Collection Baccara Band 0314
wollte sie zufrieden sein. „Gut“, sagte sie zu Jeff. „Und vielen Dank für Ihre Hilfe.“
„Es war mir ein Vergnügen, Miss Baker. Ich wünsche Ihnen noch einen schönen Aufenthalt an Bord.“
„Wir werden sehen“, murmelte Jenna vor sich hin, während sie zu den Aufzügen ging. Es bestanden keine besonders guten Aussichten auf einen schönen Aufenthalt für sie. Wenigstens nicht, solange sie sich mit dem Chef der Kreuzfahrtflotte in den Haaren lag. Zumindest hatte sie nun die Hoffnung, aus der Grube, wie Marys Mann zu sagen pflegte, zu entkommen und in eine komfortablere Kabine umzuziehen.
Als der Fahrstuhl anhielt, stieg Jenna aus und betrat einen hellen, geräumigen Flur, der mit hochwertigem Teppichboden ausgelegt war. Die Decke bestand auch hier aus Glas, das allerdings leicht getönt war, damit das Sonnenlicht die Passagiere nicht blendete. An den cremefarbenen Wänden hingen Gemälde, die tropische Inseln, Schiffe auf dem Meer oder schlicht den Ozean zeigten. Das Wasser und die Wellen wirkten so echt, als würde man nasse Finger bekommen, wenn man sie berührte.
Das ist ja alles sehr schön anzuschauen, sagte sie sich, aber was sie nicht sah, war jemand, der ihr sagen konnte, wie es nun weiterging. Noch bevor sie jedoch mit ihrem Schicksal hadern konnte, hörte sie hinter sich rasche Schritte. Sie drehte sich um und erblickte zu ihrem großen Erstaunen Teresa Hogan, Nicks persönliche Assistentin.
„Jenna“, sagte die ältere Frau etwas atemlos und streckte ihr eine Hand zur Begrüßung hin, „wie schön, Sie zu sehen.“
Jenna versuchte ihre Überraschung zu verbergen und ergriff Teresas dargebotene Hand. „Ich freue mich auch, Sie wiederzusehen.“
Sie beide hatten sich vor einem Jahr kennengelernt, während ihrer stürmischen Affäre mit Nick. Normalerweise hatte man als Assistentin des Servicemanagers mit der rechten Hand des großen Bosses nicht viel zu tun. Als seine Geliebte schon eher.
Teresa war immer freundlich und zuvorkommend gewesen, bis die Tatsache, dass sie eine Angestellte war, ans Tageslicht kam. Da hatte sie mit einem Mal eine sehr kühle und effiziente Teresa kennengelernt. Eine Teresa, die ihren Chef mit Zähnen und Klauen verteidigte und wirkungsvoll verhinderte, dass sie auch nur in Nicks Nähe kam.
Damals war Jenna ziemlich wütend auf Teresa gewesen. Heute konnte sie diese Art von Loyalität viel besser verstehen. Das war etwas, was ihr auch Bewunderung abnötigte.
„Wie geht es Ihnen?“, fragte sie und lächelte freundlich.
„Viel zu tun“, antwortete die ältere Frau und zuckte die Achseln. „Sie kennen ja den Chef. Er hält uns auf Trab.“
„Oh ja. Das hat er schon immer getan.“
„Sie wissen also bereits, dass die Kabinen auf dem Riviera-Deck versiegelt wurden“, wechselte Teresa das Thema.
Jenna nickte. „Ja, deshalb bin ich hier. Vorhin habe ich Mary Curran getroffen. Sie erzählte mir, sie und ihr Mann hätten eine bessere Kabine bekommen. Meine Kabine fand ich verschlossen vor. Jeff am Serviceschalter hat mich hierhergeschickt.“
„Gut“, sagte Teresa und deutete ans Ende des Flurs. „Die Suite der Currans ist dort hinten. Wenn Sie mir jetzt bitte folgen wollen, dann bringe ich Sie zu Ihrer neuen Unterkunft.“
Teresa führte sie in die entgegengesetzte Richtung von Marys Suite. Während sie durch das oberste Deck des großen Schiffes gingen, überlegte Jenna, was dies wohl alles bedeuten mochte. Es war sehr ungewöhnlich, von der persönlichen Assistentin des Schiffseigners begleitet zu werden. Wäre es nicht angebrachter gewesen, ein Steward hätte das getan? Wie auch immer, Hauptsache war, dass sie nicht mehr zurück in die Grube musste. Es kostete sie einige Anstrengung, mit Teresa Schritt zu halten. Sie hoffte, sie hatte noch so viel Energie, wenn sie erst in Teresas Alter war.
„Sie können sich vielleicht vorstellen“, sagte Teresa, „wie entsetzt Nick war, als er erfuhr, dass die unteren Kabinen belegt waren.“
„Entsetzt?“, fragte Jenna. „Aber warum sind sie dann überhaupt vermietet worden?“
„Das war ein Fehler. Es war vorgesehen, diese Kabinen noch vor der Jungfernfahrt stillzulegen. Die verantwortliche Person wird natürlich zur Rechenschaft gezogen.“
„Ach ja? Wie denn? Eine standrechtliche Exekution im Morgengrauen oder nur eine Kündigung ohne angemessenes Arbeitszeugnis?“, fragte sie in ironischem Ton.
Teresa blieb so abrupt stehen, dass Jenna beinah in sie hineingelaufen wäre.
„Nick
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