Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Collection Baccara Band 0314

Collection Baccara Band 0314

Titel: Collection Baccara Band 0314 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jules Bennett Kathryn Jensen Maureen Child
Vom Netzwerk:
anderen Grund hier.
    Vorsichtig setzte sie den angeschlagenen Fuß auf und legte den kurzen Weg zum schmalen Kleiderschrank zurück. Sie hatte ihre Sachen schon eingeräumt und auf die Bügel gehängt. Obwohl sie nicht viel mitgenommen hatte, quoll das schmale Möbelstück bereits über. Sie nahm eine gelbe Bluse, schlüpfte hinein und ging ins Bad. Auch dafür war kaum mehr als ein Schritt nötig.
    Der Waschraum erinnerte stark an eine Flugzeugtoilette. Allerdings gab es hier eine Duschkabine, in der sich jedoch höchstens ein sechsjähriges Kind bequem aufhalten konnte. Jenna hingegen musste sich seitwärts durch die Schiebetür quetschen und stieß fortwährend gegen Wände oder Armaturen.
    „Wirklich entzückend, Nick“, murmelte sie vor sich hin.„Als du diesen alten Kahn umgebaut hast, hättest du auch an die Leute denken sollen, die sich keine Kabine auf dem Oberdeck leisten können. Immerhin hast du das hier zu deinem Flaggschiff erklärt.“
    Die Tatsache, dass Nick keinen Gedanken an Menschen mit schmalem Geldbeutel verschwendete, war jedoch nicht verwunderlich. Diese Einstellung passte zu ihm. Noch bevor sie ihn an jenem lauen Sommerabend vor einem Jahr kennengelernt hatte, war ihr klar gewesen, was für ein Mann er war. Er war davon besessen, seine Kreuzfahrtlinie zur weltweit führenden zu machen. Dafür tat er alles, was er für nötig erachtete, ohne Rücksicht zu nehmen oder sich jemals für irgendetwas zu entschuldigen.
    Als sie ihm zum ersten Mal begegnet war, hatte sie für ihn gearbeitet. Sie war die Assistentin des Servicemanagers auf einem anderen Schiff der Falcon-Flotte gewesen und hatte diesen Job sehr gern gemacht. Es gefiel ihr, ständig auf Reisen zu sein, aber dann hatte sie sich dummerweise in ihren obersten Boss verliebt. Daran waren ein romantisches Dinner bei Kerzenlicht schuld und Nicks unwiderstehlicher Charme.
    Als der unerhört attraktive Eigner der Kreuzfahrtflotte auf dem Promenadendeck versehentlich mit ihr zusammengestoßen war, hatte er sie für eine Passagierin gehalten. Ihr war bewusst gewesen, dass Nick Falco sich niemals mit einer Angestellten einlassen würde, deshalb hatte sie seinen Irrtum nicht richtiggestellt. Das war ein Fehler gewesen, und sie wusste das. Sein markantes Kinn, die eisblauen Augen, das dichte schwarze Haar und sein muskulöser Körper hatten sie jedoch so sehr fasziniert, dass sie keinen klaren Gedanken hatte fassen können. Die Wahrheit hätte ihre Chancen gleich zu Anfang zunichtegemacht.
    Jenna seufzte leise und stützte sich auf das Waschbecken, das die Größe einer Seifenschale hatte. Sie erinnerte sich nur allzu gut an seine erste Berührung. Das war ein magischer Moment gewesen. Das Prickeln auf ihrer Haut, das Hämmern ihres Herzschlags und das Aussetzen ihres Atems waren ihr so gegenwärtig, als wäre es erst gestern passiert. Nick hatte sie an jenem Abend in die Arme gezogen und mit ihr zu den Klängen sanfter Musik aus einer der nahe gelegenen Bars getanzt. Der sternenklare Himmel und die sanfte hawaiianische Brise taten ein Übriges, um ihren Verstand vorübergehend außer Betrieb zu setzen.
    Dem ersten Tanz folgte ein zweiter. Es war wundervoll, in seinen Armen zu liegen. Der Zauber des Augenblicks verführte sie zu einer Lüge, deren Folgen nicht lange auf sich warten ließen.
    Es kam, wie es kommen musste. Sie ließ sich auf eine Affäre mit Nick ein. Eine heiße, aufregende und unvergessliche Affäre, die ihr Herz und ihre Seele nicht unberührt ließ.
    Schon nach einer Woche erfuhr er von irgendjemandem, dass sie seine Angestellte war. Er zögerte keinen Moment und brach die Beziehung zu ihr sofort ab. Er wollte sich nicht einmal anhören, was sie dazu zu sagen hatte. Sobald sie in den Heimathafen eingelaufen waren, hatte er ihr fristlos gekündigt.
    Bei der Erinnerung an dieses demütigende Ende verspürte Jenna nach wie vor einen scharfen Stich.
    „Lieber Himmel, was tue ich eigentlich hier?“ Sie rieb sich den Bauch, da ihr Magen sich vor Nervosität schmerzhaft zusammengezogen hatte. Liebend gern hätte sie auf diese Reise verzichtet, wenn es eine andere Möglichkeit gegeben hätte, mit ihm ins Gespräch zu kommen. Sie freute sich nicht gerade auf ein Wiedersehen mit Nick.
    Es gab aber keine andere Möglichkeit, deshalb biss sie die Zähne zusammen, hob das Kinn und wandte sich abrupt um. Dabei stieß sie sich den Ellbogen am Türrahmen.
    „Na, das war ja klar“, murmelte sie und wartete, bis der Schmerz abgeklungen war.

Weitere Kostenlose Bücher