Collection Baccara Band 0314
Geld. Er sollte gefälligst Verantwortung übernehmen für die Kinder, die er in die Welt gesetzt hatte.
„Als wir uns vor einem Jahr kennenlernten, war ich an deinem Geld überhaupt nicht interessiert, Nick, aber in meinem Leben hat es eine einschneidende Veränderung gegeben. Ich kann es mir nicht mehr leisten, auf dein Geld zu verzichten. Man nennt es Unterhalt. Und deine Söhne verdienen ihn.“
Er sah sie fassungslos an. „Unterhalt?“
„Genau.“ Sie hob das Kinn und erwiderte seinen Blick. „Wenn ich nur für mich sorgen müsste, wäre ich nicht hier. Das kannst du mir glauben. Also mach dir keine Sorgen. Ich habe nicht die Absicht, dich über den Tisch zu ziehen. Es geht mir nicht darum, ein möglichst großes Stück vom Kuchen zu ergattern.“
„Meinst du das ernst?“
„Ja, das tue ich. Ich habe meine eigene Firma gegründet, und die Geschäfte laufen gut“, erklärte sie und versuchte, den Stolz aus ihrer Stimme herauszuhalten, „aber Zwillinge großzuziehen ist teuer. Man braucht fast alles doppelt. Das schaffe ich nicht allein. Als du meine Mails ignoriert hast, fand ich, du verdienst es nicht, deine Kinder kennenzulernen, und wenn ich nicht ziemlich verzweifelt wäre, hätte ich dich nie um dieses Treffen gebeten. Das hier macht mir nämlich nicht gerade Spaß.“
„Du hättest mir die Existenz der Kinder also verschwiegen?“ Seine Stimme klang sehr ruhig und ein wenig gefährlich.
Jenna war nicht im Mindesten beunruhigt. Nick mochte ein arroganter, selbstgefälliger Kerl sein, aber er würde nie die Hand gegen eine Frau erheben, dessen war sie sich sicher.
„Ja, das hätte ich. Nun werde ich nur noch den Kindern deine Existenz verschweigen. Denn es gibt ja wohl kaum einen Vater, dem weniger an seinem Nachwuchs liegt als dir, oder?“
„Falls die beiden wirklich meine Söhne sind, wird nichts und niemand mich von ihnen fernhalten.“
Jetzt hörte Nick sich doch gefährlich an. Seine Drohung löste ein vages Gefühl der Angst bei ihr aus. Sie beschloss, dem keine Beachtung zu schenken. In dieser Situation konnte sie es sich nicht leisten, Unsicherheit zu zeigen. Trotzdem versetzte ihr die Vorstellung, mit Nick um das Sorgerecht für die Kinder zu streiten, einen heftigen Stich. Familiengründung und Nachwuchs gehörten jedoch in keiner Weise zu Nicks Lebensplanung, versuchte sie sich zu beruhigen. Er würde sein Leben in Luxusapartments und Panoramasuiten auf Kreuzfahrtschiffen wohl kaum aufgeben, um Windeln zu wechseln und Brei zu kochen.
„Nick, wir beide wissen doch, dass du noch nie das geringste Interesse an Kindern hattest“, bemerkte sie betont gleichgültig.
„Du hast keine Ahnung davon, woran ich Interesse habe oder nicht, Jenna“, sagte er und trat einen Schritt auf sie zu.
Ihre Körper berührten sich beinah. Jenna war darauf nicht gefasst gewesen und schluckte trocken. Als er ihr Kinn umfasste, wurden ihre Knie weich.
„Aber ich verspreche dir etwas“, flüsterte er und neigte den Kopf zu ihr herunter, als ob er sie küssen wollte. Nur wenige Millimeter vor ihren Lippen hielt er inne. „Du wirst es herausfinden.“
3. KAPITEL
Jenna riss den Kopf zurück und schob seine Hand beiseite. Sogar diese Berührung fühlte sich gut an. Nick trat einen Schritt zurück, was bei der kleinen Kabine bedeutete, dass er sich schon fast an der Tür befand. Sobald er sich in der Lage fühlte, sie anzusehen, ohne sie in die Arme zu ziehen und zu küssen, blickte er ihr in die Augen.
„Eigentlich habe ich jetzt überhaupt keine Zeit, diese Angelegenheit mit dir zu diskutieren“, erklärte er mit belegter Stimme.
Grimmig lächelnd verschränkte sie die Arme vor der Brust. „Ja, natürlich. Es gibt noch so viele Welten zu erobern und Frauen zu verführen. Wie immer bist du schwer beschäftigt.“
„Und du bist genauso schlagfertig wie früher.“ Es fiel ihm nicht leicht, sich einzugestehen, wie sehr er ihren Esprit vermisst hatte. Jenna war nie um eine Antwort verlegen gewesen. Mit Ironie und Biss rückte sie alles ins rechte Licht. Auch sein Ego, bevor es sogar ihm zu gigantisch wurde.
In seinem Umfeld gab es nicht viele Menschen wie sie. Die meisten waren so sehr damit beschäftigt, ihm zu schmeicheln, dass sie gar keine Zeit für eine Auseinandersetzung hatten. Die einzigen Personen, auf die das nicht zutraf, waren Teresa und Jenna, aber Jenna gehörte nun nicht mehr zu seinem Leben.
„Wir werden heute Abend zusammen essen“, sagte er im Tonfall einer
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