Collection Baccara Band 0314
entlangzugehen. Ich hatte eine Kabine in der mittleren Kategorie erwartet, vielleicht sogar mit Bullauge, das wäre schon großartig gewesen, aber das war nicht das, was wir bekommen haben.“
„Sondern?“, fragte Jenna nach und blickte Mary gespannt an.
„Mr Falco sagte, die Kabinen seien eigentlich alle schon belegt. Deshalb sind wir ja zuerst auch in der Grube gelandet, aber ein paar freie Unterkünfte gab es wohl noch. Und in einer davon hat er uns einquartiert. Es ist eine Luxussuite. Was sagen Sie nun?“, endete Mary und lächelte triumphierend.
„Ich bin sprachlos.“
„Das habe ich mir gedacht. Die Kabine ist auf dem Splendor-Deck. Dort befindet sich auch die Unterkunft von Mr Falco selbst. Oh, Jenna, es ist so wunderbar!“, schwärmte Mary, und ihre Augen strahlten. „Ich schwöre Ihnen, die Suite ist größer als unser gesamtes Haus! Außerdem besteht Mr Falco darauf, dass wir seine Gäste sind. Er wird uns den bereits gezahlten Betrag zurückerstatten, stellen Sie sich vor! Wir zahlen überhaupt nichts für diese Reise!“
„Wow“, machte Jenna nur. Nick war schon immer sehr großzügig gewesen, wenn es um das Wohlbefinden seiner Passagiere ging, aber dies war, um Marys Ausdrucksweise zu gebrauchen, ebenso unfassbar wie unglaublich. Kreuzfahrtpassagiere erhielten für gewöhnlich am Ende der Reise eine Rechnung, die sich leicht auf mehrere Hundert Dollar belaufen konnte. Das Essen und die Unterkunft waren zwar mit dem Buchungsbetrag abgegolten, aber die Nebenausgaben konnten einen teuer zu stehen kommen, wenn man nicht aufpasste.
Nick hatte Mary und ihrem Ehemann mit diesem Arrangement ein großes Geschenk gemacht. Sie kamen damit in den Genuss einer Kreuzfahrt, wie sie nicht vielen Menschen vergönnt war. Vielleicht besaß dieser Mann doch mehr Herz, als sie vermutet hatte.
„Er ist ja so nett und zuvorkommend“, sagte Mary begeistert und rührte mit ihrem Trinkhalm in dem gestoßenen Eis der Margarita. „Irgendwie dachte ich, ein Mann, der so reich und so berühmt ist und dazu noch ein Playboy, wie man so hört, wäre sehr arrogant und ungehobelt, aber das ist er gar nicht. Er war sehr einfühlsam, freundlich und fürsorglich. Ich kann immer noch nicht glauben, dass das alles tatsächlich passiert ist.“
„Das ist wirklich großartig, Mary. Ich freue mich sehr für Sie“, erklärte Jenna. Auch wenn Nick und sie ihre Differenzen hatten, so konnte sie doch anerkennen und respektieren, was er für diese beiden Menschen getan hatte.
„Ich hoffe nur, dass Sie irgendwo bei uns in der Nähe untergebracht werden, Jenna. Vielleicht sollten Sie mal einen Steward fragen, wo sich Ihr neues Quartier befindet.“
„Oh nein“, erwiderte Jenna. „Ich glaube nicht, dass ich auch eine andere Kabine bekomme.“
Jedenfalls konnte sie sich nicht vorstellen, dass Nick ihr irgendeinen Gefallen erweisen würde. Bei dem Treffen in ihrer Kabine war er ihr mit solcher Feindseligkeit begegnet, dass auch nur der Gedanke daran absurd war. Obwohl sie Mary und Joe ihre Luxussuite von Herzen gönnte, war ihr bei der Vorstellung, dort unten im Bauch des Schiffes ganz alleine zu hausen, ziemlich mulmig zumute. Jetzt würde es nicht nur dunkel und eng sein, sondern auch einsam und unheimlich.
„Doch, natürlich“, widersprach Mary heftig. „Warum sollte man uns eine andere Kabine zuweisen und Ihnen nicht? Das würde doch keinen Sinn machen.“
Jenna lächelte nur still in sich hinein. Sie hatte nicht die Absicht, Mary die gemeinsame Geschichte von ihr und Nick zu offenbaren. Also konnte sie ihre Zweifel im Moment nicht begründen. „Ich werde es ja herausfinden, wenn ich mich umziehen gehe“, sagte sie vage und warf einen Blick auf die Uhr. „Ich habe in eineinhalb Stunden eine Verabredung zum Abendessen. Also lassen Sie uns noch einen Drink nehmen, und dabei erzählen Sie mir alles über Ihre wunderbare Suite.“
Mary runzelte die Stirn. „Ja, gern, aber wenn Sie keine neue Kabine bekämen, fände ich das empörend. Das würde mich sehr ärgern.“
„Dazu besteht doch kein Grund“, sagte Jenna beschwichtigend und überlegte sich, wie sie Mary von diesem Thema ablenken konnte. „Sagen Sie mal, haben Sie eigentlich einen Balkon?“
„Sogar zwei“, antwortete Mary und strahlte wie ein Kind am Weihnachtsmorgen. „Auf einem von ihnen werden Joe und ich heute zu Abend essen. Oh, Dinner unter dem Sternenhimmel. Das ist doch viel romantischer als unten in der Grube, nicht wahr?“
Lächelnd hörte
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