Collection Baccara Band 0314
abzuschütteln. „Lass uns über die Entwürfe reden, okay?“
Cole machte den Eindruck, als wolle er noch etwas sagen oder fragen, doch letztendlich nickte er zustimmend. „Okay.“
Doch statt ein neues Thema anzuschneiden, aßen sie schweigend weiter, und Tamera war dankbar dafür. Anscheinend verstand Cole sie noch immer so gut, dass er wusste, wann sie Zeit und Raum für sich benötigte. Und vermutlich wusste er auch immer noch, wie sehr sie es hasste, Verletzbarkeit oder Schwäche zu zeigen.
„Was hältst du davon, wenn wir das Säulenmotiv im gesamten Hotel verwirklichen, auch in den Suiten? Dann würden die tragenden Wände nicht so viel Platz wegnehmen, und die Zimmer würden großzügiger und luftiger wirken.“ Tamera bewegte ihren Edding rasch und sicher über das Papier, während sie auf Coles Reaktion wartete. „Wie bitte?“
Er hatte sein italienisches Jackett und die Seidenkrawatte gleich nach dem Essen abgelegt und zwei Knöpfe seines kobaltblauen Anzughemds geöffnet. Und seit er das getan hatte, wurden Tameras Blicke wie magisch angezogen von seiner goldenen Haut, die durch den V-Ausschnitt seines offenen Kragens schimmerte.
„Ich denke, wir sollten jetzt Schluss machen“, sagte er.
Tamera warf einen Blick auf ihre Schreibtischuhr. „Es ist erst zehn Uhr, Cole. Früher an der Uni haben wir bis weit in die Nacht hinein gearbeitet.“
Kaum ausgesprochen, schwebten die Worte bedeutungsvoll in der Luft, und sie hätte sie am liebsten zurückgenommen. Wie dumm von ihr … jetzt fing sie auch schon an, die Vergangenheit heraufzubeschwören.
„Vielleicht bin ich allmählich zu alt, um die Nächte durchzumachen“, entgegnete er.
Seine tief dunkelbraunen Augen erzählten ihr allerdings etwas ganz anderes. Ein zielstrebiger, mächtiger Mann wie er überlegte es sich nicht lange, eine Nacht durchzumachen … weder im Schlafzimmer noch im Konferenzraum.
Tamera verdrehte die Augen. „Ich bitte dich, du bist doch nicht zu alt. Das würde ja bedeuten, dass ich auch alt bin, und das stimmt ganz und gar nicht.“
Er trat zu ihr, legte ihr die Hände auf die Schultern und begann sie zu massieren. Dieser Mann wusste ganz genau, was er tun musste. Sie brauchte ihn nicht einmal darum zu bitten.
„Du bist noch immer genauso schön wie früher, Tam“, sagte er leise. „Eigentlich sogar noch schöner. Aber ich denke, für heute hast du genug gearbeitet. Morgen ist auch noch ein Tag.“
Mit geschlossenen Augen lehnte sie sich seinen Händen entgegen und genoss für einen Augenblick die Wohltat, die sie ihr schenkten. Seine sanften Worte umhüllten sie und gaben ihr einen kurzen Moment der Ruhe, den sie so dringend brauchte.
„Hast du Freitagabend schon etwas vor?“, fragte sie.
Sein leises Lachen war in ihrem stillen Büro zu hören und verdeutlichte ihr, dass sie ganz allein in diesem riesengroßen Gebäude waren. Sogar der Hausmeister war um acht Uhr gegangen.
Seine Hände lagen noch immer auf ihren Schultern, als er sich vorbeugte und ihr ins Ohr flüsterte: „Nur mit dir.“
Warum nur klang das so verführerisch?
„Gut. Wollen wir uns dann wieder hier treffen?“
Cole massierte erneut ihren Schulterbereich. „Nein, wir sollten lieber den Ort wechseln, um unsere kreativen Gedanken fließen zu lassen. Lass uns noch einmal auf meiner Jacht arbeiten. Dort haben wir Ruhe, das Wetter soll schön werden, vielleicht können wir ja sogar draußen unter dem Sternenhimmel sitzen.“
Alles klar. Er würde versuchen, sie zu verführen. Sie war tatsächlich ein wenig gespannt, wie er es anfangen würde. Und ehrlich gesagt, war sie gern auf seiner Jacht.
„Würdest du einen solchen Vorschlag jedem anderen Geschäftspartner auch machen?“
„Was für einen Vorschlag?“
Tamera drehte sich mit ihrem Stuhl herum, worauf Cole sie loslassen musste. „Ein Meeting auf deiner Jacht.“
Cole zuckte mit den Schultern und steckte die Hände in die Hosentaschen. „Ich arbeite nicht mit jedem zusammen, Tamera. Ich arbeite mit dir.“
Und genau hier lag das Problem. Allmählich fand sie Gefallen an der Arbeit mit Cole … ein wenig zu viel Gefallen, um ruhig schlafen zu können.
„Ich sorge für das Essen“, fuhr er fort, als habe sie schon eingewilligt. „Maile mir einfach die Unterlagen, an denen wir gearbeitet haben.“
Sie musterte ihn und sah vor ihrem inneren Auge wieder den jungen Mann, in den sie sich einst verliebt hatte. Schon damals hatte er das Potenzial erkennen lassen, einmal ein
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