Collection Baccara Band 0314
des eisgekühlten Getränks. „Einwände? Sie machen wohl Scherze. Das ist genau das, was ich jetzt brauche.“
Marys Augen strahlten vor Freude und Aufregung. Ihr blondes Haar war vom Wind zerzaust, und ihre Haut hatte einen zarten rosa Schimmer. Offensichtlich war sie viel draußen an der Sonne gewesen.
„Ich habe schon den ganzen Tag nach Ihnen Ausschau gehalten. Ich wollte unbedingt wissen, wo man Sie untergebracht hat.“
Verständnislos blickte Jenna in das strahlende Gesicht ihrer neuen Freundin. „Untergebracht? Mich? Was meinen Sie damit?“
Mary legte eine Hand auf ihre und drückte sie kurz. „Ach du meine Güte! Waren Sie heute den ganzen Tag lang noch nicht in Ihrer Kabine?“
„Nein“, antwortete Jenna. „Nach meiner Verabredung war ich auf dem Veranda-Deck in der Sonne.“
„Dann haben Sie es also noch gar nicht mitbekommen.“
„Was denn?“, wollte Jenna irritiert wissen. Allmählich begann sie sich zu fragen, ob die gute Mary nicht schon ein paar Margaritas zu viel intus hatte. „Worüber sprechen Sie eigentlich?“
„Es ist etwas völlig Unfassbares geschehen. Ich kann es immer noch nicht glauben, obwohl ich dabei war“, berichtete Mary aufgewühlt.
„Also, was ist denn nun passiert?“, fragte Jenna mit kaum verhohlener Ungeduld.
„Wo fange ich am besten an?“, murmelte Mary und trank einen Schluck von ihrer Margarita. „Es war am frühen Nachmittag. Joe und ich waren auf dem Promenadendeck, wissen Sie, und haben uns die vielen Läden angesehen. Besser gesagt, eigentlich habe ich mir die Läden angesehen und Joe mehr oder weniger mitgeschleift. Er hat für so etwas nicht viel übrig, wie die meisten Männer. Also, wir kamen gerade aus dem ‚Crystal Candle‘. Da sollten Sie auch einmal hingehen, die haben wirklich wunderschöne Sachen.“
Jenna überlegte, ob es einen Weg gab, Mary dazu zu bewegen, endlich mit ihrer Geschichte herauszurücken, aber vermutlich gab es keine andere Lösung, als einfach abzuwarten und den Redeschwall über sich ergehen zu lassen. Irgendwann musste die Frau ja einmal auf den Punkt kommen.
„Wir hatten den Laden gerade verlassen“, setzte Mary ihren Bericht fort, „als ein Steward auf uns zukam. Er sprach uns in sehr offiziellem Ton an und wollte wissen, ob wir Mr und Mrs Curran seien. Für einen Moment habe ich mich gefragt, was wir wohl verbrochen haben, aber ich war mir keiner Schuld bewusst. Joe erkundigte sich, worum es denn wohl gehe, aber der Steward bat uns nur, mit ihm zu kommen.“
„Mary!“ Jenna stöhnte gequält.
Die andere Frau quittierte das mit einem breiten Lächeln. „Schon gut, ich komme gleich zur Sache. Wirklich. Es ist nur so unglaublich! Also, wo war ich gerade? Ach ja, richtig. Der Steward. Wir gingen also mit ihm. Er brachte uns hinauf in die Suite des Schiffseigners. Kennen Sie ihn eigentlich? Er heißt Nick Falco.“
„Ich weiß, wer er ist“, antwortete Jenna ausweichend.
„Ja, natürlich. Er ist ja ziemlich prominent. Wie dumm von mir“, sagte Mary und lachte atemlos. „Da standen wir also, Joe und ich im Wohnbereich einer Suite, die mehr wie das Innere eines Palastes aussah. Nick Falco selbst kam zu uns und entschuldigte sich für die dunkle, enge Kabine dort unten. Stellen Sie sich das mal vor!“
„Wie bitte?“, fragte Jenna fassungslos. Sie hatte nicht die geringste Ahnung, was von all dem zu halten war.
„Da sehen Sie es. Mir ging es genauso. Ich war wie vor den Kopf geschlagen. Zudem war ich ziemlich sprachlos, und wie Joe Ihnen bestätigen kann, kommt das sehr selten vor.“ Mary hielt inne, um sich die trockene Kehle mit einem weiteren Schluck ihres Drinks zu befeuchten. Sie leerte das Glas und bedeutete einem vorbeieilenden Kellner, ihr ein neues zu bringen. „Wir waren also in dieser Suite, und Mr Falco war sehr nett und beteuerte, wie leid es ihm täte, dass wir auf dem Riviera-Deck gelandet seien. Was für ein Name für dieses Kellerloch! Und er bestand darauf, uns eine bessere Unterkunft zur Verfügung zu stellen.“
„Eine bessere Unterkunft?“, hakte Jenna nach.
„Eine sehr viel bessere Unterkunft“, erklärte Mary und dankte dem Kellner, der einen frischen Drink vor ihr auf den Tisch stellte. Als der junge Mann mit ihrem leeren Glas davongegangen war, fuhr sie mit ihrem Bericht fort: „Also, ich war wirklich sehr glücklich, denn die alte Kabine ist ja, unter uns gesagt, eine echte Zumutung. Und sie ist so abgelegen. Man fürchtet sich fast, diesen dunklen Korridor
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