „Tut mir leid, es klang alles so gut, dass ich mich nicht entscheiden konnte, was ich nehmen sollte. Du hast recht, es ist viel zu viel.“
Und wenn schon, vielleicht wollte sie ihn ja wirklich hierbehalten. Was war schon falsch daran, dass sie ihn begehrte? Welche Frau würde sich nicht hingezogen fühlen zu breiten Schultern, Maßanzügen und einem dunklen, exotischen Typen, der den Hang hatte, leicht anmaßend zu sein?
War es etwa ihre Schuld, dass sie ein gutes Gedächtnis besaß und sich noch sehr gut an ihre gemeinsamen Nächte vor so vielen Jahren erinnern konnte? Nein.
Sie war eine Frau mit ganz normalen Bedürfnissen. Was allerdings nicht hieß, dass sie diese auch ausleben musste.
Ende der Geschichte.
„Ich wusste gar nicht, dass du Mitglied der Stiftung ‚Wünsch Dir was‘ bist.“
Tamera sah auf, als Cole einen Wrap nahm und ihn ihr auf einer Papierserviette anbot.
„Und woher weißt du es jetzt?“
„Ich habe in deiner Wohnung die Urkunde gesehen und die Kinderzeichnung daneben.“
„Emily hat das Bild zwei Wochen vor ihrem Tod für mich gemalt“, erwiderte Tamera mit rauer Stimme.
Cole machte es sich in einem Ledersessel ihr gegenüber bequem. „Tut mir leid, wenn ich traurige Erinnerungen wecke.“
„Ist schon okay. Aber sie war wirklich das allersüßeste Mädchen.“ Sie rief sich die Sechsjährige mit den blonden Locken und den strahlend blauen Augen ins Gedächtnis. „Sie nannte mich übrigens auch Tam, weil sie meinen Namen nicht richtig aussprechen konnte.“
Cole streckte die Hand aus und legte sie tröstend auf ihre. „Du musst es mir nicht erzählen. Ich war nur überrascht, als ich die Zeichnung sah.“
„Emily und ich trafen uns das erste Mal, als ich einen Scheck ins Büro der Stiftung brachte. Das kleine Mädchen sah so hoffnungsvoll aus mit seinen großen blauen Augen. Ihre Mutter dagegen saß traurig und verzweifelt neben ihr. Emily und ich verstanden uns auf Anhieb. Sie hat mir das Bild gemalt, weil die Stiftung ihr einen Besuch ins Disneyland ermöglichte und ich sie begleitet habe. Ihr größter Wunsch war es, Minnie Mouse zu treffen.“
Tamera warf Cole einen Seitenblick aus tränenverschleierten Augen zu. „Weißt du, wie sich das anfühlt, jemandem ein so einfaches Geschenk zu machen und zu wissen, dass er keinen anderen Wunsch hat? Ich hätte ihr ganz Disneyland kaufen können, und es hätte doch nichts an ihrem frühen Tod geändert.“
Als eine Träne langsam über ihre Wange rollte, zog Tamera ihre Hand unter Coles hervor und wischte sich ärgerlich über das Gesicht. „Entschuldige. Aber es ist so unfair, dass andere eine so schreckliche Krankheit erleiden müssen, während ich fröhlich weiterlebe und dabei mehr Geld scheffle, als ich je ausgeben kann.“
„Sie hatte Krebs, ja?“, fragte Cole leise.
„Woher weißt du das?“ Tamera schloss die Augen.
„Die Vermutung liegt nahe …“
Tamera versuchte, die düsteren Gedanken
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