Collection Baccara Band 0314
großes Unternehmen zu führen. Doch natürlich war der Cole von heute nicht der Mann, den sie sich damals ausgemalt hatte.
„Ich werde es so einrichten, dass ich um fünf auf der Jacht bin“, sagte er und ging um den Tisch herum zu dem Sessel, auf dem sein Jackett und die Krawatte lagen. „Sollte es irgendein Problem geben, dann ruf mich einfach an.“
War das alles? Wollte er gehen, ohne auch nur den Versuch zu machen, sie zu küssen? Welches Spiel trieb er denn jetzt mit ihr?
Tamera deutete zu dem Tisch, auf dem noch die Reste ihrer Mahlzeit lagen. „Möchtest du dir etwas davon mitnehmen?“
„Nein danke. Heb es dir doch einfach für das Mittagessen morgen auf, es ist genug da, es reicht auch noch für deine Sekretärin.“
„Du verdienst jährlich Millionen von Dollar und machst dir Gedanken über Reste?“, fragte sie lächelnd.
Coles Miene verdüsterte sich. „Egal wie viel Geld ich auch verdienen mag, ich vergesse nicht, woher ich komme.“
Das waren genau die Worte, mit denen man Tameras Herz erobern konnte. „Ich versichere dir, es wird nichts weggeworfen“, versprach sie. „Bis morgen.“
Er kam zu ihr zurück und ging ein wenig in die Knie, damit sie sich in die Augen schauen konnten. „Geh jetzt heim und versuch zu schlafen.“
„Ich gehe gleich.“
„Ich warte auf dich und bringe dich hinaus.“
Mist. Eigentlich hatte sie noch ein paar Dinge erledigen wollen, ehe sie sich auf den Heimweg machte. Aber höchstwahrscheinlich hatte er sie durchschaut …
„Einverstanden.“
Jede Frau wollte wohl in gewisser Weise umsorgt und beschützt werden. Wenn Cole sichergehen wollte, dass sie sich nicht überarbeitete und sie wohlbehalten zu ihrem Auto bringen wollte, warum sollte sie sich dann dagegen wehren?
„Ich muss nur noch die Lichter löschen und meine Tasche holen.“
„Dann packe ich inzwischen das Essen ein und bringe es weg.“
„Der Kühlschrank ist durch diese Türen dort hinten in meinem Apartment für den Notfall.“ Tamera wies ihm die Richtung.
Cole lachte, während er sein Jackett und die Krawatte auf den Sessel zurücklegte. „Warum wundert es mich nicht, dass du ein Apartment für den Fall der Fälle im Büro hast?“
„Weil du auch eins hast?“
„Genau.“
Ihr Herz geriet ein wenig aus dem Takt. Sie hatten früher immer darüber gescherzt, dass sie später einmal, wenn sie Erfolg in der großen weiten Welt haben würden, ein Apartment im Büro brauchten, um nicht nach Hause gehen zu müssen, wenn der Arbeitsdruck groß war. Coles ganzes Streben war darauf ausgerichtet, einmal viel Geld zu verdienen, während sie das Ziel verfolgte, einmal in die Fußstapfen ihres Vaters zu treten.
Vielleicht hatten sie ja beide ihr Ziel erreicht.
Fünf Uhr fünfzehn. Tamera fuhr ein wenig zu schnell auf den Parkplatz des Jachthafens. Sie hasste es, zu spät zu kommen, aber der heutige Tag war eine einzige Katastrophe gewesen, und sie hatte nichts dagegen tun können. Zum Glück war wenigstens Freitag.
Sie blickte an sich hinunter und wurde noch unzufriedener, weil sie noch immer ihre Laufshorts, ihren Sport-BH und Tanktop trug und Cole sich sicherlich fragen würde, was sie getrieben hatte.
Sie nahm ihre Tasche und die Pläne, an denen sie im Büro gezeichnet hatte, und sprintete die Mole entlang zu Coles Luxusjacht. Die Palmen raschelten im Wind und schienen sie zu verspotten. Und die Sonne brannte so heiß, dass sie schon wieder ins Schwitzen geriet.
Den ganzen Tag über hatte sie in geschlossenen Räumen verbracht, mit den Pflegekräften ihres Vaters gesprochen und ihn umsorgt. Sie hatte keine Zeit, sich um die einfachen Dinge des Lebens zu kümmern … nicht, solange sich das Leben ihres Vaters langsam dem Ende näherte und das Weiterbestehen seiner Firma davon abhing, ob sie das Lawson-Projekt erfolgreich abschließen konnte.
Tamera schützte mit der Hand ihre Augen, damit die Sonne sie nicht blendete, und schaute zu Coles Jacht. Er stand an Deck und erwartete sie bereits. Die Sonne schien von hinten auf seine Schultern und ließ sie noch breiter und kräftiger erscheinen.
„Ich weiß, ich bin zu spät“, sprudelte es aus Tamera heraus, als sie ihn erreichte. „Entschuldigung dafür und auch für meine nicht gerade geschäftlich korrekte Kleidung.“
Er half ihr an Bord. „Kommst du gerade vom Training?“
„Schön wäre es.“ Sie folgte ihm in die Kombüse und legte ihre Pläne auf den Tisch und die Tasche aufs Sofa. „Als ich das Haus heute Morgen
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